Leben im Hoffnungshaus in Konstanz
Mitte des Jahres 2021 wurde das erste Hoffnungshaus in Konstanz eröffnet – ein Haus, in dem Einheimische und Flüchtlinge aus Syrien, Eritrea, Afghanistan, der Ukraine und weiteren Ländern gemeinsam wohnen. Prof. Dr. Elke und Martin Hildebrandt, Kirchglieder der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK) in Konstanz, pflegen von Anfang an enge Kontakte zum Hoffnungshaus und wohnen inzwischen selbst dort. Für selk.de stellen sie das Projekt im Folgenden vor.
Von Anfang an verbrachten wir unsere Wochenenden im Konstanzer Hoffnungshaus, seit Beginn des Jahres 2022 leben wir dort in einer Mietwohnung. Da wir uns im (Vor-)Ruhestand befinden und aus unseren beruflichen Tätigkeiten, aber auch als ehemalige Pflegeeltern eines afghanischen Jugendlichen Kenntnisse und interkulturelle Erfahrungen mitbringen, können wir diese gut in das Projekt einbringen. Bei der Bewerbung für eine Wohnung für Einheimische wird nicht nur darauf geachtet, dass die Bewerberinnen und Bewerber bereit sind, mit Menschen aus aller Welt zusammen zu leben, sondern dass sie auch aktiv in einer christlichen Gemeinde sind.
Die Gruppe der „Einheimischen“ ist nicht nur konfessionell sehr bunt, da auch hier manche einen Migrationshintergrund mitbringen. Das ist hilfreich, da die Gruppe derjenigen, die ihre deutschen Sprachkenntnisse erweitern wollen, in beiden Gruppen zu finden ist.
Die Standortleitenden, Roland und Andrea Eberle, sowie eine Sozialarbeiterin und ein „BuFDi“ (Bundesfreiwilligendienst) leben ebenfalls dort. Diese organisieren Aktivitäten für Kinder wie Hausaufgabenbetreuung, Gute-Nacht-Geschichte, Lego-Woche, Ausflüge und gemeinsame Anlässe wie Gartentage und Bewohnerabende. Manchmal stellt dann eine Familie ihr Herkunftsland vor, was besonders spannend ist, da dann politische Aspekte durch persönliche Erfahrungen eine neue Brisanz erhalten. Es herrscht eine herzliche, liebevolle Atmosphäre, auch wenn es natürlich auch mal Konflikte gibt, wie es sie überall gibt, wo Menschen zusammenleben.
Martin bringt sich bei handwerklichen Projekten wie dem Bau von Hochbeeten ein. Ansonsten engagieren wir uns vor allem in der Begleitung von Einzelpersonen. Das kann Hilfe bei der Fahrradreparatur sein, aber auch Unterstützung im Kontakt mit Ärzten oder Versicherungen.
Besonders viel Freude bereiten uns die Kinder, die uns gerne besuchen, um mit uns zu spielen. Für ein Nachbarschaftsfest haben wir mit ihnen Lieder eingeübt, die sie mit Rhythmus-Instrumenten begleiteten.
Hinter den Hoffnungshäusern, die es mittlerweile in 11 Orten in Baden-Württemberg gibt, steht die Hoffnungsträger-Stiftung. Sie ist eine christliche Stiftung, die sich vielfältig engagiert: www.hoffnungstraeger.de.
Zurzeit wird weiterhin für den Standort in Konstanz-Wollmatingen eine Hausgemeinschaftsleitung gesucht: Alle Infos in dieser pdf-Datei.
Ideal wäre ein Ehepaar, das aufgrund seines beruflichen Hintergrundes auch Aufgaben im Bereich Sozialarbeit übernehmen kann. Platz für Kinder ist natürlich auch da. Eine Option, um das Einkommen zu erhöhen, ist der Minijob als Hausmeisterin oder Hausmeister: Alle Infos in dieser pdf-Datei.
Zudem ist noch eine Wohnung frei für Menschen, die sich – wie wir – ehrenamtlich engagieren möchten.
Es ist Sinn stiftend, spannend und bereichernd, in einem Hoffnungshaus zu leben.
Vielleicht gibt es Menschen in unserer Kirche, die gerne in einer interessanten Hausgemeinschaft in Konstanz am schönen Bodensee wohnen und vielleicht auch die kleine Konstanzer Markus-Gemeinde bereichern mögen? Gern können Interessierte uns per E-Mail kontaktieren (e.m.hildebrandt[a]outlook.com), um Weiteres erfahren zu können.
Wir selbst erleben das Leben im Hoffnungshaus jedenfalls als große Bereicherung, da hier wunderbare Menschen zusammenkommen.