Bonhoeffer-Gedenken in Wilmersdorf | 19.05.2020

Ein Gesamtbild von Bonhoeffers Leben und Wirken
SELK: Bonhoeffer-Gedenkgottesdienst in Berlin-Wilmersdorf

Berlin, 19.5.2020 - selk - Vor 75 Jahren, am 9. April 1945, nur einen Monat vor Kriegsende, fand Dietrich Bonhoeffer, evangelischer Theologe und Widerstandskämpfer gegen die NS-Diktatur, zusammen mit anderen Widerstandskämpfern in Flossenbürg in der Oberpfalz den gewaltsamen Tod.

Dies nahm die Gemeinde "Zum Heiligen Kreuz" der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK) in Berlin-Wilmersdorf am 17. Mai zum Anlass, einen Gedenkgottesdienst zu feiern. In seiner Begrüßung betonte Ortspfarrer Edmund Hohls, dass es nicht um Menschenverehrung gehe, sondern dass Gott für Dietrich Bonhoeffer und viele andere Märtyrer christlichen Glaubens gedankt werden solle, was schon die sprachliche Verwandtschaft zwischen "danken" und "denken" nahelege.

Als Gastprediger war Pfarrer i.R. Johannes Dress (Uelzen-Molzen) angereist. In seiner Predigt über das Wort Jesu "Ich lebe, und ihr sollt auch leben" zeichnete er nicht nur den Lebenslauf Bonhoeffers nach, sondern wies auf dessen Erkenntnis hin, dass man sich als Christ dem Bösen entgegenstellen müsse. So sei es eine bewusste Entscheidung Bonhoeffers gewesen, in den Widerstand zu gehen, der die Beseitigung des Tyrannen zum Ziel hatte.

In den Dreißigerjahren des 20. Jahrhunderts hatte es Kontakte zwischen Bonhoeffer und der altlutherischen Kirche, einer SELK-Vorgängerkirche, gegeben, um die Möglichkeiten einer Zusammenführung der Bekennenden Kirche und der altlutherischen Kirche zu erkunden, wozu es nicht gekommen ist. Nach der Ende September 1933 in der Schlosskirche zu Wittenberg tagenden Synode der Evangelischen Kirche, die den Deutschen Christen Ludwig Müller zum Reichsbischof wählte, besuchte Bonhoeffer zusammen mit seinem Freund und Wegbegleiter Franz Hildebrandt, die altlutherische Gemeinde in der Nassauischen Straße in Berlin-Wilmersdorf, die nun zum Gedenken geladen hatte.

Hohls berichtet, eine Freund, Wolf Warncke aus Tarmstedt, sei seinerseits befreundet mit Bischof Dr. Wolfgang Huber (Berlin), dem früheren Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz und ehemaligen Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland, und habe diesen zum Gottesdienst nach Wilmersdorf eingeladen. Huber wäre auch gerne gekommen, war aber zeitlich verhindert. Die Gemeinde konnte seine herzlichsten Grüße entgegennehmen.

Die Gemeinde "Zum Heiligen Kreuz" hat das Gedenken mit einer Bonhoeffer-Ausstellung des Dietrich Bonhoeffer-Vereins (Stuttgart) komplettiert. So konnten Gotteseinstbesucherinnen und Gottesdienstbesucher sich ein Gesamtbild von Bonhoeffers Leben und Wirken machen. Die Ausstellung ist noch bis zum 28. Mai täglich in der Zeit wischen 16 Uhr und 18 Uhr zu besichtigen.

Auch im nachfolgenden COSIGOttesdienst - Gottesdienst mit Bandbegleitung und Liedern aus dem SELK-Jugendliederwerk "Come on and sing. Komm und sing" (CoSi) - predigte Pfarrer Dress, der in den achtziger Jahren des vorigen Jahrhunderts Pfarrer der Neuköllner SELK-Gemeinde in Berlin war und als solcher auch das Kirchenbezirksjugendpfarramt innehatte, noch einmal. So konnten an diesem Sonntag viele Gottesdienstbesucherinnen und Gottesdienstbesucher nicht nur Gebete von Bonhoeffer sprechen und seine Lieder singen, sondern viel über ihn selbst erfahren.

Da die Gemeinde "Zum Heiligen Kreuz" in Berlin-Wilmersdorf in Coronazeiten schon viele Gottesdienste online auf ihrem YouTube-Kanal eingestellt hat, wurden auch diese beiden Gottesdienste filmisch aufgezeichnet und anschließend veröffentlicht. Der Hautgottesdienst um 10 Uhr ist unter dem Link www.youtube.com/watch?v=Pk3aHGBu2TI zu finden.

Der COSIGOttesdienst unter: www.youtube.com/watch?v=F36mryv8bec

Gibt man in die Suchzeile des YouTube-Kanals "Zum Heiligen Kreuz Nassauische Straße 18" ein, findet man alle bislang online zugänglichen Gottesdienste.

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Ein Bericht von selk_news /
Redaktion: SELK-Gesamtkirche /
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