Collegium vocale und Nel Dolce konzertierten in Bochum | 09.12.2021

Befreiendes Adventskonzert in Coronazeiten
SELK: Collegium vocale mit "Freut euch .!"-Konzert in Bochum

Bochum, 9.12.2021 - selk - Unter größtmöglicher Vorsicht in diesen Coronazeiten gab das Collegium vocale, die Kantorei in der Kirchenregion West der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK), am Samstag vor dem 2. Advent, 4. Dezember, in der Epiphanias-Kirche der SELK in Bochum-Hamme, der Autobahnkirche Ruhr, sein vorweihnachtliches Konzert. Es war nach fast zweijähriger Proben- und Konzertpause der erste öffentliche Auftritt des Chores, den Ausführende wie Zuhörende als Befreiung erlebten.

Endlich wieder musizieren! Selbstredend wurden alle aktuellen Vorgaben der Coronaschutzverordnung beachtet: Die Ausführenden hatten sich die 2G-plus-Regel auferlegt und die Gäste mussten am Eingang ihren 2G-Nachweis vorlegen und durften nur mit Maske singen, was der Fröhlichkeit beim Singen aber keinen Abbruch tat.

In der adventlich geschmückten Kirche musizierten das Collegium vocale und das Kölner Barockensemble Nel Dolce überwiegend gemeinsam, immer begeisternd, konzentriert, großartig aufeinander hörend zum ökumenischen Monatsspruch für Dezember "Freue dich und sei fröhlich, du Tochter Zion!

Denn siehe, ich komme und will bei dir wohnen, spricht der HERR" (Die Bibel: Das Buch des Propheten Sacharja, Kapitel 2, Vers 14). Immer wieder wurden die Zuhörerinnen und Zuhörer zum Mitsingen eingeladen, teils sogar mehrstimmig gemäß dem zum Motto-Dreiklang erweiterten Thema: "FREUT EUCH: (1) Der HERR ist nah - (2) Wir musizieren wieder - (3) Alle sind zum Mitsingen eingeladen".

Alle an diesem Abend musizierten Chor- und Instrumentalwerke brachten Freude zum Ausdruck, teils sofort erkennbar über den Text und/oder auch über die Musik, so in Händels bekanntem Choralsatz "Tochter Zion, freue dich" oder im bekannten Chorsatz von Johannes Eccard "Übers Gebirg Maria geht", wo es heißt: "Mein Seel den Herrn erhebet, mein Geist sich Gottes freuet". Zu einem der Höhepunkte gestaltete sich das Geistliche Konzert für Chor und Instrumente von Andreas Hammerschmidt "Freue dich, du Tochter Zion", gefolgt vom Choral aus Johann Sebatsian Bachs Weihnachtsoratorium "Seid froh dieweil" und weiteren Sätzen alter und neuer Meister zum Thema. Das Collegium vocale überzeugte durch seine Präsenz, Ausstrahlung und textbezogene Interpretation, durch eine hervorragende Intonation und angenehme Ausgewogenheit der Stimmgruppen.

Und auch die Instrumentalmusik von Nel Dolce (Stephanie Buyken, Blockflöte - Natascha Lenhartz, Violine - Evelyn Buyken, Violoncello und Natalia Spehl, Cembalo), zum Teil atemberaubend virtuos, immer elektrisierend, sprühte vor Freude in den beiden Triosonaten von Johann Sebastian Bach und Georg Philipp Telemann, insbesondere auch im "Bransle de la Royne" aus Michael Praetorius' Terpsichore, einem weiteren Höhepunkt des Abends. Nel Dolce, so der Hinweis im ausgezeichneten Programmheft, interpretierte dieses Werk als Freudentanz der Maria, der Gottesmutter als Königin; "bransler" heißt übersetzt "wiegen", "de la Royne" meint "der Königin".

Ein weiterer Grund zur Freude: Das Konzert war das 100. Konzert dieser bekannten EPI-Konzert-Reihe.

Ein bewegendes Konzert voller Freude in unruhigen Zeiten, "volltönend und leidenschaftlich", so der Kommentar einer Zuhörerin.

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Ein Bericht von selk_news /
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