75 Jahre SELK-Hochschule gefeiert | 26.06.2023

Festgottesdienst, Reformationsgeschichte und Musik
SELK-Hochschule feierte ihr 75-jähriges Bestehen

Oberursel, 26.6.2023 - selk - Wenn eine an die Heilige Schrift und das Bekenntnis der lutherischen Kirche gebundene Hochschule ihren Geburtstag feiern will, dann gibt es dafür kaum einen passenderen Tag als den gestrigen Gedenktag des grundlegenden Bekenntnisses der lutherischen Kirche, der Augsburger Konfession. So hatte die Lutherische Theologische Hochschule Oberursel (LThH), eine kirchliche Hochschule in Trägerschaft der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK), zu gestern zur Feier ihres 75-jährigen Bestehens eingeladen. Mehrere hundert Gäste aus dem In- und Ausland, aus Kirche und Stadt, unter ihnen auch die Oberurseler Bürgermeisterin Antje Runge, waren dieser Einladung gefolgt.

Im Gottesdienst zu Beginn des Tages in der benachbarten St. Johannes-Kirche der SELK predigte LThH-Rektor Prof. Dr. Achim Behrens über die alttestamentliche Lesung aus dem biblischen Buch Nehemia. Das im Bibeltext beschriebene Geschehen der Verlesung und Erklärung des Gesetzes durch Esra verband der Prediger gedanklich mit dem, was es an der Hochschule zu tun gebe, und verwob dies mit Erinnerungen an verstorbene Professoren und Mitarbeiterinnen und die je eigenen Akzente, die diese ins Hochschulleben eingebracht hätten.

Nach dem Gottesdienst verlagerte sich das Festgeschehen auf den Campus, wo für die Kinder eine Hüpfburg, Streichelhühner und Spiele gern wahrgenommene Attraktionen darstellten. Für die größeren Festgäste bot ein Büchertisch einen Überblick über Publikationen der Hochschule. Die St. Johannes-Gemeinde stellte sich an einem eigenen Stand vor und hielt begehrte Liegestühle bereit. Der Bibliothekar der LThH, Alexander Reitmayer, hatte eine kleine Ausstellung zu Argula von Grumbach vorbereitet, deren reformatorische Hauptschriften vor genau 500 Jahren entstanden sind und von denen vier Drucke in der "Kirchenbibliothek zu Fürstenau im Odenwald" zu finden sind, die als Dauerleihgabe ihren Platz an der LThH gefunden hat.

Präses i.R. Peter Ahlers (Wiesbaden), selbst ein Absolvent der LThH, stellte selbst gebastelte Kirchenmodelle aus, die viele Interessenten anzogen und zum Beispiel auch bei denen Aufmerksamkeit fanden, die im Rahmen einer Gebäude- und Campusführung Einblicke in Geschichte und Gegenwart der Hochschule erhielten.

Unter den Festgästen waren auch etliche Mitglieder des "Kreises der Freunde und Förderer der LThH e.V.", ohne deren Unterstützung die Arbeit der Hochschule in ihrer gegenwärtigen Form undenkbar wäre. Sie trafen sich unter Leitung des Vorsitzenden des Freundeskreises, Jörn Ziegler (Kirchheim unter Teck), zur turnusmäßigen Jahresversammlung.

Dass das, was an der LThH gelehrt und gelernt wird, durchaus global weiterwirkt, wurde deutlich als Missionar Peter Weber (Shelly Beach | Südafrika) und der bisherige Hochschulassistent und jetzige Dozent am Lutheran Theological Seminary in Tshwane (Pretoria | Südafrika) kurzweilig von ihrer Arbeit berichteten. Letzterer übergab als Abschiedsgeschenk an seine Heimathochschule einen Bembel (einen traditionellen hessischen Apfelweinkrug) mit dem Emblem der LThH, der Aufschrift "Solo verbo - fide sola" und der Jahreszahl der Hochschulgründung (1948).

Den Abschluss des Tages bildeten Konzerte des Duos "Capo2" und der Frankfurter Band "Minus Meier", die auch weitere Interessierte anzogen und für einen stimmungsvollen Abschluss des Tages sorgten.

Die LThH war 1947 im niedersächsischen Groß Oesingen, dem Ort, an dem das studienvorbereitende Proseminar seinen Platz hatte, am 9. November mit einem sogenannten "Notsemester" eröffnet wurden, bevor die Hochschule dann am 13. Juni 1948 in Oberursel eingeweiht werden konnte. Die Gründung war notwendig geworden, nachdem die Evangelisch-Lutherische Kirche im früheren Altpreußen und die Evangelisch-Lutherische Freikirche (in Sachsen und anderen Staaten) ihre bisherigen Ausbildungsstätten nach dem Zweiten Weltkrieg nicht in der gewohnten Weise fortführen konnten. Dabei hat die Arbeit der LThH in der Folge erheblich zum Zusammenschluss verschiedener lutherischer Bekenntniskirchen zur heutigen SELK beigetragen.

Die LThH ist als kirchliche Hochschule Mitglied in der Hochschulrektorenkonferenz und im Evangelisch-Theologischen Fakultätentag und bietet den Studiengang Evangelische Theologie mit dem Ziel "Kirchliches Examen" (Pfarramt) oder "Magister / Magistra Theologiae" (MagTheol) an.

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Ein Bericht von selk_news /
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