ELC tagt videobasiert | 03.06.2021

Hoffnung teilen in Zeiten der Angst
SELK: Online-Tagung der Europäischen Lutherischen Konferenz

Åhus/Hannover, 3.6.2021 - selk - Seit gestern und noch bis zum morgigem Freitag findet videobasiert die Tagung der Europäischen Lutherischen Konferenz (ELC) statt. Ursprünglich sollte die ELC-Tagung für 2020 in Åhus/Dänemark stattfinden. Für drei Tage versammeln sich nun die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, unter ihnen Delegierte der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK), auf einer Videoplattform, um gemeinsam zu beten, theologisch zu arbeiten und sowohl Gruppen- als auch Plenumsgespräche zu führen.

Am ersten Konferenztag sprach Pfarrer Sebastian Grünbaum (Turku/Finnland) über das Thema "Leben in meiner Generation - Hoffnungen und Bedrohungen unserer Zeit im Licht des Wortes Christi". Er führte aus, dass die christliche Hoffnung nicht im Erfolg bestehe, sondern in der Treue des Glaubens. Auf die Frage, wie in diesen Zeiten das Jüngste Gericht Gottes zu predigen sei, antwortete Grünbaum mit einem Zitat aus dem biblischen Johannesevangelium im 3. Kapitel, Verse 18-19: "Wer an Christus glaubt, der wird nicht gerichtet; wer aber nicht glaubt, der ist schon gerichtet, denn er hat nicht geglaubt an den Namen des eingeborenen Sohnes Gottes."

Dr. Christan Neddens (Oberursel), Professor für Systematische Theologie an der Lutherischen Theologischen Hochschule (LThH) der SELK in Oberursel, referierte am zweiten Tag zum Thema: "Im Alltag mit Hoffnung leben - wie der christliche Glaube unser Handeln prägt und unserer Generation ein Glaubenszeugnis gibt". Hoffnung sei nach biblischem Verständnis Beziehung, nämlich eine Vertrauensbeziehung zu Jesus Christus. Die Reformation habe diesen Beziehungspunkt wieder neu zum Leuchten gebracht. Ihrem Wesen nach sei christliche Hoffnung "radikale Hoffnung", die sich allein in Gott festmache und auf eigenes Wünschen und Sehnen verzichte, führte Neddens aus. Als "Holzwege" der Hoffnung bezeichnete der Referent einen rein innerweltlichen Fortschrittsoptimismus und einen Fortschrittspessimismus, der nicht mehr mit Gottes Handeln in dieser Zeit rechne. Auch in Zeiten fortschreitender Säkularisierung würden Menschen nach Hoffnung fragen. In einer säkularen Sehnsucht nach Gerechtigkeit komme eigentlich die Frage nach Gott zum Ausdruck. In einer Suche nach Selbstoptimierung könne das Streben nach Anerkennung und Rechtfertigung gesehen werden.

Am Nachmittag des zweiten Sitzungstages sprach Dr. Ansger Hoejlund, emeritierter Professor der Universität Åhus, über das Thema "Hoffnung, wie sie in den Schriften Martin Luthers aus dem Jahr 1520 zum Ausdruck kommt".

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der ELC-Tagung kommen aus lutherischen Bekenntniskirchen in Belgien, Dänemark, Deutschland, England, Finnland, Frankreich, Norwegen, Portugal, Spanien, Schweiz und Tschechien. Die SELK wird vertreten durch Hans-Joachim Bösch (Stade), Dr. Anne Neddens (Oberursel), Prof. Dr. Christian Neddens (Oberursel), Gerlinde Pahlen (Essen), Pfarrer Klaus Pahlen (Essen), Bischof Hans-Jörg Voigt D.D. (Hannover) und Missionsdirektor Roger Zieger (Berlin/Bergen-Bleckmar).

Die Europäische Lutherische Konferenz (ELC) ist der Zusammenschluss bekenntnisgebundener evangelisch-lutherischen Kirchen in Europa, die ihren Beitritt zur Konferenz erklärt haben. Die Mitgliedskirchen bekennen sich zur Heiligen Schrift Alten und Neuen Testaments als dem unfehlbaren Wort Gottes und erkennen die im Konkordienbuch von 1580 enthaltenen Bekenntnisse der evangelisch-lutherischen Kirche als deren rechte und verbindliche Auslegung an. Die ELC fördert die Einigkeit, Gemeinschaft und Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedskirchen durch theologische und missionarische Beratung. Sie unterstützt das Bemühen um Kirchengemeinschaft zwischen ihren Gliedern und Gastkirchen.

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Ein Bericht von selk_news /
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