SELK-Beauftragter Volkmar besuchte Israel | 20.01.2020

Concordia Israel: Eine kleine Pflanze, die Unterstützung verdient
SELK-Beauftragter für Kirche und Judentum besuchte Israel

Bielefeld, 20.1.2020 - selk - Vom 7. bis zum 14. Januar besuchte Pfarrer Andreas Volkmar (Bielefeld), Beauftragter der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK) für "Kirche und Judentum", im Rahmen einer Dienstreise Israel. Der Besuch diente vor allem dem besseren Kennenlernen des Projektes "Concordia Israel". Unterstützt vor allem vom Internationalen Lutherischen Rat (ILC), der Evangelisch-Lutherischen Kirche von Ingrien (Russland) und der Sibirischen Evangelisch-Lutherischen Kirche versucht Bischof Torkild Masvie von der Lutherischen Kirche in Norwegen, eine konfessionell lutherische Bildungsarbeit in Israel aufzubauen. Unter anderem werden Bildungsreisen für Theologen, deren Kirchen Mitglieder des ILC sind, und auch Einführungen in die lutherische Theologie für in Israel tätige Theologen angeboten.

Unter dem Dach der Evangelisch-Lutherischen Kirche von Ingrien werden jüdisch-stämmige Einwandernde lutherischen Bekenntnisses in Israel betreut. Die Gründung einer Evangelisch-Lutherischen Kirche in Israel wird angestrebt.

Zusammen mit drei jungen amerikanischen Pfarrern der US-amerikanischen Lutherischen Kirche-Missouri Synode, einer Schwesterkirche der SELK, konnte Volkmar eine kompetente Führung durch Bischof Masvie an die wichtigsten biblischen Stätten erleben. Masvie hatte in der Vergangenheit zehn Jahre lang das Caspari-Center für biblische und jüdische Studien geleitet und spricht perfekt Ivrith, Neuhebräisch. Letzteres war im Rahmen des Besuchs oft ein guter Türöffner und ermöglichte nicht geplante Begegnungen mit Drusen, Melkiten, die seit Langem in Israel zu Hause sind, aber auch mit neuen Einwanderinnen und Einwandern aus Äthiopien oder Indien. "Diese Erfahrung war eine Überraschung für mich", so Volkmar: "Nicht nur Menschen mit jüdischen Wurzeln wandern in Israel ein, sondern Menschen aus aller Welt versuchen, über eine zunächst zeitlich begrenzte Arbeitserlaubnis in Israel eine Heimat zu finden." Erstaunlich sei, dass das Miteinander dieser unterschiedlichen Gruppen recht gut gelinge. Eine große Gruppe stellten die aus Russland stammenden Menschen dar. Ein Fünftel der gegenwärtigen Einwohnerinnen und Einwohner Israels habe russische Wurzeln. Neben Werbeschildern in Ivrith, Arabisch oder Englisch finde man in etlichen Orten solche in Russisch. Die aus Russland eingewanderten Menschen seien verschiedenen Gruppen zuzuordnen. "Neben religiös Desinteressierten finden sich unter ihnen Orthodoxe, Baptisten und Pfingstler und eben eine kleine Gruppe Lutheraner", berichtet der Bielefelder Pfarrer: "Es war eine finnische Diakonin, die eine Zeitlang im Dienst der ingrischen Kirche gestanden hatte, die auf einer Urlaubsreise in Israel auf diese Lutheraner stieß, die über das ganze Land verstreut leben. Mit ihr begann die Sammlung und seelsorglich-diakonische Betreuung dieser Gruppe."

Mithilfe des sibirischen Pastors Daniel Burlakov, der in Israel Archäologie studiert, kann seit einem Jahr am Sabbat in der Immanuel Kirche in Tel Aviv ein lutherischer Gottesdienst in russischer Sprache angeboten werden. Aufgrund des sehr eingeschränkten öffentlichen Verkehrs am Sabbat können nicht alle Interessierten regelmäßig daran teilnehmen. Für diese Personen werden dann in der Woche Hausgottesdienste angeboten.

In Verbindung zu dieser Gruppe stehen einige junge Israelis, die den Weg zum lutherischen Bekenntnis gefunden haben. Zunächst standen sie in Verbindung mit messianischen Gemeinden und stießen dort bei aller Liebe und Bewunderung für den Messias Jesus Christus auf einen Hang zur Gesetzlichkeit, der unter anderem die alttestamentlichen Speiseregeln für heilsnotwendig erklärt. In den Schriften Luthers fanden sie das Zeugnis des Apostels Paulus am besten und überzeugend dargestellt. Einer der jungen Israelis studiert über die Missionsprovinz in Schweden Theologie und bereitet sich auf den Dienst als Pastor vor.

"Es ist eine kleine Pflanze, die hier aufsprosst", resümiert Volkmar, "aber sie verdient unsere Unterstützung mit Fürbitte, geschwisterlicher Nähe und finanziellen Mitteln."

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Ein Bericht von selk_news /
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