Freiraum-Freizeit für Gott zur geistlichen Orientierung | 12.10.2021

Schenke mir ein hörendes Herz
SELK: Freiraum-Freizeit für Gott zur geistlichen Orientierung

Hanstedt bei Uelzen, 12.10.2021 - selk - Das Herz ist das zentrale menschliche Organ und liegt ziemlich genau in der Körpermitte. Es ist ein wahres Wunderwerk! In der Umgangssprache und in Redewendungen der Bibel ist das Herz auch Sitz von Vernunft und Willen, vor allem aber der Gefühle. "Das geht mir zu Herzen", "Mir bricht mein Herz": So und ähnlich wird der Begriff "Herz" verwendet. Menschen empfinden ihr Herz als wahrnehmendes, also auch hörendes Organ.

Ein hörendes Herz haben heißt vor allem, zuhören können. Und wenn ein Mensch eines anderen Menschen Not hört, kann alles Schwere auf einmal leichter werden. Der in Not fühlt sich verstanden. Wer so hören kann, hört auch Gott. Er ist es, der redet und Herzen berührt.

Ein Freiraum für Gott sollte mit dem Thema "Schenke mir ein hörendes Herz" geschaffen werden; mit Bibelstudien, Liedern und Gebeten ein hörendes Herz einüben und für Gott öffnen. 28 ehrenamtliche kirchliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie interessierte Gemeindeglieder trafen sich vom 27. bis zum 30. September im Missionarischen Zentrum Hanstedt bei Uelzen.

SELK-Pfarrer i.R. & Spiritual Johannes Dress (Bad Bevensen) und SELK-Pfarrer Helge Dittmer (Kiel) leiteten und gestalteten die gemeinsame Zeit. Gleich am ersten Abend stellte Dress das Gebet der liebenden Aufmerksamkeit vor, das dann an jedem Abend miteinander gebetet wurde: "Mit einem zweiminütigen Schweigen und Konzentration auf einen ruhigen Atem richten wir uns im Gebet auf Gott aus; wir lassen den Tag mit seinen Ereignissen und Begegnungen noch einmal an uns vorüberziehen und danken Gott für alles, womit wir uns beschenkt gefühlt haben, dabei versuchen wir Verwirrendes und Beunruhigendes Gott vertrauensvoll hinzuhalten ohne zu bewerten und zu beurteilen; in der Vorausschau auf den nächsten Tag bitten wir um Kraft und Entschlossenheit, um Vertrauen und Zuversicht. Wir nennen Gott die Namen derer, die zu uns gehören und legen alles in seine Hände." Das Vaterunser, der Abendsegen oder ein anderes Gebet beschließen die Andacht.

Auch bei den morgendlichen Bibeleinführungen in Gruppen ging es um ein Wahrnehmen mit hörendem Herzen. Nach Einführung und Textlesung suchten sich die Teilnehmenden einen ruhigen Ort - ihr Zimmer, die Kirche oder einen Platz in der Natur. Während der stillen Zeit allein mit dem Bibeltext schwiegen sie und versuchten durch entspanntes Atmen in Kontakt mit ihrem Innern und mit Gott zu kommen. Sie bewegten Vers um Vers im Herzen und hielten einige Gedanken schriftlich fest.

Im Bibeltext 1. Könige, Kapitel 3, Verse 5-12, sagt Salomo zu Gott: "So wollest du deinem Knecht ein gehorsames Herz geben." Gott gefällt diese Bitte und er antwortet: "Siehe, ich gebe dir ein weises und verständiges Herz, wie vor dir nicht gewesen ist." Verständnis und Weisheit heißt Herz und Verstand zusammenbringen. Wie kommen Menschen heute zu einem hörenden Herzen? Was würden sie tun, wenn sie Weisheit hätten? Mit diesen Impulsfragen kam die Gruppe gut ins Gespräch.

Auch die biblische Geschichte der Emmausjünger im 24. Kapitel des Lukasevangeliums gehörte zu den Inhalten. Im Vertrauen darauf, dass Gott zu den Menschen durch sein Wort spricht, waren die Teilnehmenden aufgefordert nachzuspüren, welche Textstelle sie besonders berührt und genau in ihr Leben hinein trifft. In Vers 24 heißt es: "O ihr Toren, zu trägen Herzens, all dem zu glauben, was die Propheten geredet haben!" und weiter in Vers 32:

"Brannte nicht unser Herz in uns, da er mit uns redete ..." Die trägen in brennende Herzen verwandeln kann immer nur einer - Christus! Pfarrer Dittmer hatte den Teilnehmenden empfohlen, sich mit allen Sinnen in den Text hineinzuversetzen und sich dann die Zeit zu nehmen, mit Gott über das Gelesene zu reden.

Pfarrer Dress führte interessierte Teilnehmerinnen und Teilnehmer den nahegelegenen "Auferstehungs-weg" von Hanstedt nach Ebstorf. Die Zeit der Wanderung über sollten sie die wohltuende Wirkung des Schweigens kennenlernen. Zu den Kunstwerken am Weg bekamen sie Erläuterungen.

Das gemeinsame Singen am Spätnachmittag empfand die Gruppe nach der langen Zeit der Sing-beschränkungen wegen Corona als das pure Glück! Die leitenden Pfarrer hatten eine zum Thema passende Liedauswahl aus neuen geistlichen Liedern zusammengestellt. Das Andachts- und Liederbuch enthielt auch eine Komposition von Helge Dittmer mit dem Titel "Höre, mein Herz"! Seine Klavierbegleitungen waren fein abgestimmt auf das jeweilige Lied, die Melodien oft spielerisch variiert und stets die ungeübten Sängerinnen und Sänger unterstützend. Was als einfaches Durchsingen begann, wurde nach und nach zu wunderbarer Musik!

Mit einem Abendmahlsgottesdienst nach Corona-Auflagen endeten die Besinnungstage. Dankbar für den erlebten Freiraum für Gott und die gute Gemeinschaft nahmen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Abschied voneinander.

Die nächsten Besinnungstage zur geistlichen Orientierung sind im Herbst 2022 geplant.

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Ein Bericht von selk_news /
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