Löhe-Seminar mit Missionsdirektor Zieger | 11.04.2022

Frohe Botschaft - taube Ohren
SELK: Digitale Veranstaltung des Wilhelm-Löhe-Seminars


Korbach/Berlin, 11.04.2022 - selk --Am vergangenen Samstag veranstaltete das Wilhelm-Löhe-Seminar, das angesiedelt ist am der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK) zugeordneten Diakonissenwerk Korbach, ein digitales Seminar zum Thema "Frohe Botschaft - taube Ohren(?) und wie kann in der heutigen Zeit Inklusion stattfinden".

Referent Roger Zieger (Berlin), Missionsdirektor und Superintendent der SELK, führte durch das Thema. Er stellte fest, dass ein Umgang mit Gott in Afrika durchaus selbstverständlich sei, während Gott oft in Deutschland noch nicht einmal hinterfragt würde, sondern schlicht kein Thema mehr sei. Er verwies auf einen Aufsatz von Prof. em. Dr. Eberhard Tiefensee: "unheilbar religiös". Hier untersuche Tiefensee zwar überwiegend die neuen Bundesländer im Umgang mit religiösen Wertvorstellungen, jedoch seien seine Erkenntnisse durchaus auch in den westlichen Ländern zu verzeichnen. Der Sinn des Lebens müsse und würde heute nicht mehr durch Religion beantwortet, sondern von wissenschaftlichen und marktwirtschaftlichen Herleitungen. Ohne Religion zu leben würde heute nicht mehr als Mangel empfunden, so Zieger. "Was wir als richtig erkannt haben, beeinflusst unser Denken und unsere Erklärungen." Ein

Beispiel: Wer einmal ein "Kippbild" erkannt habe, erkenne es immer wieder.

Viele der heutigen Menschen hätten christliche Erfahrungen und Prägung nicht mehr und könnten christlichen Argumenten nicht mehr folgen, christliches Denken nicht mehr verstehen.

In der Kirche würde jedoch oft ein ähnliches Denken bei allen Menschen vorausgesetzt. Man brauche mehr denn je den Schritt des Übersetzens in das Verstehen des anderen (Plausibilitätskomplex). Diese Übersetzung müsse sowohl im Lebenskontext in die jeweilige Situation als auch in der Sprache stattfinden. Voraussetzung sei das Zuhören.

Wenn Gemeinden Menschen in ihre Gemeinden gewinnen wollten, müssten sie dies ernst nehmen und auf Augenhöhe mit Suchenden umgehen. Das bedeute auch Wandel. Neue Menschen brächten neues Denken, neue Gaben mit. Sie bräuchten Raum. Wie lassen sich die neuen Gaben einbauen? Gemeinden würden kreativ werden müssen, um diesen Menschen einen Platz in ihrer Mitte einzuräumen.

"Was wollt ihr? Seid ihr bereit euch zu ändern?", so die Fragen des Missionsdirektors. Die Botschaft sei wichtig! Die Ohren seien nicht taub!

Die Bemühungen seien nicht ausreichend!

Im Anschluss an das Referat folgte ein lebhafter Austausch von Fragen und Erfahrungen. Einige Stichworte zu Themen, die besprochen wurden: Warum gibt es die SELK? Was ist der Auftrag? Wie können Menschen erkennen, dass sie die Vergebung brauchen? Wie können Menschen zur Freiheit in Christus gelangen?

Der und die Einzelne sollte in der Gemeinde mehr wahrgenommen werden. Gott wirke Glauben. Gemeinden sollten planen, aber auch flexibel sein, auf neue Aufgabe, schnell reagieren und bereit sein sich zu verändern.

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Ein Bericht von selk_news /
Redaktion: SELK-Gesamtkirche /
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