Lutherische Kirche im gesellschaftlichen Wandel | 27.09.2019

Lutherische Kirche im gesellschaftlichen Wandel
SELK-Konvent befasst sich neuestem Buch von Volker Stolle

Radevormwald, 27.9.2019 - selk - Der Pfarrkonvent des Kirchenbezirks Rheinland-Westfalen der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK) traf sich am 19. September in den Räumen der Martinigemeinde der SELK in Radevormwald zu seiner Herbstsitzung. Neben der Vorbereitung der anstehenden Wahlsynoden zur Wahl eines Superintendenten und eines Propstes in der Region, dem persönlichen Austausch, der Klärung von Vertretungsfragen und einem Gottesdienst mit Gelegenheit zur Beichte und Teilnahme am Abendmahl bildete die thematische Arbeit mit Prof. i.R.. Dr. Volker Stolle (Mannheim) einen Schwerpunkt des Treffens.

Der emeritierte Professor für Neues Testament an der Lutherischen Theologischen Hochschule Oberursel der SELK war eingeladen worden, um mit den Konventualen über sein neuestes Buch "Lutherische Kirche im gesellschaftlichen Wandel des 19. und 20. Jahrhunderts. Aus der Geschichte selbstständiger evangelisch-lutherischer Kirchen in Deutschland" (www.edition-ruprecht.de/katalog/titel.php?id=460) ins Gespräch zu kommen. Stolle begann mit einem einführenden Vortrag zu Anlage und Absicht seines Buches. In seinem Buch analysiert der Autor die Entscheidungen der SELK und ihrer Vorgängerkirchen in ihrer historischen Gebundenheit an eine bestimmte Zeit, eine bestimmte Gesellschaft und ein bestimmtes Denken. Dieser Blick eröffnete interessante Einsichten in die Entwicklung und inhaltliche Ausrichtung der SELK bis heute. Zwar sind es Theologen durchaus gewohnt, kritische Zeitgenossen zu sein und die gesellschaftlichen Entwicklungen um sie herum wahrzunehmen und zu analysieren. Allerdings als Kirche plötzlich selbst in diesem kritischen Rampenlicht zu stehen, beleuchtet und durchleuchtet zu werden, erfordert einigen Mut. So warf Stolle durch seine Herangehensweise Fragen im Blick auf Entscheidungen der SELK auf.

Das Ergebnis seines Buches fasste Stolle den Pfarrern des Kirchenbezirks Rheinland-Westfalen so zusammen: "Manchmal erscheint es mir so, als wäre die SELK in einem historischen Korsett gefangen, welches sie dabei behindert, die Tiefe der Botschaft des Neuen Testaments auszuschöpfen. Diese Tiefe neu zu ergründen ist eine entscheidende Aufgabe für eine Kirche mit Zukunft."

In Kleingruppen wurden dann bestimmte Einzelfragen, die Stolle in seinem Buch formuliert hat, ausführlich diskutiert. Dabei waren Mitglieder des Pfarrkonvents gefordert, sich mit den Entscheidungen ihrer eigenen Kirche auf eine neue Weise auseinanderzusetzen und zu den Themen Stellung zu beziehen und sowohl sich kritische Fragen gesagt sein zu lassen als auch die Fragen selbst einer kritischen Beurteilung zu unterziehen.

Anregend, fordernd, spannend: So waren die Meinungen der Pfarrerschaft nach dem Vortrag. Denn die Intention des Autors, die SELK möge eine Kirche mit Zukunft sein, teilten alle Beteiligten. Der aus dem Amt scheidende Superintendent des Kirchenbezirks, Burkhard Kurz (Dortmund), dankte dem Referenten für seine Impulse und verwies darauf, dass für den Konvent wohl der richtige Ort ausgewählt worden sei, "denn ein Foto der Martinikirche und eine Aufnahme von der ersten Kirchensynode der SELK sind auch dem Titel des Buches abgebildet."

Dem Konvent wünschte Kurz Gottes Segen für die Weiterarbeit unter seiner neuer Leitung. Als zukünftiger Superintendent steht Pfarrer Michael Otto (Bochum) zur Wahl. Kurz selbst wurde für die Wahl zum Propst der Kirchenregion West nominiert.

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Ein Bericht von selk_news /
Redaktion: SELK-Gesamtkirche /
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