SELK-Bischof besucht Schwesterkirche in Finnland | 04.08.2022

„Tässä on tie – Hier ist der Weg“
SELK-Bischof besucht Missionsdiözese Finnland


Loimaa (Finnland)/Hannover, 4.8.2022 – selk ‒ „Tässä on tie – Hier ist der Weg“: Unter dieser Überschrift in Aufnahme eines biblischen Prophetenwortes aus dem Jesajabuch (Kapitel 30, Vers 21) feierte die Evangelisch-Lutherische Missions-Diözese Finnland vom 29. bis zum 31. Juli in Loimaa ein Sommerfest. Als Gast aus Deutschland war auch der leitende Geistliche der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK), Bischof Hans-Jörg Voigt D.D. (Hannover), der Einladung von Bischof Dr. Juhana Pohjola (Helsinki) gefolgt. Mit einer Bibelarbeit zum Thema „Die Reisenden auf diesem Weg“ wurde die Veranstaltung eröffnet. Am Abend des ersten Tages folgte eine Podiumsdiskussion. Unter der Moderation von Iida Heikkilä diskutieren ein zwei Theologen und ein Europapolitiker zum Thema „Europa am Scheideweg“.

Am zweiten Tag des Sommertreffens hielt Bischof Voigt einen Vortrag zum Thema „Konfessionelle Lutheraner in der Welt – Was der Internationale Lutherische Rat (ILC) und die Selbständige Evangelisch-Lutherische Kirche (SELK) miteinander zu tun haben“. Zunächst dankte Voigt für die langfristige Einladung, der er sehr gern gefolgt sei. An drei geschichtlichen Bildern machte er deutlich: „1. In der Kirche gilt das Wort Gottes allein und nicht das Wort des Königs. 2. Das Denken und Tun der Kirche richtet sich selten nach Mehrheitsmeinungen, vielmehr stehen Gottesdienst und Sakramente im Mittelpunkt der Kirche. Von hier aus empfangen Mission und Diakonie der Kirche ihre Kraft. 3. Die theologische Ausbildung ist von entscheidender Bedeutung für das Leben der Kirche.“ Dies präge sowohl seine Kirche, die SELK, als auch den ILC, sagte der leitende Geistliche weiter.

Die Evangelisch-Lutherische Missions-Diözese Finnland ist bereits ILC-Mitglied. Im Jahr 2019 stellte die 14. Kirchensynode der SELK volle Kanzel- und Abendmahlsgemeinschaft mit der finnischen Missions-Diözese fest. Bischof Voigt sagt in seinem Vortrag dazu: „Seither sind wir geistlich und theologisch eine Kirche. Lediglich die Tatsache, dass wir verschiedene Sprachen sprechen und in unterschiedlichen Ländern leben, erfordert noch, dass wir in unterschiedlichen Kirchen organisiert sind.“

Am Sonntag, 31. Juli, nahm Bischof Voigt an einem Ordinations- und Abendmahlsgottesdienst teil, in dem er eine Evangelienlesung hielt und gemeinsam mit Bischof Pohjola und dessen Vorgänger, Bischof emeritus Risto Soramies, den beiden Ordinanden die Hände auflegte. In seiner Predigt zum Evangelium von der Verklärung Jesu auf dem Berg (Die Bibel: Das Evangelium nach Matthäus, Kapitel 17, Verse 1-8) sagte Bischof Pohjola: „Inmitten des Lärms, der Angst, des Krieges und des Fanatismus der Welt haben wir jedoch ein wunderbares und sicheres Versprechen, das Freude und Mut gibt, und es trägt und führt unsere Kirche, unsere neu ordinierten Pfarrer und alle Kinder der Gnade: ‚Als sie aber ihre Augen aufhoben, sahen sie niemand als Jesus allein.‘“

Anschließend hielt Bischof Voigt eine Bibelarbeit, passend zum Tagungsthema über das Bibelwort „Christus spricht: Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben.“ (Evangelium nach Johannes, Kapitel 14, Vers 6) – Dabei stellte er in den Mittelpunkt, dass es auf das Ziel des Weges ankomme, das Jesus selbst in diesem Bibelabschnitt benenne, wenn er sage: „In meines Vaters Haus sind viele Wohnungen.“ (Evangelium nach Johannes, Kapitel 14, Vers 2). Wenn Jesus Christus sich selbst als „die Wahrheit“ bezeichne, dann sei Wahrheit nicht nur eine abstrakte Definition, sondern immer lebendige Begegnung mit Jesus Christus selbst.

Gegenüber selk_news sagte Voigt, dass ihn das Sommertreffen der Schwesterkirche sehr ermutigt habe. Hier habe er das kirchliche Leben der finnischen Brüder und Schwestern „hautnah“ erfahren können. „Zu dieser Ermutigung zähle ich den großen Kinderchor, den ich hören durfte, die vielen sehr konzentrierten und geistlichen Bibelarbeiten und die zahlreichen Einzelgespräche in den Pausen und beim Essen“, äußerte Voigt weiter. Besonders gefreut habe ihn, dass auch einige SELK-Gemeindeglieder angereist seien. Zudem habe ihn das Format dieses Sommertreffens in Loimaa interessiert. Voigt weiter: „Unsere SELK-Kirchentage mussten die letzten Male relativ hoch bezuschusst werden. Ich könnte mir vorstellen, dass ein solches kleineres Format über ein Wochenende mit einfacher jugendherbergsähnlicher Unterbringung und Camping-Möglichkeiten auch für die SELK interessant ist.“

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Ein Bericht von selk_news /
Redaktion: SELK-Gesamtkirche /
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