Vorlesungsbeginn in Oberursel | 21.04.2020

Theologiestudium auf vier Kontinenten
SELK: Sommersemester an der Lutherischen Theologischen Hochschule

Oberursel, 21.4.2020 - selk - Mit einer halben Woche Verspätung hat gestern der Vorlesungsbetrieb an der Lutherischen Theologischen Hochschule (LThH | www.lthh.de) Oberursel, der staatlich anerkannten kirchlichen Hochschule in der Trägerschaft der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK), begonnen. Die Verschiebung war notwendig geworden, nachdem das Land Hessen den Vorlesungsstart für das Sommersemester infolge der Coronavirus-Krise einheitlich auf diesen Tag festgelegt hatte.

Derzeit sind sechzehn Studierende als Haupt- oder Nebenhörer an der LThH eingeschrieben. Dazu kommt ein brasilianischer Student, der wegen der Coronavirus-Krise daran gehindert wurde, schon im Sommersemester sein Austauschjahr anzutreten. Er nimmt im Sommersemester trotzdem schon online an einzelnen Veranstaltungen teil.

Der Unterricht wird mindestens in den ersten Wochen vollständig digital über Videokonferenzen, aufgezeichnete Vorlesungen oder E-Mail-Austausch erfolgen. Aber selbst wenn Präsenzunterricht in diesem Semester wieder möglich sein sollte, wäre knapp die Hälfte der Studierenden auch dann noch auf Online-Unterricht angewiesen, etwa weil sie sich im Ausland aufhalten und nicht einreisen können oder aus anderen gewichtigen Gründen durch die derzeitige Krise daran gehindert sind, Lehrveranstaltungen auf dem Campus wahrzunehmen. Derzeit halten sich die Studierenden der LThH auf vier Kontinenten auf (Europa, Afrika, Nord- und Südamerika). So galt es bei der traditionellen Koordination der Lehrveranstaltungen nicht nur die Interessen und Stundenplanwünsche der Oberurseler Studierenden aufeinander abzustimmen, sondern zusätzlich auch auf die Bedürfnisse von Kommilitonen in anderen Zeitzonen Rücksicht zu nehmen. Ein Student etwa war um kurz vor 3 Uhr in der Nacht in den USA aufgestanden, um bei der gestrigen Vorstellung der Lehrveranstaltungen um 10 Uhr MESZ dabei zu sein. Am Ende ist es gelungen, alle Lehrveranstaltungen so im Stundenplan zu verankern, dass auch die Studierenden in Nord- und Südamerika zu verträglichen Zeiten an ihren Lehrveranstaltungen teilnehmen können.

Auch der Semesteranfangsgottesdienst konnte aus den bekannten Gründen nicht gemeinsam in der benachbarten St. Johannes-Kirche der SELK gefeiert werden. Zumindest aber eine Videoaufzeichnung eines kurzen Semesteranfangsgottesdienstes (https://youtu.be/xngeUBtohts) konnte der Hochschulgemeinschaft zur Verfügung gestellt werden. In seiner Predigt betonte der Rektor der LThH, Prof. Dr. Christoph Barnbrock, dass in einer Zeit, in der der Christenheit die leiblichen Zeichen des Gnadenhandelns Gottes genommen oder jedenfalls nur eingeschränkt zugänglich seien, die Christen an das Wort Gottes gewiesen seien, das ihnen eine andere Wirklichkeit vor Augen stelle als die, die sie auf den ersten Blick wahrnehmen könnten. Zugleich lud er Lehrende wie Lernende ein, sich wieder neu auf Lernwege führen zu lassen und nicht vorschnell zu denken, alles längst schon zu wissen.

Mit Blick auf den Semesterstart sagte Barnbrock gegenüber selk_news: "Ich bin dankbar dafür, dass wir mit dem Vorlesungsbetrieb endlich starten durften. Das ist nur deswegen gut gelungen, weil alle Räder der Hochschulgemeinschaft wunderbar ineinander gegriffen haben: Studierende, Professoren, externe Dozentinnen und Dozenten, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die vielen Unterstützerinnen und Unterstützer im Freundeskreis der Hochschule, die es uns alle miteinander ermöglicht haben, auch kurzfristig die Umstellung aufs digitale Lehren und Lernen zu realisieren. Gemeinsam sind wir diese Herausforderungen angegangen und haben nun schon erste ermutigende Erfahrungen gemacht! Hier aber hat sich auch die Stärke unserer Hochschule gezeigt, dass wir in einer schwierigen Situation für viele individuelle Probleme passgenaue Lösungen anbieten konnten."

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Ein Bericht von selk_news /
Redaktion: SELK-Gesamtkirche /
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