Gedenkstelle für Sternenkinder in Radevormwald


Die Martini-Gemeinde der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK) hat eine Gedenkstelle für Sternenkinder eingerichtet. Im Folgenden wird das Projekt näher vorgestellt.

Sternenkinder

Schon zu Jahresbeginn ist die Gedenkstelle für Sternenkinder auf dem Friedhof der Martini-Gemeinde der SELK in Radevormwald durch eine gemeinsame Initiative von Friederike und Gemeindepfarrer Florian Reinecke in Zusammenarbeit mit der Friedhofskommission der Martini-Gemeinde, einem ortsansässigen Gärtner und einem ebenfalls in Radevormwald tätigen Steinmetz fertiggestellt worden und dient als Ort der Trauer über die in zu vielen Fällen von außen unsichtbaren und zu selten anerkannten Verluste von Kindern, die während oder kurz nach der Schwangerschaft und Geburt – egal ob früh oder spät – verstorben sind. Die erste geplante Andacht zur „Inbetriebnahme“ konnte wegen der Beschränkungen durch die Verordnungen anlässlich der Corona-Pandemie nicht stattfinden.

Eine erste Andacht

Am Samstag, 17. Oktober, fand an der Gedenkstätte für die Sternenkinder nun aber endlich eine erste Andacht statt. Zu dieser Erinnerungsfeier im Anschluss an die internationale Gedenkwoche für Sternenkinder waren alle Betroffenen aus Radevormwald eingeladen, die selbst ein Kind (oder Enkel- oder Geschwisterkind) während oder kurz nach der Schwangerschaft verloren haben. Dabei war gar nicht wichtig, ob das Erleben und Erleiden sehr frisch ist oder bereits viele Jahre zurückliegt.

Die Andacht, in der der auf dem Stein befindliche Vers „Heile du mich, HERR, so werde ich heil; hilf du mir, so ist mir geholfen“ aus dem biblischen Buch des Propheten Jeremia (Kapitel 17, Vers 14) ausgelegt wurde, haben Friederike und Florian Reinecke gemeinsam gehalten und verwiesen dabei die Anwesenden in ihrer Trauer und ihrem Schmerz auf die Gegenwart Gottes, der Hilfe und Heilung für verwundete Herzen und Seelen schenkt.

Im Anschluss an die Andacht gab es im Gemeindehaus der Martini-Gemeinde die Möglichkeit, miteinander ins Gespräch zu kommen, persönliche Erfahrungen auszutauschen und sich über ausliegendes Material weiter zu informieren. Eine solche Andacht zum Gedenken an all die Kinder, die nicht geblieben sind, soll es nun jährlich geben.

Wertschätzende Reaktionen

Eine Veröffentlichung der Radevormwalder Sternenkinder-Gedenkstelle im Rahmen des Instagram-Auftrittes der SELK stieß dort auf große Zustimmung und führte auch zu wertschätzenden Kommentaren. So schrieb der Verein Sterneneltern Achim e.V.: „Wie wundervoll. Es ist so schön zu sehen, wie die Kinder immer mehr einen Platz in unserer Gesellschaft bekommen und die Eltern mit ihrer Trauer, ihren Sorgen und Ängsten wahr genommen werden. Vielen Dank für euer Engagement.“ Und Svana Seidel (kreativwerkstatt.art), die ihren Instagram-Auftritt „erinnerungsbuch-sternenkinder“ überschrieben hat, kommentiert: „Wie schön, dass es jetzt auch etwas bei euch gibt, das Sternenkinder sichtbar macht.“

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