Synode 2011 - Meldungen


Pfarrerdienstrecht verändert, Synodalturnus beibehalten

SELK: 12. Kirchensynode beendet

Berlin, 19.6.2011 – selk – Mit einem Abendmahlsgottesdienst in der Kirche der Augustana-Gemeinde der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK) in Berlin-Wedding ist am Vormittag die 12. Kirchensynode der SELK zu Ende gegangen. Die Predigt hielt SELK-Bischof Hans-Jörg Voigt (Hannover). Der Gottesdienst wurde kirchenmusikalisch von einem übergemeindlichen Bläserensemble unter der Leitung von Bläserwart Rainer Köster (Berlin) ausgestaltet. Im Rahmen des Gottesdienstes wurden Doris Michel-Schmidt (Merenberg) als neue Kirchrätin, Gerd Henrichs (Bohmte) als wiedergewählter Kirchenrat und Pfarrer Michael Schätzel (Hannover) als für eine weitere Amtsperiode bestätigter Geschäftsführender Kirchenrat durch Bischof Voigt für ihren kirchenleitenden Dienst gesegnet.

Die 12. Kirchensynode hatte zuvor seit Dienstag in den Räumen des Evangelischen Johannesstiftes in Berlin-Spandau unter der Leitung des Präsidiums – Pfarrer Carsten Voß (Duisburg | Präses), Rosemarie Lösel (Homberg/Efze | Beisitzerin), Ferdinand Scheu (Runkel-Steeden | Beisitzer) und Kirchenrat Harald Kaminski (Kirchlinteln-Luttum | beigeordnet durch die Kirchenleitung) – getagt. Am gestrigen Abschlusstag der Verhandlungen wurde dabei noch eine Fülle von Beschlüssen gefasst. Dabei wurde ein Antrag, die Tagungsfrequenz der Kirchensynode zu verändern und künftig alle zwei Jahre eine reguläre Kirchensynode durchzuführen, abgelehnt, sodass der bisherige Vierjahresturnus auch weiterhin gilt.

Angenommen wurde eine pfarrerdienstrechtliche Neuordnung zur Frage der Trennung und Scheidung von Pfarrerehen. Die detaillierten Bestimmungen, die auch das Bemühen um Erhalt der Ehe einschließen, sieht für den Fall der Scheidung die Regelversetzung des Pfarrers und nur „in  besonderen Ausnahmefällen“ einen Verbleib auf der bisherigen Stelle vor; dies gilt entsprechend, wenn festgestellt wird, dass die Eheleute getrennt leben und „aus den Umständen zu schließen ist, dass ein Ehegatte nicht beabsichtigt, zu seinem Ehegatten zurückzukehren.“

Auf Zustimmung stießen auch Neuregelungen, die für Pfarrer einen „freien Tag“ im Pfarrerdienstrecht festschreiben und die den Pfarrern bei entsprechendem Bedarf und unter bestimmten Bedingungen kürzere oder längere Auszeiten von ihrem Dienst ermöglichen.

Verabschiedet wurde nach langjähriger Erarbeitungsphase, die noch bis in die Tage der Kirchensynode andauerte, eine neue Ordnung für die diakonische Arbeit in der SELK. Angenommen wurden auch diverse Änderungen in der Ordnung der Besoldung und Versorgung der Geistlichen die SELK. Diese Änderungen waren durch das Dienstrechtsneuordnungsgesetz vom 5. Februar 2009 sowie durch weitere gesetzliche Änderungen mit wesentlichen Auswirkungen auf die Besoldungs- und Versorgungsgesetze des öffentlichen Dienstes erforderlich geworden.

Aus dem Ausschuss, der mit den Berichten befasst war, die von Einrichtungen, Gremien und Beauftragten an die Kirchensynode gerichtet worden waren, wurden zahlreiche Anträge eingebracht, darunter auch der Vorschlag für ein Votum, das einstimmig verabschiedet wurde: „Die 12. Kirchensynode erkennt in dem, was in den vorliegenden Berichten deutlich wird, vor allem Gottes Segen in unserer Kirche. Für alle geleistete Arbeit in den Organen und Werken der Kirche sowie in den beauftragten Arbeitsbereichen spricht sie ihren Dank aus.“

Sämtliche Anträge des Ausschusses stießen auf Zustimmung. So wurde unter anderem beschlossen, die Gemeinden der SELK zu bitten, „in ihrer Mitte verstärkt geeigneten Männern und Frauen Mut zum Theologiestudium zu machen.“ Beschlossen wurde auch, die Kirchenleitung möge im Blick auf die Beziehungen zu Partnerkirchen, mit denen die SELK im Internationalen Lutherischen Rat (ILC) zusammenarbeitet, „einen Prozess anstoßen, um das zwischenkirchliche Verhältnis hinsichtlich der Kanzel- und Abendmahlsgemeinschaft zu klären.“ In einem weiteren Beschluss heißt es: „Die 12. Kirchensynode stimmt dem von Bischof Voigt markierten Gesprächs- und Klärungsbedarf zur Frage der ‚Verbindlichkeit und Freiheit von liturgischen Ordnungen’ zu. Sie nimmt zur Kenntnis, dass sich die Kirchenleitung diesem Thema bereits schwerpunktmäßig widmet. Sie bittet die Kirchenleitung, die Ergebnisse ihrer Arbeit zu diesem Themenkomplex zu gegebener Zeit in die Kirche hinein darzustellen und dabei Schritte zum Umgang mit diesen Ergebnissen aufzuzeigen.“

Mit Bezug auf das Synodalthema „Taufe = ein Geschenk Gottes. Vom Schenken und Beschenktwerden“, das am Donnerstag entfaltet worden war (selk_news berichtete), mündete die Synode in den Erdmann-Neumeister-Choral „Lasset mich voll Freuden sprechen: Ich bin ein getaufter Christ“, dem der Segenszuspruch durch SELK-Bischof Voigt folgte. Um 23.30 Uhr endeten arbeitsintensive synodale Arbeitstage, die von engagiertem Bemühen, konstruktiver Kommunikation und freundlicher Atmosphäre geprägt waren, wie sich in den offiziellen Würdigungen vor Schluss der Tagesordnung wie auch in Gesprächen außerhalb der Tagesordnung widerspiegelte.
(selk_news vom 19.6.2011)



Doris Michel-Schmidt neue Kirchenrätin
SELK: Wahlen auf der 12. Kirchensynode

Berlin-Spandau, 18.6.2011 - selk - Im Zeichen von Wahlen stand der heutige Vormittag der 12. Kirchensynode der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK) im Plenarsaal des Evangelischen Johannesstiftes in Berlin-Spandau. Dabei wurde Gerd Henrichs (Bohmte) als Kirchenrat wiedergewählt. Doris Michel-Schmidt (Merenberg) wurde neu in das Amt einer Kirchenrätin gewählt. Die gebürtige Schweizerin hat Germanistik, Psychologie und Literaturkritik studiert und arbeitet als freie Journalistin und Autorin. Sie ist Mitglied der Redaktion des SELK-Kirchenblattes "Lutherische Kirche" und gehört mit ihrem Mann zur St. Pauls-Gemeinde Allendorf/Ulm der SELK.

Die Synode bestätigte die erneue Berufung, die Kirchenleitung und Kollegium der Superintendenten an den Geschäftsführenden Kirchenrat, Pfarrer Michael Schätzel (Hannover), ausgesprochen hatten und die er im Vorfeld der Synode angenommen hatte.

In die Synodalkommission für Haushalts- und Finanzfragen wurden Hans Joachim Bösch (Stade), Gabriele Dilk (Ottweiler-Fürth), Elmar Forberger (Hohendubrau-Dauban), Christof von Hering (Kronshagen) und Gerhard Stepping (Wilnsdorf) gewählt, in die Synodalkommission für Rechts- und Verfassungsfragen Detlef Kohrs (Hermannsburg), Christof Lehmann (Bennewitz), Pfarrer Markus Müller (Laschendorf), Dr. Gerd Müller-Volbehr (Krailling) und Kilian Rochus Sartor (Gifhorn).

Zu Kassenprüfern für die Kassenprüfungen bei der Allgemeinen Kirchenkasse der SELK wurden Gottfried Hilmer (Stelle), Günter Tschirsch (Berlin), Herbert Volkmann (Adendorf) und Hans-Martin Wahlers (Hannover) gewählt.

Zum Vorsitzenden der Berufungsstelle des SELK wählte die Synode Gerd Kuhlmeyer (Wittingen), zu seinem Stellvertreter Detlef Kohrs (Hermannsburg). Zum 2. Beisitzer für die Spruchstelle für Dienstbeanstandungsverfahren wurde Boris Hallik (Oberursel) gewählt, zu seinem Stellvertreter Dr. Andreas Münter (Laatzen).

Auch der Antrag, "eine einheitliche Formulierung des Apostolischen und des Nizänischen Bekenntnisses für alle SELK-Gemeinden herbeizuführen" wurde am Vormittag abschließend beraten. Hintergrund ist die Entscheidung der 11. Kirchensynode, die 2007 zusätzlich zu den gebräuchlichen Textfassungen auch die sogenannten ökumenischen Fassungen von 1971 - versehen mit verschiedenen Anmerkungen - für den gottesdienstlichen Gebrauch freigegeben und damit den Gemeinden freigestellt hatte, diese Versionen für ihren Bereich anzunehmen. Der Antrag auf Herbeiführung einer einheitlichen Fassung, der von zwei Antragstellern vor die Synode gebracht worden war, wurde in der Abstimmung abgelehnt. Festgehalten wurde, dass die Synode zwar das Antragsanliegen würdigt und eine gemeinsame Fassung der Credotexte "längerfristig als wünschenswertes Ziel" ansieht; sie wolle aber "keine über die Beschlüsse der letzten Kirchensynode hinausgehende Empfehlung aussprechen".

Die Synode setzt ihre Verhandlungen am Nachmittag und am Abend fort.
(selk_news vom 18.6.2011)



Auf dem Weg zu einem neuen Gesangbuch
SELK: 12. Kirchensynode tagt in Berlin-Spandau

Berlin-Spandau, 17.6.2011 - selk - Auf ihrer Sitzung am Nachmittag hat die 12. Kirchensynode der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK) in Berlin-Spandau im Blick auf die Weiterarbeit am Thema "Ordination von Frauen" die Bitte an die Kirchenleitung gerichtet, eine Kommission für vier Jahre einzuberufen mit dem Auftrag, über die Frage der theologischen Zulässigkeit der Frauenordination zu arbeiten, den weiteren Beratungsprozess in der Kirche zu begleiten und zu fördern und der nächsten Kirchensynode einen Bericht zu geben. In der Beschlussfassung heißt es, die Kommission solle ihre Arbeit auch mit der des vom 11. Allgemeinen Pfarrkonvents der SELK im Jahr 2009 eingesetzten Ausschusses koordinieren sowie deren Anregungen, Einsichten und Impulse mit aufnehmen. Ziel der Arbeit solle sein, langfristig eine einmütige Klärung der umstrittenen Frage herbeizuführen. "Bei der Zusammensetzung dieser Kommission ist darauf zu achten", heißt es weiter, "dass unter ihr nach Möglichkeit die Parität sowohl zwischen Männern und Frauen als auch zwischen Gegnern und Befürwortern der Frauenordination gewährleistet ist." Zudem wird die Kirchenleitung in dem Beschluss gebeten, zur Frage der Zulässigkeit der Ordination von Frauen innerhalb des Internationalen Lutherischen Rates, in dem weltweit lutherische Bekenntniskirchen zusammenarbeiten, eine geordnete Konsultation anzuregen.

Aus der Arbeit der Gesangbuchkommission der SELK berichtete deren Vorsitzende, Kantorin Antje Ney (Hanstedt/Nordheide), über den Stand der Vorbereitungen eines neuen Gesangbuches für die SELK. Dabei stellte sie unter anderem fachliche Außenbeziehungen der Kommission dar und skizzierte die umfangreiche Arbeit an der Liedauswahl, in der unter anderem mehr als 30 Gesangbücher und andere Liedersammlungen gesichtet würden. Rund 500 Lieder solle nach bisherigen Planungen das Gesangbuch haben, das bis 2015 erarbeitet werden soll. Auch die Beteiligung der Kirche in verschiedenen Stadien der Kommissionsarbeit sprach die Kantorin an. So habe es eine Erprobungsphase mit anschließender Auswertung zu Psalmgesängen gegeben. In diesem Zusammenhang erklärte Ney, die Kommission habe sich im Blick auf das neue Gesangbuch für die sogenannte "neue deutsche Gregorianik" ausgesprochen.

Zu den weiteren Aufgaben, die die 12.Kirchensynode am heutigen Sitzungstag erledigen konnte, gehörte die Annahme des 4. Änderungsgesetzes zum Mitarbeitervertretungsgesetz für das Diakonische Werk der SELK. Dieses Gesetz sichert grundlegend die Rechte der rund 1.000 Mitarbeitenden in den rechtlich selbstständigen diakonischen Einrichtungen, die Mitglied im Diakonischen Werk der SELK sind.

In ihrer Abendsitzung fasste die Kirchensynode den Beschluss, die Kirchenleitung zu bitten, "in Zusammenarbeit mit dem Kollegium der Superintendenten mit Fachkräften vorhandene Konzepte für Supervisionsangebote für die Pfarrer der Kirche zusammenzuführen, weiterzuentwickeln und umzusetzen". Zugleich wurde darum gebeten, "die finanziellen und personellen Voraussetzungen dafür zu schaffen". Die Kirchensynode richtete zudem die Bitte an die Kirchenleitung und das Kollegium der Superintendenten, die bisherige Arbeit des hauptamtlichen Seelsorgers in der SELK im Umfang von 20 Prozent seiner Arbeitszeit zu erhalten und eine Erhöhung zu prüfen." Diese gesamtkirchliche Seelsorgestelle ist gegenwärtig verbunden mit der Stelle das Krankenhausseelsorgers am Naëmi-Wilke-Stift in Guben, der größten diakonischen Einrichtung im Bereich der SELK. Sie wird derzeit wahrgenommen von Pfarrer Peter Wroblewski, der unter anderem durch Supervisionsangebote, Beratungsdienste sowie Vortrags- und Seminararbeit in die Gesamtkirche hinein wirkt.

Die 12. Kirchensynode tagt in den Räumen des Evangelischen Johannesstiftes in Berlin-Spandau. Sie setzt ihre Beratungen morgen fort und endet mit dem Abschlussgottesdienst am Sonntag in der Kirche der Augustana-Gemeinde in Berlin-Wedding.
(selk_news vom 17.6.2011)



Keine offene, aber eine umstrittene Frage
SELK-Synode zum Thema "Ordination von Frauen"

Berlin-Spandau, 17.6.2011 - selk - Der Debatte um die Frage der Ordination von Frauen widmete sich am Vormittag in den Räumen des Evangelischen Johannesstiftes in Berlin-Spandau die 12. Kirchensynode der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK). Die SELK hat in Artikel 7 Absatz 2 ihrer Grundordnung festgelegt, dass das Amt der Wortverkündigung und Sakramentsverwaltung nur Männern übertragen werden kann und befindet sich seit längerer Zeit in einem Beratungsprozess zu dieser Thematik.

Ein von einem Arbeitsausschuss der Kirchensynode erarbeiteter Leitantrag wurde debattiert und in überwältigender Einmütigkeit beschlossen.

Mit ihrer Beschlussfassung macht sich die 12.Kirchensynode die Einsichten des 11. Allgemeinen Pfarrkonvents der SELK von 2009 zu eigen: Sie würdigt, dass der langjährige Beratungsprozess in der Pfarrerschaft der SELK „stark zur Vertrauensbildung, zur Versachlichung und zur besseren theologischen Verständigung beigetragen“ hat. Sie nimmt zur Kenntnis, „dass es trotz intensiver Bemühungen innerhalb der Pfarrerschaft der SELK keine Einmütigkeit in der Frage der Zulässigkeit der Ordination  von Frauen gibt“. Sie unterstreicht das Ergebnis: „Befürworter und Gegner der Frauenordination gehen dennoch von der gemeinsamen Verpflichtetheit auf die Heilige Schrift aus.“

Zugleich respektiert und akzeptiert die 12.Kirchensynode mit dem angenommenen Leitantrag diesen Stand der Einsichten des 11. Allgemeinen Pfarrkonvents Sie erkennt an, dass alle Pfarrer der SELK sich an die Heilige Schrift als die maßgebliche Instanz für die Begründung ihrer Haltung in der umstrittenen Frage gebunden wissen. Sie gesteht zu, dass die Pfarrer aufgrund dessen ihre – jeweils unterschiedliche – Auffassung des Schriftbefundes und den Stand der theologischen Einsicht für persönlich bindend erachten. Sie betont, dass das Vorhandensein verschiedener Antworten auf die Frage nach der biblischen Zulässigkeit der Frauenordination in der SELK derzeit nicht als kirchentrennend erachtet wird. Sie setzt darauf, dass der Heilige Geist zum einmütigen Verständnis des Schriftbefundes in dieser Sache führen wird. Diese Einsichten sollen die Art und Weise des Umgangs miteinander in der Kirche bestimmen.

Abschließend heißt es in dem Beschlusstext, die 12. Kirchensynode halte fest, "dass die geltende Lehre zur Begründung von Artikel 7 (2) der Grundordnung durch die Beschlusslage des 11. Allgemeinen Pfarrkonvents nicht geändert ist. Es handelt sich daher nicht um eine offene Frage, sondern um eine umstrittene Frage."

Die Kirchensynode wird sich auch am Nachmittag dem Thema "Ordination von Frauen" widmen, dann mit Überlegungen zum Fortgang des innerkirchlichen Beratungsprozesses.

Die Synode wurde am Dienstag eröffnet und endet am Sonntag.
(selk_news vom 17.6.2011)



Kandidatenvorstellung und Antragsarbeit
SELK: 12. Kirchensynode setzt Arbeit fort

Berlin-Spandau, 16.6.2011 - selk - Die Kandidatinnen und Kandidaten für die für Samstag terminierte Wahl in die Kirchenleitung haben sich am Nachmittag auf der 12. Kirchensynode der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK) den Synodalen vorgestellt. Mit dieser Synode läuft die Amtszeit zweier Kirchenräte aus: Während Kirchenrat Ulrich Schroeder (Dresden) nach achtjähriger Mitarbeit in der elfköpfigen Kirchenleitung für eine weitere Amtsperiode nicht zur Verfügung steht, stellt sich Kirchenrat Gerd Henrichs (Bohmte, Dreieinigkeitsgemeinde Rabber) erneut der Wahl in das Leitungsgremium. Als weitere Kandidatinnen und Kandidaten wurden nominiert: Ruth Keidel (Velten, Augustana-Gemeinde Berlin-Wedding), Doris Michel-Schmidt (Merenberg, St. Paulsgemeinde Allendorf/Ulm) und Harald Schaefer (Köln, St. Johannis-Gemeinde Köln-Bonn-Aachen).

In erster Lesung behandelt wurden zwei Anträge, die darauf zielen, "eine einheitliche Formulierung des Apostolischen und des Nizänischen Glaubensbekenntnisses für alle SELK-Gemeinden herbeizuführen". Hintergrund ist die Entscheidung der 11. Kirchensynode, die 2007 zusätzlich zu den gebräuchlichen Textfassungen auch die sogenannten ökumenischen Fassungen von 1971 - versehen mit verschiedenen Anmerkungen - für den gottesdienstlichen Gebrauch freigegeben und damit den Gemeinden freigestellt hatte, diese Versionen für ihren Bereich anzunehmen.

Auch zu weiteren Vorlagen erfolgte eine erste Lesung, so zu Anträgen, die auf strukturelle Änderungen der Kirchensynode zielen, zu einer neu vorgelegten Ordnung für die diakonische Arbeit in der SELK und zu Neuregelungen im Pfarrerdienstrecht zum Thema "Trennung und Scheidung von Pfarrerehen".

Verschiedenen Ordnungsänderungen zu Fragen der Rechte der Ordination in Fällen, in den Pfarrer aus dem kirchlichen Dienst der SELK ausscheiden, wurden von der Synode angenommen.

Die Kirchenleitung wurde von der Kirchensynode beauftragt, Leitlinien im Blick auf den Zusammenhang von Konfirmation und Kirchgliedschaft erarbeiten zu lassen. Zudem wurde die Kirchenleitung beauftragt, eine Handreichung erarbeiten zu lassen, wie Überweisungen von Gemeindegliedern zu einer anderen Gemeinde der SELK zu erfolgen haben. "Dabei ist", so heißt es in dem Beschlusstext, "besonders darauf zu achten, dass von dem zu Überweisenden eine positive Willenserklärung zur Überweisung erfolgt."

Die Kirchensynode tagt in den Räumen des Evangelischen Johannesstiftes in Berlin-Spandau. Die Synodaltage werden von Gottesdiensten und Andachten gerahmt. Die Tagung endet mit dem Schlussgottesdienst am Sonntag in der Kirche der Augustana-Gemeinde in Berlin-Wedding.
(selk_news vom 16.6.2011)



Für eine "milieusensible Taufpraxis"
SELK-Kirchensynode hörte Synodalreferat

Berlin-Spandau, 16.6.2011 - selk - "Taufe = ein Geschenk Gottes. Vom Schenken und Beschenktwerden. Praktisch-theologische Anregungen aus missionarischer Perspektive": Zu diesem Thema referierte am Vormittag Pastor Martin Römer vor der 12. Kirchensynode der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK) im Evangelischen Johannesstift in Berlin-Spandau. Römer, der von persönlichen Verwurzelungen in der SELK zu berichten wusste, ist als Referent bei den Missionarischen Diensten im Haus kirchlicher Dienste der Landeskirche Hannovers tätig. Neben verschiedenen Landeskirchen hat auch die SELK auf dem Weg zum Jubiläum "500 Jahre lutherische Reformation" im Jahr 2017 das laufende Jahr dem Schwerpunktthema "Taufe" gewidmet und dafür das Motto "Die Taufe schließt den Himmel auf" gewählt.

Der Referent benannte konkrete Ansatzpunkte für die Förderung eines gemeindlichen wie persönlichen Lebens aus der und mit der Taufe. Dabei betonte er, dass allem Nachdenken über die Förderung der Taufe das eigene Umkehren zu ihr vorausgehen müsse. Die Vergegenwärtigung und Vergewisserung, "Gottes geliebtes Kind" zu sein, entfalte ihren Segen im Leben eines Menschen. Römer berichtete von Tauffesten, Patenseminaren und Tauferinnerungsangeboten. Mit dem Werben um eine "milieusensible Taufpraxis" sprach sich der Theologe dafür aus, das jeweilige Gegenüber bei der Amtshandlung "Taufe", insbesondere die Eltern, wahrzunehmen und sich auf die jeweilige Konstellation bewusst einzustellen, um Kontakte gelingen zu lassen und Zugänge zum Taufgesehen zu ermöglichen. Auch konkrete Impulse zur Gestaltung der Taufgottesdienste gab Römer - so im Blick auf die Beteiligung von Patinnen und Paten in der Taufliturgie, so im Blick auf ein eindeutig-kraftvolles Gestalten der eigentlichen Taufhandlung, so auch - als Brauch aus der Ökumene - hinsichtlich der Möglichkeit, den Eintrag der Taufe in das Kirchenbuch der Gemeinde noch im Gottesdienst vorzunehmen.

Der Referent wandte sich auch der Frage zu, wie man Menschen für die Taufe gewinnen könne und ermunterte die Synodalen, sich "viel Zeit für Kontakte mit Ungetauften" zu nehmen: Die Gemeinschaft komme vor dem Glauben, Glaube brauche Zeit. Es gehe darum, Menschen "auf ihrer Glaubensreise zu begleiten".

In fünf Arbeitsgruppen widmeten sich die Synodalen Einzelaspekten der persönlichen Taufspiritualität und der Taufe als Handlung in Gottesdienst und Gemeinde.

Die Kirchensynode wird am Nachmittag mit der Bearbeitung von Anträgen fortgesetzt. Am Abend tagen die Synodalen in fünf Arbeitsschüssen, in denen Berichte und Anträge bearbeitet werden. Die Synode hat am Dienstag begonnen und endet am Sonntag.
(selk_news vom 16.6.2011)



"Ordination von Frauen" diskutiert
SELK: 12. Kirchensynode mit Anträgen befasst

Berlin-Spandau, 15.6.2011 - selk - Die Debatte um die Ordination von Frauen nahm am heutigen Nachmittag auf der 12. Kirchensynode der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK) in Berlin-Spandau breiten Raum ein. Die SELK hat in ihrer Grundordnung geregelt, dass das Amt der Wortverkündigung und Sakramentsverwaltung nur Männern übertragen werden kann und befindet sich seit längerer Zeit in einem Beratungsprozess über diese Festlegung. Fünfzehn Anträge zum Sachstand und möglichen weiteren Schritten in der innerkirchlichen Arbeit an dem Thema "Ordination von Frauen" sind an die Synode gerichtet worden und wurden am Nachmittag in erster Lesung eingebracht und diskutiert.

Die 51 Synodalen beschlossen, dem Dokument "Biblische Hermeneutik" zuzustimmen und die Kirchenleitung zu bitten, seine Drucklegung zu veranlassen. Das Dokument war von der Theologischen Kommission der SELK erarbeitet und vom 11. Allgemeinen Pfarrkonvent 2009 als "Grundlagenpapier für eine verantwortliche Schriftauslegung" angenommen worden und fand nun auch die Akzeptanz der Kirchensynode.

Angenommen wurde auch die durch Kirchenleitung und Kollegium der Superintendenten bereits vorläufig in Kraft gesetzte Regelung über die Zuordnung von Einrichtungen zur SELK. Diese "Zuordnungsvorschrift" regelt Fragen der Zuordnung rechtlich selbstständiger Einrichtungen zur SELK.

Auch die - ebenfalls von Kirchenleitung und Kollegium der Superintendenten vorläufig in Kraft gesetzte - Ordnung für das Jugendwerk wurde von der 12. Kirchensynode verabschiedet. In ihr heißt es zu den Zielen der Jugendarbeit: "Ziel der Jugendarbeit im Jugendwerk ist es, Kinder und Jugendliche zum Glauben zu führen, im Glauben an Jesus Christus zu begleiten, sie in das gottesdienstliche und gemeindliche Leben der evangelisch-lutherischen Kirche zu integrieren und sie zu befähigen, im Alltag erkennbar ihren Glauben zu leben. Ziel der Jugendarbeit im Jugendwerk ist es ferner, Kindern und Jugendlichen zu vermitteln und sie erleben zu lassen, dass der evangelisch-lutherische Glaube auch eine konkrete Lebenshilfe ist und ihnen Hoffnung gibt, die über das Sterben hinausgeht."

Am Abend arbeitet die Synode in fünf Ausschüssen, in denen die Synodalberichte und Anträge bearbeitet werden.

Die 12. Kirchensynode war gestern im Evangelischen Johannesstift in Berlin-Spandau eröffnet worden. In der ersten Sitzungsperiode wählte die Synode Pfarrer Carsten Voß (Duisburg) zum Präses der Synode, die Delegierten Rosemarie Lösel (Homberg/Efze) und Ferdinand Scheu (Runkel-Steeden) zu Beisitzern. Kirchenrat Harald Kaminski (Kirchlinteln-Luttum) ist dem Präsidium durch die Kirchenleitung beigeordnet worden. Die Synode endet am Sonntag mit dem Abschlussgottesdienst in der Kirche der Augustana-Gemeinde Berlin-Wedding.
(selk_news vom 15.6.2011)



Innere Spannungen thematisiert
SELK-Bischof: Lutherische Mitte innerkirchlich im Blick behalten

Berlin-Spandau, 15.6.2011 – selk – In einem separaten zweiten Hauptteil seines Berichtes vor der 12. Kirchensynode der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK) in Berlin-Spandau ging SELK-Bischof Hans-Jörg Voigt (Hannover) am Vormittag auf die „inneren Spannungen“ der SELK ein. Konkret benannte der leitende Geistliche die Spannungen, die sich jüngst durch die erstmalige Berufung einer Pfarrerin auf eine Pfarrstelle der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Baden (ELKiB), mit der die SELK in Kirchengemeinschaft steht, und damit im Blick auf die innerkirchliche Diskussion über die Frage nach der Ordination von Frauen ergeben haben. Die SELK hat in ihrer Grundordnung festgelegt, dass das Amt der Wortverkündigung und Sakramentsverwaltung nur Männern übertragen werden kann und befindet sich seit längerer Zeit in einem Beratungsprozess über diese Regelung. Voigt sprach von „zurzeit stark auseinanderstrebenden Kräften“ und mahnte zum gemeinsamen theologischen Ringen auf dem Boden des lutherischen Bekenntnisses: „Wenn es uns nicht gelingt, die lutherische Mitte innerkirchlich stärker im Blick zu behalten, werden wir einander verlieren. Wenn es uns nicht gelingt, einander stärker als Orientierungs- und Bezugsgrößen im Blick zu haben, werden wir einander verlieren.“

Er plädiere in den aktuellen Konflikten „für eine Gelassenheit, die sich für theologische Klärungen und Entwicklungen auf gemeinsame Positionen der Interpretation des Kirchenrechts verlässt“, sagte der Bischof und betonte die „Sinnhaftigkeit einer verfassungsgebenden 2/3-Mehrheit in unserer Kirche und deren immens stabilisierende und Kirche tragende Funktion“. Zwar sei „Wahrheit nie eine Frage von Mehrheiten“, aber kirchenrechtlichen Festlegungen gingen „Meinungsbildungsprozesse“ voraus,  die zugleich „geistliche Erkenntnisprozesse“ sein könnten: „Und die Ordnung, die wir halten, hält uns.“

Voigt wandte sich in diesem Zusammenhang auch gegen Versuche, im Blick auf kontroverse Themen „die andere Seite mit nichttheologischen Argumenten umstimmen“ zu wollen, wodurch zusätzlicher Druck aufgebaut werde, der demontierend wirke: „Verzichten wir auf jede Art Eskalationsszenarien.“

Im Rahmen der ersten Sitzungsperiode am Vormittag im Plenarsaal des Spandauer Evangelischen Johannesstiftes überbrachte Dr. Rudolf Teuwsen als Leiter des Referates für die Verbindung zu Kirchen und Religionsgemeinschaften im Bundeskanzleramt die Grüße der Bundesregierung und thematisierte in seinem Beitrag, ausgehend vom Synodalthema "Taufe", das Gegenüber von Taufe und Staatsbürgerschaft. Teuwsen ermunterte die Anwesenden dazu, sich mit ihrem christlichen Bekenntnis in die Belange der Gemeinden aber auch darüber hinaus engagiert einzubringen. Hartmut Rhein, Beauftragter für Kirchen und Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften der Stadt Berlin grüßte im Namen des Senats und thematisierte aus der Geschichte der SELK das Stichwort "Renitenz", das für Aufsässigkeit und Widerspenstigkeit, aber eben auch für Standhaftigkeit und Treue stehe. Pröpstin Friederike von Kirchbach wandte sich als Vorsitzende des Ökumenischen Rates Berlin-Brandenburg an die Synode und berichtete von beglückenden Erfahrungen in der Ökumene, wie sich diese etwa an der gegenseitigen Taufanerkennung festmachen ließen, aber auch von strittigen Fragen, in denen verschiedene Entscheidungen nebeneinander stünden, wie dies etwa in der Positionierung zum interreligiösen Dialog der Fall sei. Pastor Martin von Essen hieß die Synode als Stiftsvorsteher des Johannesstiftes willkommen und gab seiner Freude darüber Ausdruck, dass die SELK zum wiederholten Mal das Stift als Tagungsort nutze.

Die Kirchensynode war gestern eröffnet worden. Sie endet am Sonntag mit dem Abschlussgottesdienst in der Kirche der Augustana-Gemeinde der SELK in Berlin-Wedding.
(selk_news vom 15.6.2011)



Über ökumenische Kontakte informiert
Bischof Voigt berichtet auf SELK-Synode

Berlin-Spandau, 15.6.2011 – selk – Auf die ökumenischen Kontakte der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK) ging in seinem Bericht vor der 12. Kirchensynode der SELK in Berlin-Spandau Bischof Hans-Jörg Voigt (Hannover) ein. Im Plenarsaal des Evangelischen Johannesstiftes berichtete er am Vormittag von Lehrgesprächen zwischen Vertretern der SELK und der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) über die wechselseitige „Gewährung seelsorglich verantworteter eucharistischer Gastbereitschaft und Möglichkeiten und Bedingungen einer assoziierten Mitgliedschaft im Lutherischen Weltbund (LWB)“. Ausgangspunkt dafür sei eine Anfrage des Allgemeinen Pfarrkonventes der SELK an den Lutherischen Weltbund (LWB) nach der Möglichkeit einer assoziierten Mitgliedschaft der SELK im LWB gewesen. Die VELKD sei dann über das Deutsche Nationalkomitee des LWB gebeten worden, diesbezügliche Gespräche zu führen; die Bischofskonferenz der VELKD habe entsprechende Lehrgespräche beschlossen und das Ziel der vollen Kirchengemeinschaft mit der SELK formuliert. Aus Sicht der SELK sei die Frage der Kirchengemeinschaft allerdings zum Zeitpunkt ihrer Anfrage nicht mit der Frage nach einer assoziierten Mitgliedschaft im LWB gekoppelt gewesen. Das im Januar 2011 fertig gestellte Gesprächsergebnis solle nun der Kirchenleitung und dem Kollegium der Superintendenten und dem Allgemeinen Pfarrkonvent der SELK vorgelegt werden. Das Deutsche Nationalkomitee des LWB habe darüber bereits beraten und am 12./13. Mai in Straßburg (Frankreich) in einem Beschluss mit Bedauern zur Kenntnis genommen, „dass eine allgemeine eucharistische Gastbereitschaft von Seiten der SELK im Hinblick auf die VELKD zurzeit nicht möglich ist“ und „dass auf der Grundlage der Ergebnisse der Lehrgespräche zwischen VELKD und SELK keine ausreichende theologische Basis für eine assoziierte Mitgliedschaft der SELK im LWB zu sehen ist.“ Unbeschadet dessen habe man sich dafür ausgesprochen, „die bewährte praktische Zusammenarbeit mit der SELK fortzuführen.“

Mit dem Deutschen Nationalkomitee, vertreten durch Oberkirchenrat Norbert Denecke (Hannover), hätten Gespräche zur Situation in Weißrussland stattgefunden, berichtete der leitende Geistliche der SELK weiter. Ziel sei es gewesen, die verschiedenen lutherischen Gruppierungen in Weißrussland zusammenzubringen und zu ermöglichen, dass die in Deutschland bestehenden Trennungen nicht „exportiert“ werden. Die Verständigung in Deutschland sei gewachsen, das gegenseitige Vertrauen habe sich gefestigt. Das Ziel in Weißrussland sei nicht wirklich erreicht worden, weshalb die Entwicklungen in Weißrussland unter den deutschen Gesprächspartnern niemanden zufrieden stellen konnten. Im Abschlussprotokoll heiße es deshalb lediglich: „Die deutschen Partner verabreden, sich gegenseitig über grundlegende Entwicklungen in den Beziehungen zu den kirchlichen Partnern in Weißrussland zu informieren und sich untereinander abzustimmen. Es ist vorgesehen, Begegnungen in einem zweijährigen Rhythmus durchzuführen.“

Weiter ging der Bischof auf eine Gesprächsreihe zwischen Vertretern der Lutherischen Theologischen Hochschule der SELK in Oberursel und dem römisch-katholischen Johann-Adam-Möhler-Institut in Paderborn unter Beteiligung des Internationalen Lutherischen Rates (ILC) ein. Inzwischen hätten sechs Gespräche  zu den Themenfeldern Gottesdienst und Sakramente stattgefunden. Ende 2010 sei ein Abschlussbericht vorgelegt worden, der nun vom Einheitssekretariat der römisch-katholischen Kirche und dem ILC beraten werden solle – mit dem Ziel, eine konkordienlutherisch/römisch-katholische Gesprächsreihe auf Weltebene zu eröffnen.

Auf Begegnungen mit Vertretern der Union Evangelischer Kirchen (UEK) und der SELK kam Voigt ebenfalls zu sprechen. Darin sei es um das gegenseitige Verhältnis und die kirchengeschichtlichen Fakten anlässlich der 200. Wiederkehr der Einführung der Union in Preußen und der notvollen Kirchwerdung der altlutherischen Kirche im Jahr 1817 gegangen. Für 2013 sei eine wissenschaftliche Konsultation vorgesehen.

Auch die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK), deren Vorstand er selbst angehört, sprach der Bischof in seinem Bericht an und wies konkret auf „eines der jüngsten Projekte der ACK“ hin: den „Tag der Schöpfung“, der im Jahr 2010 erstmals begangen wurde. Die Initiative dazu sei von den orthodoxen Kirchen in Deutschland ausgegangen. „Allein der nicht mehr zu übersehende Klimawandel erfordert eine stärkere geistliche Reflexion des ersten Glaubensartikels auch in unseren Gemeinden“, so Voigt wörtlich: „Dazu möchte ich hier ermutigen. Das Erntedankfest stellt gerade in städtischen Gemeinden einen Kontext her, der dem ersten Glaubensartikel einen breiteren Raum ermöglicht. Materialien zu einer Schöpfungszeit von Anfang September bis zum Erntedankfest werden durch die ACK bereitgestellt.“

Die 12. Kirchensynode hat gestern ihre Arbeit aufgenommen. Sie endet am Sonntag mit dem Abschlussgottesdienst in Berlin-Wedding.
(selk_news vom 15.6.2011)



Gigantische Aufbaubewegung im Sprengel Ost
SELK-Synode hört Bericht der Kirchenleitung durch den Bischof

Berlin-Spandau, 15.6.2011 – selk –  Auf den Zusammenschluss der Evangelisch-lutherischen (altlutherischen) Kirche auf dem Gebiet der ehemaligen DDR und der SELK vor 20 Jahren im Jahr 1991 ging in seinem Bericht vor der 12. Kirchensynode der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK) am Vormittag im Festsaal des Evangelischen Johannesstiftes in Berlin-Spandau SELK-Bischof Hans-Jörg Voigt (Hannover) ein. Dabei sprach er – dokumentiert mit Bildern aus Gemeinden der SELK – von einer „gigantischen Aufbaubewegung im Sprengel Ost“ der SELK. Große Finanzströme seien aus Richtung West in Richtung Ost geflossen. Die Bau- und Finanzleistung, die die Gemeindeglieder im Sprengel Ost erbracht hätten, seien gewaltig. Gleichwohl bleibe anzumerken, dass etliche der Gemeinden in den nicht mehr ganz neuen Bundesländern finanziell immer noch abhängig seien von der Solidarität der Gemeinden in den alten Bundesländern. An diesem Problem, das allerdings auch Gemeinden in den anderen drei Sprengeln hätten, müsse weiter gearbeitet werden. „Solidarität, wenn sie zu lange und zu selbstverständlich in Anspruch genommen wird, wird zur Last. Solidarität, die ihre Sinnhaftigkeit und Relevanz erweist, ist belastbar.“

Ein positives Fazit zog Voigt im Blick auf den Kongress „Aufbruch Mission und Diakonie“ der SELK am 30. Oktober vergangenen Jahres in Göttingen und gab seiner Freude über die Nachhaltigkeit der Tagesveranstaltung Ausdruck. In etlichen Gemeinden wirkten Impulse des Kongresses weiter. Die Arbeitsgruppe „Mission und Diakonie in Deutschland“, unter deren Leitung der Kongress organisiert worden war, habe vor, ab diesem Herbst Seminare anzubieten, „die die am meisten gefragten und auch gelungenen Themen des Kongresses wie ‚Gottesdienst’ und ‚Gemeindemanagement’ aufgreifen und weiterführen sollen.“ Der Kongress sei als einmalige Veranstaltung konzipiert gewesen, die Resonanz ermutige jedoch, ihn vielleicht doch in zwei oder drei Jahren fortzusetzen, brachte Voigt als Anregung ein.

Im Nachgang zu dem Kongress wolle er eine Anregung konkret benennen, so der leitende Geistliche, und regte an, „eine Kraftanstrengung zu unternehmen, Material für einen strukturierten lutherischen Glaubenskurs für Erwachsene zu erstellen.“

Auf dem Kongress seien die Angebote zum Thema „Gottesdienst“ besonders stark gefragt gewesen. „Wir brauchen in unserer Kirche ein Gespräch über Verbindlichkeit und Freiheit von liturgischen Ordnungen, über den bleibenden Wert der Liturgie und der Feier des heiligen Abendmahls, die uns verbindet mit Christen auf der ganzen Welt und vor dem Thron Gottes“, erläuterte der seit 2006 amtierende Bischof: „Ein Modell von einer Regel liturgischer Verbindlichkeit in den zentralen Stücken des Gottesdienstes und gewollten und möglichen Ausnahmen davon - wie durch Lobpreisgottesdienste, Jugendgottesdienste, Gospelgottesdienste und spezielle Einladungsgottesdienste - ist aus meiner Sicht hilfreich und angemessen.“ Die Kirchenleitung habe in ihrer thematischen Arbeit hier bereits einen Schwerpunkt gesetzt und werde sich dem Thema weiter widmen.

Voigt sprach die Aufgabe kleinerer Predigtorte in jüngerer Zeit an, konstatierte aber auch „in sogenannten strukturschwachen Gebieten Entwicklungen gegen den Trend“. So sei der Kirchenbezirk Lausitz in den letzten Jahren kontinuierlich gewachsen. Die personelle Konzentration in Ballungsgebieten lasse über neue Optionen nachdenken. „Vielleicht wäre die Gründung einer Gemeinde im Raum Regensburg oder einer zweiten Gemeinde in München ein richtiger Schritt?“, fragte der Bischof konkret.

In seinem Bericht kam Voigt auch auf die Burn-out-Problematik in der Pfarrerschaft zu sprechen und erklärte, die Kirchenleitung versuche „seit Jahren, durch verschiedenste Maßnahmen hier gegenzusteuern“. Beispielhaft nannte er die Einführung der regelmäßigen Orientierungs- und Mitarbeitergespräche und das Angebot der Einkehrtage im Rahmen des Pastoralkollegs der SELK, eine in der Erstellung befindliche Diplomarbeit „Zusammenhangsanalyse von Arbeitsbelastung und Burnout-Syndrom bei Pfarrern der SELK“ und Überlegungen zur Verankerung von Gruppensupervisionen auf der Ebene der Kirchenbezirke. Auch die der Kirchensynode vorliegenden Anträge zur Ermöglichung von „Auszeiten“ für Pfarrer und zur Verankerung des obligatorischen freien Tages in der Pfarrerdienstordnung seien vor diesem Hintergrund zu sehen, ebenso teils begonnene, teils in Vorbereitung befindliche Gesprächsgänge zum Pfarrerbild in der SELK und zu den Erwartungshaltungen zwischen Gemeinde und Pfarrer.

Der leitende Geistliche warb in seinem Bericht auch um nachrückende Theologiestudierende: „Wir haben zur Zeit ziemlich genau so viele Pfarrer, wie wir bezahlen können und brauchen aber in den kommenden Jahren kontinuierlich weiteren Nachwuchs. Bitte werben Sie an Ihrem Platz für das Theologiestudium.“

Voigt brachte den Dank für den Dienst der Haupt- und der Ehrenamtlichen zum Ausdruck: „Was in unserer Kirche mit großer Freude und Kreativität an Gemeindearbeit geschieht, ist ein großer Segen.“ Konkret dankte der Bischof auch den Mitgliedern der Kirchenleitung („für das kollegiale und fruchtbare Miteinander“) und den Synodalkommissionen für Haushalts- und Finanzfragen sowie für Rechts- und Verfassungsfragen („Was hier an Fachwissen, Ideen, Professionalität der Kirche bereitgestellt wurde, beeindruckt mich immer wieder.“).
(selk_news vom 15.6.2011)



Hermann-Sasse-Band in Berlin vorgestellt
SELK: Buchpräsentation auf 12. Kirchensynode

Berlin-Spandau, 14.6.2011 – selk – Im Rahmen der 12. Kirchensynode der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK), die am heutigen Dienstag in den Räumen des Evangelischen Johannesstiftes in Berlin-Spandau eröffnet wurde, kam es am frühen Abend zu einer Buchpräsentation: Vorgestellt wurde der Sammelband „In statu confessionis III“ (http://www.edition-ruprecht.de/katalog/titel.php?id=363) mit Texten zu Union, Bekenntnis, Kirchenkampf und Ökumene, die der lutherische Theologe Hermann Sasse zwischen 1929 und 1944 verfasst hat und die nun zum Teil erstmals veröffentlicht vorliegen.

Er habe vor 15 Jahren gemeinsam mit seinem damaligen Assistenten Roland Ziegler - jetzt Professor in Fort Wayne (USA) - die Arbeiten an diesem dritten Band begonnen, erklärte Prof. Dr. Werner Klän (Oberursel) bei der Buchpräsentation im Rahmen der ersten Sitzungsperiode der Synode. Es sei der - an der Buchpräsentation ebenfalls mitwirkenden - Verlegerin Dr. Reinhilde Ruprecht (Göttingen) maßgeblich zu verdanken, dass nach den 1966 und 1975 erschienenen beiden ersten Bänden nun der dritte Sasse-Band "In statu confessionis" vorliege.

In den Beiträgen dieses dritten Bandes behandelt Hermann Sasse (1895-1976) Fragen nach konfessioneller Identität und Ökumene, dem Aufbau der Kirche und dem Verhältnis zwischen Kirche, Gesellschaft und Staat. Der 1933 zum außerordentlichen Professor für Kirchen- und Dogmengeschichte und Konfessionskunde an die Universität Erlangen berufene Sasse emigrierte 1949 nach Australien und wurde Professor am heutigen Australian Lutheran College. Durch seine Schriften behielt er Einfluss auf die lutherischen Kirchen Deutschlands und das nordamerikanische Luthertum. Die bisherigen beiden In-statu-confessionis-Bände sind im Berliner Verlag Die Spur erschienen und nur noch antiquarisch erhältlich.

Der dritte Band, herausgegeben von Werner Klän und Roland Ziegler, ist als Ergänzungsband 10 der Oberurseler Hefte im Göttinger Verlag Edition Ruprecht erschienen. Er hat 310 Seiten und kostet 39,90 Euro. ISBN 978-3-7675-7144-0.
(selk_news vom 14.6.2011)




Gegen alle Sprachverwirrung
Eröffnungsgottesdienst der SELK-Synode in Spandau

Berlin-Spandau, 14.6.2011 - selk - In Berlin-Spandau wurde am heutige Dienstag die 12. Kirchensynode der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK) eröffnet. In der Kirche des Evangelischen Johannesstiftes feierten die Delegierten, Mitglieder mit beratender Stimme, offiziellen Gäste und weitere Besucherinnen und Besucher am Abend den Eröffnungsgottesdienst.

In seiner Predigt legte SELK-Bischof Hans-Jörg Voigt (Hannover) anschaulich und gegenwartsbezogen die biblische Geschichte vom Turmbau zu Babel aus, dem als Antwort auf die menschliche Selbstüberhebung, einen Turm bis an die Spitze des Himmels zu bauen, die Sprachverwirrung derer folgt, die bis dahin einerlei Sprache gesprochen und verstanden haben. Der leitende Geistliche ging dabei auch auf innerkirchliche Spannungen ein, die sich um das Themenfeld "Ordination von Frauen" in jüngster Zeit zugespitzt hatten. Die SELK hat in ihrer Grundordnung geregelt, dass das Amt der Wortverkündigung und Sakramentsverwaltung nur Männern übertragen werden kann, und befindet sich seit längerer Zeit in einem Beratungsprozess zu dieser Frage, die auch die 12. Kirchensynode beschäftigen wird.  "Nichtverstehen ist Folge unserer Schuld", so der Bischof: "Wir haben dies als Kirche erlebt in den letzten beiden Monaten vor der Synode. Eine innerkirchliche Sprachverwirrung, die teilweise an die Grenzen ging, die das Bauen an unserem Kirchbauprojekt fast zum Erliegen gebracht hat." Pfingsten sei genau das Gegenteil der Sprachverwirrung. Gottes Geist heile in Jesus Christus die verwirrten Sprachen. Der Heilige Geist schenke in wunderbarer Weise  Verständigung. "Das ist die göttliche Logik", legte Voigt dar: "Weil durch Jesus Christus Vergebung und Heil geschenkt wird, ist immer wieder auch Verständigung möglich. Gottes Heiliger Geist schenke uns ein Sprachenwunder, dass wir auf dieser 12. Kirchensynode eine gemeinsame Sprache finden, gegen alle Sprachverwirrung."

In den Wochen vor der Synode habe er einen alten Grundsatz wieder neu buchstabieren gelernt, so der Bischof weiter - ein Grundsatz, der nach altem germanischem Recht so ausgedrückt worden sei: "Enes Mannes Rede ist nur die halbe Rede, man soll sie billig hören beede". Die Römer hätten das eleganter und präziser ausgedrückt: "audiatur et altera pars." – "Man höre auch die andere Seite". "Diese beherzigenswerten Grundsätze weisen nämlich auf den anderen Teil der Sprache hin, der nur zu oft vergessen wird: auf das Hören. 'Man höre auch die andere Seite!' Das heißt ja nicht, dass alle irgendwie Recht haben und ich habe meine Ruhe. Nein das Streiten bleibt, so lange wir Sünder sind. Aber wir bitten zu Beginn dieser Synode inständig, dass der Heilige Geist in Jesus Christus die selbstverschuldete Sprachverwirrung heilt, dass er unsere Ohren öffne und Hören schenke, dass er unsere Zunge leite, damit wir wieder einerlei Sprache finden in Jesus Christus."

Der Predigt folgte die Verpflichtung der Synodalen auf die Bibel und das evangelisch-lutherische Bekenntnis, ehe sich die Abendmahlsfeier anschloss, die von Bischof Voigt geleitet wurde. In der Beichte zu Beginn des Gottesdienstes hatte Propst Klaus Pahlen (Essen) als Liturg und Prediger gewirkt. Die Gottesdienste und Andachten der 12. Kirchensynode sind von Superintendent Wolfgang Gratz (Ottweiler-Fürth) als dem dafür bestellten Gottesdienstkoordinator vorbereitet worden.

Die Synode wird morgen mit dem Bericht der Kirchenleitung durch den Bischof, dem Einbringen von Anträgen und der Arbeit der Arbeitsausschüsse fortgesetzt.
(selk_news vom 14.6.2011)



Wahlen auf der synodalen Tagesordnung

SELK: 12. Kirchensynode beginnt am Dienstag

Berlin-Spandau, 12.6.2011 – selk – Auf der 12. Kirchensynode der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK), die am Dienstag, 14. Juni, beginnt und mit dem Schlussgottesdienst am 19. Juni endet, stehen auch verschiedene Wahlen an.

So steht die Bestätigung des von Kirchenleitung und Kollegium der Superintendenten für eine weitere Amtsperiode berufenen Geschäftsführenden Kirchenrates Michael Schätzel (Hannover) auf der Tagesordnung der Synode. Zudem läuft die Amtszeit zweier Kirchenräte aus: Während Kirchenrat Ulrich Schroeder (Dresden) nach achtjähriger Mitarbeit in der elfköpfigen Kirchenleitung für eine weitere Amtsperiode nicht zur Verfügung steht, stellt sich Kirchenrat Gerd Henrichs (Bohmte, Dreieinigkeitsgemeinde Rabber) erneut der Wahl in das Leitungsgremium. Als weitere Kandidatinnen und Kandidaten wurden nominiert: Ruth Keidel (Velten, Augustana-Gemeinde Berlin-Wedding), Doris Michel-Schmidt (Merenberg, St. Paulsgemeinde Allendorf/Ulm) und Harald Schaefer (Köln, St. Johannis-Gemeinde Köln-Bonn-Aachen).

Zu wählen sind außerdem die beiden ständigen Synodalkommissionen der SELK: für „Haushalts- und Finanzfragen“ sowie für „Rechts- und Verfassungsfragen“. Beide Gremien bestehen aus je fünf Personen. Auch in der Berufungsstelle und in der Spruchstelle für Dienbeanstandungsstelle läuft die Amtszeit einiger Stelleninhaber aus, sodass Wahlen erforderlich werden. Schließlich sind auch Kassenprüfer für die Jahresabschlüsse der Allgemeinen Kirchenkasse zu wählen. Für die genannten Wahlen konnten im Vorfeld der Synode bereits Kandidatinnen und Kandidaten nominiert werden.

Die 12. Kirchensynode tagt in den Räumen des Evangelischen Johannesstiftes in Berlin-Spandau. Die erste Sitzungsperiode wird am Dienstag um 17.30 Uhr eröffnet. Um 19.30 Uhr folgt der Eröffnungsgottesdienst mit Beichte und Abendmahl, in dem SELK-Bischof Hans-Jörg Voigt die Predigt halten wird.
(selk_news vom 12.6.2011)



Präsidium der Kirchensynode

Das designiePräsidiumrte Präsidium der 12. Kirchensynode der SELK traf sich am 1. Juni im Kirchenbüro in Hannover, um sich gemeinsam mit Kirchenrat Michael Schätzel (Hannover) auf die Leitungsarbeit vorzubereiten. Von der Kirchenleitung werden für die Leitung der vom 14. bis zum 19. Juni in Berlin-Spandau stattfindenden Synode vorgeschlagen: Pfarrer Carsten Voß (Duisburg | Foto: links) als Präses, Rosemarie Lösel (Homberg/Efze | Mitte) als Beisitzerin und Ferdinand Scheu (Runkel-Steeden | rechts) als Beisitzer. Von der Kirchenleitung wird Kirchenrat Harald Kaminski (Kirchlinteln-Luttum) dem Präsidium beigeordnet.
(nach SELK-Aktuell vom 6. Juni 2011)



Die vielfältigen Chancen rund um die Taufe wahrnehmen
SELK: Martin Römer referiert auf 12. Kirchensynode in Berlin

Hannover/Berlin, 23.5.2011 – selk – „Taufe – ein Gottesgeschenk. Vom Schenken und Beschenktwerden. Praktisch-theologische Anregungen aus missionarischer Perspektive“: So lautet der Titel des Synodalvortrages, den Pastor Martin Römer auf der 12. Kirchensynode der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK), die vom 14. bis zum 19. Juni in Berlin-Spandau stattfinden wird, hält. Sowohl im Bereich der Evangelischen Kirche in Deutschland („Gottesgeschenk – Das Jahr der Taufe 2011“) als auch in der SELK („Die Taufe schließt den Himmel auf“) steht das Jahr 2011 in Zeichen der Taufe.

Die Kirchensynode der SELK legt darum auch einen Schwerpunkt auf dieses Thema: Taufe ist ein Geschenk Gottes. Dies zu vermitteln ist kirchlicher Auftrag. Wie kann es der Kirche in der Gegenwart besser gelingen, die so sichtbar werdende, zuvorkommende Liebe Gottes zu den Menschen von heute in die Praxis umzusetzen? Der Synodalreferent wird in seinem Vortrag unter anderem daran erinnern, wie wichtig die innere Haltung beim Überreichen eines Geschenkes ist, zum Beispiel welche Körpersprache eine Gemeinde spricht. Natürlich stellt Römer auch eine Fülle von erprobten Anregungen und praktischen Ideen vor. Damit möchte er Gemeinden ermutigen, die vielfältigen Chancen rund um die Taufe wahrzunehmen und dieses Zeichen der Liebe Gottes stärker im Alltag der Menschen zu verankern.

Martin RömerMartin Römer, geboren 1956 in Berlin, hat nach eigenem Bekunden „gute Erfahrungen in der Jugendarbeit der SELK in Berlin-Wilmersdorf“ gesammelt. Sein Theologiestudium führte ihn nach Oberursel, Erlangen, Tübingen und Göttingen. 18 Jahre war er Gemeindepastor in Dannenberg und im Nordwesten von Hannover, davon die meisten Jahre auch Kirchenkreisjugendpastor. Seit November 2004 ist er als Referent bei den Missionarischen Diensten im Haus kirchlicher Dienste der Landeskirche Hannovers schwerpunktmäßig zuständig für Glaubenskurse. „Ein Fokus meiner Arbeit liegt darauf, Gemeinden zu unterstützen, milieuorientierte Angebote für Menschen zu entwickeln, von denen sich Kirche entfernt hat“, erklärt Römer: „So erarbeiten wir zurzeit einen Glaubenskurs speziell für Männer.“

Der Theologe ist verheiratet mit Pastorin Marion Römer, die als geistliche Begleiterin der Klöster und Damenstifte der Klosterkammer Hannover und als Referentin für Kirche im Tourismus in Niedersachsen (Region Ost) tätig ist, das Ehepaar hat drei Kinder im Alter zwischen 15 und 25 Jahren.
(selk_news vom 23.5.2011)



12. Kirchensynode tagt im Juni in Berlin-Spandau
SELK: Umfangreiche Tagesordnung für 51 Delegierte

Hannover/Berlin, 1.5.2011 – selk – In den Räumen des Evangelischen Johannesstiftes in Berlin-Spandau findet vom 14. bis zum 19. Juni die 12. Kirchensynode der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK) statt. Neben dem Synodalthema, das praktisch-theologische Aspekte der Taufe behandeln wird, werden sich die 51 Delegierten mit gut 40 Anträgen auseinanderzusetzen haben, die theologische Fragen ebenso betreffen wie Fragen des Pfarrerdienstrechtes, der Strukturen, der kirchlichen Ordnungen und der Finanzen. Auch verschiedene Wahlen stehen auf der Tagesordnung.

Die obligatorischen rund 40 Berichte von kirchlichen Werken, Kommissionen, Gremien und Beauftragten der SELK, die zur Synode vorgelegt werden, geben Auskunft über das vielfältige kirchliche Leben der SELK. Sie werden in Spandau in einer von geplanten fünf Arbeitsgruppen behandelt werden.

Nach Ablauf der Frist für die Beantragung von Beratungsgegenständen und nach dem Rücklauf der in Auftrag gegebenen Berichte werden zurzeit die Unterlagen im Kirchenbüro der SELK in Hannover für die Veröffentlichung aufbereitet. Der Versand und die Bereitstellung der Dokumente im Internet (www.selk.de) beginnt in den nächsten Tagen.
(selk_news vom 1.5.2011)

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