Lutherischer Tag in Leipzig | 01.07.2019
Leipziger Disputation als bedeutende Wegmarke der Reformation
SELK am Lutherischen Tag in Leipzig beteiligt
Leipzig, 1.7.2019 - selk - Das Lutherische Einigungswerk beschäftigte sich am vergangenen Samstag gemeinsam mit der Theologischen Fakultät der Universität Leipzig beim Lutherischen Tag aus Anlass des Jubiläums "500 Jahre Leipziger Disputation" mit den Impulsen dieses Ereignisses von 1519 für die Kirche von heute.
Begonnen wurde der Tag mit einem Gottesdienst in der Universitätskirche St. Pauli. Die Predigt hielt Propst Andris Kraulins (Riga) von der Evangelisch-Lutherischen Kirche Lettlands. Der Gottesdienst wurde liturgisch von Bischof Hans-Jörg Voigt D.D. (Hannover) von der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK) geleitet.
Dekan Prof. Dr. Rochus Leonhardt begrüßte zu Beginn der Tagung die rund 50 anwesenden Gäste, darunter auch Oberkirchenrat Dr. Andreas Ohlemacher aus dem Amtsbereich der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) im Kirchenamt der Evangelischen Kirche in Deutschland. Die SELK war im Auditorium mehrfach vertreten, unter anderem durch Bischof i.R. Dr. Jobst Schöne D.D. (Berlin), Missionsdirektor i.R. Johannes Junker D.D. D.D. Braunschweig) und Prof. Dr. Christoph Barnbrock von der Lutherischen Theologischen Hochschule Oberursel der SELK.
Der Kirchenhistoriker Dr. Michael Beyer (Leipzig) betonte in seinem Vortrag die kirchenhistorische Bedeutung der Leipziger Disputation. Martin Luther habe bei der Disputation zum ersten Mal das reformatorische Prinzip des sola scriptura (Allein die Heilige Schrift) öffentlich betont.
Prof. Dr. Peter Zimmerling, Lehrstuhl für Praktische Theologie an der Universität Leipzig, sagte bei dem Treffen der lutherischen Christen aus ganz Deutschland, die Leipziger Disputation verpflichte die Kirche dazu, stärker nach der Bedeutung der Bibel, der Beichte und dem Allgemeinen Priestertum zu fragen. Es gelte, die Bibel wieder stärker positiv ins Gespräch zu bringen, Menschen Mut zur Beichte zu machen und eine gabenorientierte Einbindung von Gemeindegliedern stärker anzustreben.
Bischof Voigt erklärte selk_news, dass ihn der Lutherische Tag sehr bereichert habe. Für ihn sei die Leipziger Disputation Luthers vor 500 Jahren eine bedeutende Wegmarke der Reformation, da hier erstmals die Frage nach der Einheit der Kirche und der Bedeutung eines allgemeinen Konzils gestellt worden sei.
Der nächste Lutherische Tag soll am 20. Juni 2020 - ebenfalls in Leipzig - stattfinden.
Das Lutherische Einigungswerk ist ein Werk der VELKD. Es hat es sich zur Aufgabe gemacht, "die bekenntnisgemäße reine Lehre des Evangeliums zu vertreten und zu wahren, die evangelisch-lutherischen Kirchen in Deutschland in allen ihren Gliedern, Ämtern und Werken zu stärken, die gemeinsamen kirchlichen Interessen zu fördern und zu beschützen, die christliche Gemeinschaft zu pflegen, alle lutherischen Werke, insbesondere die Werke der christlichen Liebestätigkeit und des Zeugnisdienstes im In- und Ausland (Diakonie und Mission), zu unterstützen."
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Ein Bericht von selk_news /
Redaktion: SELK-Gesamtkirche /
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