UEK/SELK-Gesprächsabend in Landau | 14.10.2019

Das Evangelium verbindet die Konfessione
UEK-Vorsitzender Kirchenpräsident Schad und SELK-Bischof Voigt im Gespräch

Landau, 14.10.2019 - EKP/selk - Wie trotz bestehender Unterschiede ein konstruktiver Dialog der Versöhnung und Verständigung zwischen getrennten Kirchen geführt werden kann, beweisen die Gespräche zwischen der Union Evangelischer Kirchen (UEK) und der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK). Dies haben der Vorsitzende der UEK, Kirchenpräsident Dr. h.c. Christian Schad (Speyer), und der Bischof der SELK, Hans-Jörg Voigt D.D. (Hannover), bei einem Gesprächsabend am Samstag in der Katharinenkapelle in Landau erklärt.

Gemeinsam mit der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche in Deutschland (VELKD) sei man in trilaterale Gespräche eingetreten, so Kirchenpräsident Schad. Noch seien viele theologische Fragen offen, die auch nach 200 Jahren der Trennung nicht einfach zu lösen seien. Dies könne jedoch durch das gemeinsame Auslegen der Heiligen Schrift und ein gegenseitiges Zuhören gelingen.

Bischof Voigt erinnerte an die 1817 staatlich verordnete und teilweise mit Repressionen und Gewalt durchgesetzte Union von Reformierten und Lutheranern in Preußen, der sich lutherische Gemeinden widersetzten. Die sogenannten "Altlutheraner", eine Linie in der Geschichte der SELK, hielten an den lutherischen Bekenntnisschriften und ihrem Abendmahlsverständnis fest. Beide Punkte sowie die Fragen nach der theologischen Lehre der Kirche und des geistlichen Amtes stünden auch heute auf der Tagesordnung der Gespräche.

Gemeinsam betonten Kirchenpräsident und Bischof die Bedeutung des reformatorischen Schriftprinzips "Sola scriptura", "Allein die Heilige Schrift" für beide Kirchen. "Uns verbindet das Evangelium von Jesus Christus, das uns zum Zeugnis in der Welt aufruft", sagten Schad und Voigt. Trotz der bestehenden Unterschiede gelte es, untereinander den Konsens zu suchen und miteinander sich der gesellschaftlichen Probleme anzunehmen, wie sie sich zum Beispiel in der Not der Flüchtlinge auf dem Mittelmeer oder im Antisemitismus zeigten.

Dankbar zeigten sich Kirchenpräsident Schad und Bischof Voigt über das "Gemeinsame Wort" und den "Brief an die Gemeinden", mit dem beide  am Buß- und Bettag 2017 ein Zeichen der Versöhnung gesetzt hätten. Unter dem Titel "Lasset uns aber wahrhaftig sein in der Liebe." (Die Bibel: Der Brief an die Epheser, Kapitel 4, Vers 15) habe man ein neues Kapitel in der Geschichte beider Kirchen aufgeschlagen. "Die Schuld der Vergangenheit möge das heutige geschwisterliche Verhältnis von SELK und UEK, ihren Gemeinden und Mitgliedern, nicht mehr belasten", zitierten Schad und Voigt aus dem Brief an die Gemeinden.

 --------------------

Ein Bericht von selk_news /
Redaktion: SELK-Gesamtkirche /
Quelle: Pressemitteilung der Evangelischen Kirche der Pfalz vom 12.10.2019 / selk_news werden herausgegeben von der Kirchenleitung der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK), Schopenhauerstraße 7, 30625 Hannover, Tel. +49-511-557808 - Fax +49-511-551588, E-Mail Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

© 2024 | SELBSTÄNDIGE EVANGELISCH-LUTHERISCHE KIRCHE (SELK)