Kirchneubau in Sottrum | 14.04.2020

Erster Spatenstich für neue Kirche der Zionsgemeinde in Sottrum
SELK-Gemeinde: Bisherige Räume reichen nicht mehr aus

Sottrum, 14.4.2020 – MK/selk – Die Zionsgemeinde der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK) in Sottrum erfüllt sich einen lang gehegten Wunsch: Architekt Alexander Hagen und Pfarrer Johannes Rehr führten jetzt bei strahlendem Sonnenschein den ersten Spatenstich für das neue Kirch- und Gemeindezentrum auf dem Grundstück in der Sottrumer Macronistraße aus, das sich im Gewerbegebiet „Alte Dorfstraße“ befindet. Durch die Pandemie erfolgte dies im kleinen Rahmen mit dem erforderlichen Abstand. Für alle Gemeindeglieder hatte Rehr eine Andacht auf Papier festgehalten. „Ein Start unter Gottes Segen“, freute er sich.

Seit acht Jahren wird in der Zionsgemeinde über die Zukunft der Gebäude diskutiert. „Die Kirche aus den 60er- und der Gemeindesaal aus den 70er-Jahren sind nicht nur sanierungsbedürftig, sondern auch zu klein“, betont Rehr. Dass die Räume aus allen Nähten platzen, hat einen guten Grund: „Unsere Gemeinde ist in den vergangenen Jahren um ungefähr 30 Prozent gewachsen“, erzählt der Pastor dankbar. Die ersten Überlegungen, die vorhandenen Gebäude auf dem 1.400 Quadratmeter großen Grundstück im Kreuzweg durch Neubauten zu ersetzen, wurden verworfen. „Das Grundstück ist zu klein dafür“, so Rehr. Zwar hätte der Platz für den Bau ausgereicht, doch damit wäre, so der Pfarrer weiter, kaum noch Fläche rund um die Kirche und den Gemeindesaal vorhanden gewesen. „Das wäre schade, denn wir haben viele Familien mit Kindern in der Gemeinde“, fährt der 64-Jährige fort.

Im Gewerbegebiet werden knapp 670 Quadratmeter Grundfläche bebaut. Davon entfallen 354 Quadratmeter auf das Gemeindehaus, der Rest auf die Kirche. Das Kirchenschiff mit 190 Quadratmetern bietet Platz für 150 Personen, weiterer Raum steht auf der Empore zur Verfügung, der bei Gottesdiensten – wie schon im Kreuzweg – auch vom großen Jung-Bläserchor genutzt werden kann. An die Kirche schließen sich das Gemeindehaus mit einem 150 Quadratmeter großen Gemeindesaal, der mit einer Trennwand teilbar sein wird, sowie weiteren Räumen an.

Für den Bau sind die ersten Gewerke vergeben, weitere Angebote liegen vor. „Die Bereitschaft der Gemeinde, sich einzubringen, ist groß“, berichtet Rehr. Eigenleistungen sind beispielsweise beim Rohbau und den Malerarbeiten geplant. „Überwiegend sind dies Handlangerarbeiten, die über unseren Bauausschuss koordiniert werden“, so der Pfarrer. Die Finanzierung des neuen Gebäudes erfolgt nicht aus Kirchensteuern – die SELK nimmt am Kirchensteuersystem nicht teil –, sondern aus freiwilligen Spenden. Und die können sich sehen lassen, etwa die Hälfte der geschätzten Baukosten in Höhe von 1,2 Millionen Euro sind bereits durch Spenden gedeckt. Weitere Zuwendungen können auf Wunsch konkreten Projekten zugeordnet werden. Diese reichen von der Bestuhlung der Gemeinderäume über Sitzbänke in der Kirche für 1.500 Euro bis hin zur Orgel, für die 40. 000 Euro veranschlagt werden. Schon vollständig bezahlt werden konnte das Grundstück in der Macronistraße, denn der Kaufp  reis deckt sich mit dem Verkauf des Geländes am Kreuzweg. Dort bleibt nur das Pfarrhaus im Eigentum der Zionsgemeinde. Pfarrer Rehr ist sehr angetan, dass die Käufer bis zur vollständigen Fertigstellung des Neubaus der Kirchengemeinde weiterhin die Nutzung ihrer bisherigen Räume gestatten.

Derzeit ist es allerdings sehr still am Kreuzweg. „Die Gottesdienste fallen nicht aus, sondern wir haben sie in die eigenen Wohnhäuser verlegt“, erklärt Rehr. Dafür erhalten die Gemeindeglieder die Texte auf der Internetseite, über Messenger-Apps oder sogar – was von ausgesprochen vielen Haushalten gewünscht wird – in schriftlicher Form. „Das ist eine gute Alternative zu den Live-Gottesdiensten, die am Bildschirm doch eher passiv erlebt werden“, so der 64-Jährige, der sich freut, dass es deutschlandweit viel positive Resonanz für das Konzept gibt. Besonders schwer wurde ihm ums Herz, dass auch über Ostern keine gemeinsamen Gottesdienste gefeiert werden konnten. „Aber als Christen ist uns wichtig, dass wir uns an die Vorgaben der Regierung halten, um die Schwächsten zu schützen“, betont Rehr.

Der Sottrumer SELK-Pfarrer möchte in seiner aktiven Zeit als Pastor, die im Sommer 2021 enden wird, den Bau bis zur Fertigstellung begleiten. „Ganz kühne Stimmen sprechen sogar von einer Fertigstellung noch in diesem Jahr. Ich sehe aber eine Bauzeit von einem Jahr als realistisch an“, sagt er.

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Ein Bericht von selk_news /
Redaktion: SELK-Gesamtkirche /
Quelle: Mediengruppe Kreiszeitung | kreiszeitung.de (13.04.2020)
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