7. Weltkonferenz der Hochschulen des ILC | 15.10.2019
Lutherische Identität und Curriculumsüberlegungen
SELK an 7. Weltkonferenz der Hochschulen des ILC beteiligt
Baguio City (Philippinen), 15.10.2019 - selk - Alle drei Jahre findet eine Weltkonferenz der kirchlichen Hochschulen aus dem Raum des Internationalen Lutherischen Rates (ILC) statt. In diesem Jahr tagen Vertreter dieser Ausbildungsstätten in Baguio City auf den Philippinen.
Prof. i.R. Dr. Werner Klän D.Litt. (Lübeck), selbst bis zu diesem Treffen Mitglied im ILC-Ausschuss für die Beziehungen zwischen den Hochschulen, eröffnete die Tagung heute mit einem ersten Referat zum Thema "Konfessionelles Luthertum - Lehridentität in unterschiedlichen kulturellen Kontexten". Dabei betonte Klän die unentrinnbare Zeitgenossenschaft, die Notwendigkeit, im theologischen Arbeiten auch gedankliche Transformationsleistungen zu erbringen und gleichzeitig doch auch eine klare und fundierte theologische Position zu vertreten.
Auf dieses erste Referat antwortete Prof. Dr. Roland Ziegler (Fort Wayne/USA), einst Assistent von Klän an der Lutherischen Theologischen Hochschule (LThH) in Oberursel, mit einem Korreferat und beschrieb Möglichkeiten, Identität sowohl als eine die unterschiedlichen Zeiten und Epochen verbindende Größe, aber auch als Band zwischen unterschiedlichen Kirchen in derselben Zeit, der Gegenwart, zu verstehen.
In einem weiteren Beitrag stellte Rev. Dr. Sam Thompson vom Concordia Theological Seminary in Nagercoil (Indien) verschiedene Möglichkeiten dar, wie versucht worden ist, die Christologie mit dem kulturellen und religiösen Kontext seines Kontinents zu verschmelzen. Dabei wurde deutlich, welche kommunikativen Leistungen diese Modelle bieten, aber auch, welche theologischen Schwächen erkennbar werden.
Im letzten thematischen Block des Tages referierte Prof. Dr. Christoph Barnbrock (LThH Oberursel) zu "Lutherischer Identität in einem post-christlichen Kontext". Ausgehend von soziologischen Beobachtungen entwickelte Barnbrock Überlegungen zum Thema Identität allgemein und zur lutherischen Identität im Besonderen. Dabei warb er darum, die Herausforderungen der Gegenwart auch als Chancen zu verstehen, der Versuchung nicht nachzugeben, auf komplexe Fragestellungen einfache Antworten zu geben, und im Zusammenspiel von gesellschaftlichen Entwicklungen und theologischer Lehre immer wieder neu die Leistungsfähigkeit lutherischer Theologie zu entdecken.
Gerahmt wurde die thematische Arbeit von Gottesdiensten in der St. Stephen Lutheran Church in Baguio City, zu der die Konferenzteilnehmer mit den für die Philippinen typischen Jeepneys gefahren wurden. Im Anschluss an den Morgengottesdienst dankte Bischof Hans-Jörg Voigt D.D., zugleich Vorsitzender des ILC, der gastgebenden Kirche für ihre warmherzige Gastfreundschaft. Parallel zur Weltkonferenz der Hochschulen tagt am selben Ort auch das Exekutivkomitee des ILC, dem Voigt als Vorsitzender angehört. Die Konferenz endet am Freitag. Neben der theologischen Arbeit steht auch ein Austausch über die verschiedenen Curricula an den Ausbildungsstätten auf dem Programm. Als offizieller Vertreter der LThH nimmt Prof. Dr. Christian Neddens an der Weltkonferenz teil.
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Ein Bericht von selk_news /
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