Bibelgesellschaftstreffen in Eisenach | 21.07.2023

Bibelgesellschaftstreffen in Eisenach
SELK durch Stefan Förster vertreten


Eisenach, 21.7.2023 - selk - "Das hat schon was: egal ob morgens, mittags, abends oder bei Nacht: der Blick vom Tagungsort ,Haus Hainstein' in Eisenach direkt auf die gegenüber thronende Wartburg", berichtet Pfarrer Stefan Förster (Heidelberg) von der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK). Im Haus Hainstein fand kürzlich zunächst die Vollversammlung der Deutschen Bibelgesellschaft und direkt im Anschluss die Geschäftsstellenkonferenz der Regionalen Bibelgesellschaften statt. Förster nahm als Vertreter der SELK teil.

Ein zentraler Tagesordnungspunkt der Vollversammlung waren anstehende Wahlen in den Aufsichtsrat: Präses Annette Kurschus von der Evangelischen Kirche von Westfalen, die Vorsitzende dieses Leitungsgremiums, stand nicht für eine zweite Amtszeit zur Verfügung, in ihre Funktion rückte nach Dr. Thorsten Latzel, seit 2021 Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland.

Zum obligatorischen Programm gehörten die diversen Jahresberichte aus den einzelnen Arbeitsbereichen. Daneben gab es ein Referat von Dr. Johannes Wischmeyer, Leiter der Abteilung "Kirchliche Handlungsfelder" im Kirchenamt der Evangelischen Kirche in Deutschland in Hannover, mit dem Titel "Begegnung mit der Bibel: unverzichtbar für eine zugängliche, ausdrucks- und bindungsfähige Kirche".

Spannend - oder vielleicht besser: ernüchternd - war der "2. Bericht zur Lage der Bibel", diesmal mit dem Schwerpunkt Bibelverbreitung. Eine Studie der Universität Leipzig (https://www.theol.uni-leipzig.de/institut-fuer-praktische-theologie/forschung/multiple-bibelverwendung-in-der-spaetmodernen-gesellschaft), als Forschungsbericht gerade eben erschienen (Deeg, Alexander / Pickel, Gert / Jaeckel, Yvonne / Mélix, Anika: Dimensionen biblischer Relevanz. Befunde einer empirischen Befragung zur gesellschaftlichen Verbreitung und Nutzung der Bibel in Deutschland 2022 [Forschungsbericht], Leipzig 2023), ergab: Auf die Frage "Gibt es in Ihrem Haushalt eine gedruckte Bibel - oder mehrere gedruckte Bibeln?" antworteten 37,8 % der Befragten, dass sie eine gedruckte Bibel besitzen würden, weitere 15 % besitzen mehr als eine gedruckte Bibel. Zugleich verfügen 47,2 % der Haushalte in Deutschland über keine gedruckte Bibel. Dazu hieß es: "Wenn das Ziel der Bibelverbreitung in der ,Verfügbarmachung von bezahlbaren und passenden Ausgaben' liegt, dann ist es im deutschsprachigen Sprachraum grundsätzlich erreicht. Lücken in der Bibelverbreitung, auch im Sinne der Verfügbarmachung, bestehen allerdings noch bei speziellen Erfordernissen, etwa bei Ausgaben in Gebärdensprache oder bei günstigen gedruckten Ausgaben für sehbehinderte und blinde Menschen, sei es im Großdruck oder in Braille. Es gibt jedoch keinen allgemeinen Konsens, was letztendlich das Ziel einer aktiven Bibelverbreitung sein sollte. Sollte es in jedem Haushalt eine Bibel geben? Sollten jede und jeder Einzelne eine persönliche Bibel oder ein persönliches Neues Testament im Besitz haben? Oder sollte zumindest bei bestimmten kirchlichen Handlungen jeweils eine Bibel überreicht werden, etwa bei Taufe, Konfirmation oder Hochzeit?"

Ein Angebot in Braille wurde auf der Tagung präsentiert. Dabei wurde sehr eindrücklich deutlich, welche Herausforderung etwa darin besteht, eine Kinderbibel für sehbehinderte Menschen herzustellen. Aber einen ersten Band gibt es: "Deine Fühlbibel. Die Geschichte von Jona", hergestellt und herausgegeben vom Dachverband der evangelischen Blinden- und evangelischen Sehbehindertenseelsorge. Unter debess.de/fuehlbibel kann sie zum Preis von 60 Euro bestellt werden (Näheres unter: https://www.rpi-loccum.de/institut/Nachrichten_aus_dem_RPI/RPI-News-26-01-2023).

Angekündigt wurde, dass noch im Herbst 2023 eine Neubearbeitung der "Stuttgarter Erklärungsbibel" erscheinen soll. Auf der Seite https://shop.die-bibel.de/Stuttgarter-Erklaerungsbibel-SEB-2023.-Standardausgabe/3333 kann schon jetzt eine Leseprobe eingesehen werden.

---------------

Ein Bericht von selk_news /
Redaktion: SELK-Gesamtkirche /
selk_news werden herausgegeben von der Kirchenleitung der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK), Schopenhauerstraße 7, 30625 Hannover, Tel. +49-511-557808 - Fax +49-511-551588, E-Mail Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

© 2024 | SELBSTÄNDIGE EVANGELISCH-LUTHERISCHE KIRCHE (SELK)