BJTplus in Halle/Saale | 21.02.2022
SELK: BJTplus in Halle/Saale
Neue Veranstaltung für junge Erwachsene in der Kirchenregion Ost
Halle/Saale, 21.2.2022 - selk - Vom 18. bis 20. Februar fanden in Halle/Saale erstmalig BezirksJugendTageplus (BJTplus) statt. Die Veranstaltung richtete sich an junge Erwachsene in der Kirchenregion Ost der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK), die den klassischen Angeboten der kirchlichen Jugendarbeit entwachsen sind. Knapp 25 Teilnehmerinnen und Teilnehmer nahmen an dem Treffen teil, das unter dem Dach des Jugendpfarramts Sachsen-Thüringen der SELK von einem kleinen Team initiiert und organisiert worden war.
Das Thema des Wochenendes lautete "Absolution - was verbirgt sich dahinter?"
Hierzu konnte als Referent Dr. Armin Wenz (Oberursel), Professor für Neues Testament an der Lutherischen Theologischen Hochschule der SELK, gewonnen werden. Einführend stellte Wenz den Teilnehmenden anhand von Bildern aus der Görlitzer Kirche St. Peter und Paul vor Augen, dass es auch in lutherischen Kirchen Beichtstühle gab beziehungsweise gibt. Die künstlerische Darstellung von biblischen Personen wie dem Apostel Petrus, König David oder Maria-Magdalena an den Görlitzer Beichtstühlen stellt den Beichtenden vor Augen, in welch hoher Gesellschaft sie sich befinden, wenn sie vor ihrer Sünde erschrecken, sie bekennen und die Vergebung zugesprochen bekommen.
Wenz führte im Anschluss an Überlegungen des Theologen Albrecht Peters (1924-1987) aus, dass der persönliche Zuspruch der Sündenvergebung durch ordinierte Pastoren zu dem Schatz gehört, den Gott seiner Kirche anvertraut hat. In den biblischen Schlüsselstellen (insbesondere Matthäusevangelium, Kapitel 16, Vers 19. und Johannesevangelium, Kapitel 20, Verse 22ff) wird deutlich, dass Gott seiner Kirche aufgibt, den bußfertigen Sündern Vergebung zuzusprechen, während den Unbußfertigen die Sünden zu behalten sind. Der Pastor dient in der Beichte als Ohr und Sprachrohr Gottes und vollzieht so das von Christus eingesetzte Schlüsselamt: Er proklamiert, dass Christus für die begangenen Sünden gestorben ist, und spricht in der Vollmacht Christi die Vergebung der Sünde zu. "In der Beichte steige ich vom Thron meines Herzens herab, falle auf die Knie und lasse Christus sein Urteil sprechen:
Er verdammt, und er spricht frei", so Wenz. Dies ist etwas fundamental anderes als das Konzept der Selbstannahme, bei der man selbst auf dem Thron sitzen bleibt.
Die Beichte umschließt sowohl die allen Menschen anhängende Erbsünde als auch Tatsünden, zu deren Erkenntnis das konkrete Durchbuchstabieren des Gesetzes in der Predigt notwendig ist. Durch die Erbsünde steht der Mensch im zerstörerischen Spannungsfeld von Hochmut und Verzweiflung. Der hochmütige Mensch fragt nicht nach Gott und seinem Urteil, während der verzweifelte Mensch nicht glauben kann, dass Christi Erlösungstat groß genug für seine Sünde sei. Nur die treue Verkündigung von Gesetz und Evangelium und der Vollzug der Sündenvergebung befreit Menschen aus diesem Dilemma. In diesem Zusammenhang zitierte Wenz den lutherischen Theologen Wilhelm Löhe (1808-1872): "Gottes Worte wanken nicht; er kann sich selbst nicht leugnen; was er auf Erden gesprochen, ist wahr auch im Jüngsten Gericht; seine Absolution, hier ein stiller Hauch, wird dort ein gewaltiger Freispruch, gegen welchen die Pforten der Hölle nichts vermögen."
An einzelne Vortragseinheiten schlossen sich jeweils Gesprächsrunden an, in denen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Fragen stellen konnten. Diese drehten sich beispielsweise um das Verhältnis verschiedener Beichtformen, historische Aspekte der kirchlichen Beichtpraxis oder praktische Fragen bezüglich der Einzelbeichte.
Neben der inhaltlichen Arbeit blieb viel Zeit für Bewegung im Freien, Brunchen, Gesellschafts- und Gruppenspiele und persönlichen Austausch. Ihren Abschluss fanden die BJTplus mit einem Hauptgottesdienst der Hallenser SELK-Gemeinde, den die Teilnehmerinnen du Teilnehmer mitfeierten.
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Ein Bericht von selk_news /
Redaktion: SELK-Gesamtkirche /
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