ELC-Tagung in Antwerpen beendet | 05.06.2016
SELK-Pfarrer Klaus Pahlen weiterhin ELC-Vorsitzender
Empfang beim Bürgermeister der Stadt Antwerpen
Antwerpen (Belgien), 5.6.2016 - selk - Mit einem feierlichen Gottesdienst in der gastgebenden lutherischen Gemeinde in Antwerpen (Belgien) ging heute die 24. Tagung der Europäischen Lutherischen Konferenz (ELC) zu Ende.
Im Verlauf der Tagung hielt Prof. Dr. Werner Klän (Oberursel), Lehrstuhlinhaber für Systematische Theologie an der Lutherischen Theologischen Hochschule (LThH) Oberursel der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK), ein Hauptreferat zum Thema "Reformation damals und heute" In seinem Referat ging er unter anderem darauf ein, dass der Satz "ecclesia semper reformanda" ("Die Kirche ist immer zu reformieren") auf den reformierten Theologen Karl Barth zurückgehe.
Es gehe dabei aber vielmehr um die Tatsache, dass die Kirche eine stets sündigende ("semper peccatrix") sei und deshalb ihre Schuld zu bekennen habe ("semper poenitens"). Deshalb sei es angemessen, das Reformationsjubiläum "500 Jahre lutherische Reformation" im kommenden Jahr im Bekennen von Schuld und entlang des Bekenntnisses der Kirche zu feiern.
Bischof Hans-Jörg Voigt D.D. (Hannover), leitender Geistlicher der SELK, referierte auf der ELC-Tagung über die Planungen der SELK zur Feier des Reformationsgedenkens vom 23. bis zum 25. Juni 2017, die mit einem Abendmahlsgottesdienst am Tag des Augsburger Bekenntnisses in Berlin enden werden.
Im Verlauf der Tagung wurde SELK-Pfarrer Klaus Pahlen (Essen) für weitere zwei Jahre in seinem Amt als Vorsitzender der ELC bestätigt. Mit ihm in das Leitungskomitee wiedergewählt wurden Präses Leif Jensen (Aarhus/Dänemark) und Rev. George Samiec (Glasgow/Schottland).
Die ELC nahm zudem an einem Symposion aus Anlass des 450. Jubiläums der Lutherischen Kirche in Antwerpen teil, das gemeinsam von der Universität Antwerpen, der Stadt Antwerpen und der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Belgien (ELKB), einer Schwesterkirche der SELK, veranstaltet wurde. Im Verlauf dieser Veranstaltung wurden acht wissenschaftliche Referate zur Geschichte des Luthertums in Antwerpen gehalten. Unter anderem sprach Pfarrer Dr. Luka Ilic (Mainz) über die Bedeutung von Matthias Flacius Illyricus für die Stadt Antwerpen. ELKB-Präses Gijsbertus van Hattem (Antwerpen) referierte über die 450-jährige Geschichte der lutherischen Gemeinde in Antwerpen. Abschließend wurde die Fachtagung vom Bürgermeister der Stadt Antwerpen, Dr. Bart De Wever, empfangen. SELK-Bischof Voigt nutzte die Gelegenheit, De Wever als dem Vorsitzenden einer flämisch nationalen Partei über die gelingende Flüchtlingsintegration zahlreicher SELK-Gemeinden zu berichten. De Wever hatte Bundeskanzlerin Merkel in diesem für ihre Flüchtlingspolitik scharf kritisiert.
Die ELC besteht aus sechs lutherischen Bekenntniskirchen Europas, die in Kirchengemeinschaft miteinander stehen, unter ihnen die SELK, die in Antwerpen durch Bischof Voigt, Pfarrer Klaus und Gerlinde Pahlen (Essen) und Missionsdirektor Roger Zieger (Bergen-Bleckmar/Berlin) vertreten war.
Anwesend waren zudem mehrere Vertreter aus Kirchen, die im ELC einen Gaststatus innehaben, unter anderem aus den skandinavischen Missionsdiözesen.
Abschließend meinte Bischof Voigt gegenüber selk_news, dass ihn die kleine Gemeinde in Antwerpen sehr beeindruckt habe. Offensichtlich komme es für eine Gemeinde und Kirche nicht so sehr auf ihre Größe an, sondern vielmehr darauf, ein klares Bekenntnis zu haben, gut organisiert zu sein und mit anderen Gemeinden ökumenisch vernetzt zu leben.
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Ein Bericht von selk_news /
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