Gottfried Martens erhält Stephanus-Preis | 28.05.2016
Über die Grenzen des Erwartbaren hinaus
SELK-Pfarrer Martens mit Stephanus-Preis ausgezeichnet
Berlin, 28.5.2016 - selk - In der vollbesetzen Dreieinigkeits-Kirche der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK) in Berlin-Steglitz hat der dortige Gemeindepfarrer Pfarrer Dr. Gottfried Martens am heutigen Samstag den mit 1.000 Euro dotierten Stephanus-Preis aus den Händen des Stifters Dr. Wolfgang Link empfangen. Link würdigte den Preisträger in seiner Laudatio als einen, der in ganz besonderer Weise auf die Schikanen von Christen in deutschen Flüchtlingsheimen sowohl medial als auch politisch als auch gesellschaftlich hingewiesen habe.
In seiner Dankesrede betonte Martens, dass ihm die Arbeit unter Flüchtlingen viel Freude bereite. Unverständlich sei ihm, dass sowohl die Evangelische Kirche in Deutschland als auch die römisch-katholische Kirche als auch die Politik die Probleme drangsalierter Christen nicht ernst genug nähmen. Er rief zum Gebet für die Verantwortlichen in Staat und Gesellschaft auf, auch für die Muslime und für die schikanierten Christen in den Heimen. "Wer für den anderen betet, kann nicht hassen", so Martens. So wandte er sich gegen jede Form von Rassismus, Diskriminierung und Populismus, gleich welcher Spielart oder Ideologie. Gleichwohl müssten Probleme offen benannt werden.
Gerahmt wurde die Feierstunde vom persischen Gemeindechor, in dem auch deutsche Gemeindeglieder auf Farsi - der Sprache der Iraner - mitsingen.
Beim anschließenden Buffet war Gelegenheit zum Gespräch mit dem Geehrten.
SELK-Bischof Hans-Jörg Voigt D.D. (Hannover) hatte in einem schriftlichen Gruß erklärt, der Preis sei "eine große Ehrung" für Martens persönlich wie auch "und vor allem" für dessen "unermüdlichen und weit über die Grenzen des Erwartbaren hinausgehenden Einsatz für Menschen, die aus ihrer Heimat fliehen mussten und nun bei uns Zuflucht suchen." Voigt in seiner Anrede an den Preisträger weiter: "Ihnen beizustehen, dich laut und öffentlich gegen Drangsalierungen und Ungerechtigkeiten hier in Deutschland einzusetzen, dafür hast du deine Stimme, deine Zeit und deine Kraft gewidmet. Ich bin mir sicher, dass du diesen Anlass nutzen wirst, um erneut auf die unbefriedigende Situation in den Flüchtlingsheimen unseres Landes hinzuweisen. Du darfst deine Kirchenleitung und auch die Stimme deines Bischofs wie bisher ungeteilt hinter dir wissen."
Der Stephanus-Preis wird jährlich von der Stephanus-Stiftung für verfolgte Christen verliehen. Er ist bestimmt für Menschen, die ihren Glauben entweder in Verfolgerstaaten bekennen oder aber sich außerhalb von Diktaturen für verfolgte Christen einsetzen. Zu den Preisträgern vergangener Jahre gehörten der eritreische Patriarch Abuna Antonios, Erzbischof Louis Sako in Bagdad (Irak) wie auch das Hilfswerk der Jesuiten in Homs (Syrien).
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