Humanitäre-Hilfe-Osteuropa-Verein tagte | 18.04.2023
Herzlicher Dank für hohe Spendenbereitschaft
SELK: Humanitäre-Hilfe-Osteuropa-Verein tagte
Hamburg, 18.4.2023 - selk - Am vergangenen Sonntag fand in den Räumen der Dreieinigkeitsgemeinde Hamburg der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK) die Jahreshauptversammlung des in der SELK beheimateten Vereins Humanitäre Hilfe Osteuropa e.V. statt. Den Bericht des 1. Vorsitzenden - Pfarrer i.R. Dr. Albrecht Adam (Berlin) - hörten die Mitglieder mit hohem Interesse. Das Hauptwirkungsfeld des Vereins hat sich in Richtung der Republik Moldawien verschoben. Dorthin gingen im vergangenen Jahr die LKW-Transporte mit Hilfsgütern. Moldawien, das ärmste europäische Land, hat nach Kriegsausbruch in der Ukraine extrem viele Flüchtlinge von dort aufgenommen. Diesen Flüchtlingen, aber auch der Bevölkerung über ihnen hinaus - konkret auch Eltern, die oft nicht wissen, was sie ihren Kindern am nächsten Tag zu essen geben sollen - und auch den Kirchgliedern der evangelisch-lutherischen Gemeinde in Chisinau helfen die Hilfsgüterlieferungen im Alltag, geben neue Hoffnung und werden weiterhin dringend gebraucht.
Adam verschwieg nicht die traurige Wirklichkeit über die Situation in Belarus. Da seit über drei Jahren keine persönlichen Kontakte mehr dorthin stattfinden konnten - Corona machte Besuche unmöglich; Grenzen waren zeitweise ganz geschlossen; Hilfslieferungen sollten auf Bitte der Empfänger ausgesetzt werden -, werden auch die Informationen immer spärlicher. Auch ist eine freie Meinungsäußerung - zum Beispiel am Telefon - nicht mehr möglich. Die Gemeinden der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche in der Republik Belarus leiden unter Repressalien und - auch angesichts der sehr hohen Inflation - unter Geldnot. Gemeindeleiter haben das Land verlassen, Gottesdienste in eiskalten Gemeinderäumen sind den oft alten und gebrechlichen Gliedern nicht zumutbar. Zu allem Übel wurde noch in einen Kirchraum eingebrochen. Aus manchen Gemeinden bekam die Dolmetscherin des Vereins gar kein Lebenszeichen mehr. "Wir hoffen und beten, dass uns neue Türen geöffnet werden, damit wieder Hilfe dorthin gebracht werden kann", so Adam.
Viel Erfreuliches gab es bei den Finanzen zu hören. Neben den erheblich gestiegenen LKW-Kosten für die Moldawien-Fahrten - der Weg ist weiter als nach Belarus und die Spritpreise sind viel teurer -, die bezahlt werden konnten, wurde finanzielle Hilfe in der Ukraine, in Moldawien und in Lettland geleistet. Dabei achtet der Vorstand darauf, dass die Gelder in vertrauenswürdige Hände gelangen. Die Spendenbereitschaft für Osteuropa ist ungebrochen hoch. Dafür dankte der Vorsitzende den Mitgliedern im Namen des Vorstands.
"Neue Mitglieder sind sehr willkommen, mehr noch, sie sind herzlich erbeten, damit die Arbeit unter Gottes Segen weitergeführt werden kann", heißt es in einer Vereinsmitteilung.
Seit vier Jahren arbeitet der jetzige Vorstand Hand in Hand und wurde auf der Sitzung für zwei weitere Jahre wiedergewählt. Mit neuem Mut und gestärkt durch diverse Hilfsangebote einiger Vereinsmitglieder, starten der Vorstand und die Leiterinnen der Sammelstellen in Bötersen und Arpke in das weitere Jahr 2023. Geplant sind weitere Transporte (unter anderem wieder mit Schulmöbeln) nach Osteuropa. Auch eine Sammlung von dringend erbetenen Musikinstrumenten (vor allem Flöten, Gitarren, Blechblasinstrumente, Trommeln), die nicht mehr bespielt und darum abgegeben werden können, startet ab sofort. Eine Transportmöglichkeit zu einer Sammelstelle werde sich in den nächsten Monaten sicher organisieren lassen, heißt es von Vereinsseite.
Eine kleine Reisegruppe hat Tickets für Moldawien in der Tasche und wird Mitte Mai das Land bereisen. Endlich ist das wieder möglich. "Beten Sie, dass die politische Lage stabil bleibt", so die Bitte.
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Ein Bericht von selk_news /
Redaktion: SELK-Gesamtkirche /
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