Hermann-Sasse-Preis an Udo Schnelle verliehen | 11.11.2019

Hermann-Sasse-Preis an Udo Schnelle verliehen
SELK-Literaturpreis ging erstmals an einen Exegeten

Halle/Saale, 11.11.2019 - selk - Am 8. November verlieh Bischof Hans-Jörg Voigt D.D. (Hannover), der leitende Geistliche der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK), in Halle/Saale den Hermann-Sasse-Preis der SELK für lutherische theologische Literatur an Prof. em. Dr. Udo Schnelle (Halle/Saale). Schnelle erhielt den Preis für seinen in fünfter Auflage erschienenen Kommentar zum Johannesevangelium. Der Hermann-Sasse-Preis ist mit 1.500 Euro dotiert und wird alle zwei Jahre vergeben. Eine Liste der bisherigen Preisträger findet sich unter https://de.wikipedia.org/wiki/Hermann_Sasse.

Im Rahmen einer Feierstunde in der Maria-Magdalenen-Kapelle auf der Moritzburg machten Prof. Dr. Jorg Christian Salzmann, der Vorsitzende der Jury für den Preis, und Bischof Voigt darauf aufmerksam, dass Schnelle als erstem Exegeten der Hermann-Sasse-Preis zugesprochen worden sei. Sein Johannes-Kommentar sei für lutherische Theologen eine wertvolle Hilfe zur Erschließung des Johannesevangeliums und betone, dass Johannes keinen vergeistigten Christusglauben gehabt, sondern gerade im Sinne der Menschwerdung Gottes Akzente gesetzt habe.

Den Festvortrag hielt Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Christoph Markschies (Berlin). Er sprach nicht, wie ursprünglich vorgesehen, über die gnostische Interpretation des Johannesevangeliums, sondern zu der Frage, was Gnosis überhaupt sei und wie hier die Philosophie das Glaubensverständnis beeinflusst habe. Dabei sei für die jeweiligen Definitionen das zugrundeliegende Verständnis von Philosophie maßgeblich.

In seinen Dankesworten betonte der Preisträger, dass Hermann Sasse nicht nur lutherischer Neutestamentler und Theologe gewesen sei, sondern auch den lutherischen Widerstand gegen Hitler maßgebend mit geprägt habe. Außerdem forderte Schnelle, dass die zeitgenössische Exegese sich nicht in historischen Überlegungen erschöpfen solle, sondern nach Sinn und (Gegenwarts-)Bedeutung der biblischen Texte zu fragen habe.

--------------------

Ein Bericht von selk_news /
Redaktion: SELK-Gesamtkirche /
selk_news werden herausgegeben von der Kirchenleitung der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK), Schopenhauerstraße 7, 30625 Hannover, Tel. +49-511-557808 - Fax +49-511-551588, E-Mail Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

© 2024 | SELBSTÄNDIGE EVANGELISCH-LUTHERISCHE KIRCHE (SELK)