20 Jahre Charta Oecumenica
Die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK) erinnert an die Ratifizierung der europäischen Charta Oecumenica für Deutschland und startet eine neue Webpräsenz mit Informations- und Arbeitsmaterialien. Am 30. Mai 2003 hatten 16 Mitgliedskirchen der ACK die 12 Selbstverpflichtungen im Rahmen des Ersten Ökumenischen Kirchentages in Berlin angenommen und unterzeichnet. Damit stimmten sie dem vorgelegten Text für ihre Zuständigkeitsbereiche zu und versprachen, sich die enthaltenen Verpflichtungen zu eigen zu machen.
Für die Selbständige Evangelisch-Lutherische Kirche (SELK) unterzeichnete Bischof Dr. Diethardt Roth bei der besagten Veranstaltung am 30. Mai 2003 in Berlin die Charta Oecumenica. Am 19. August 2003 wandte er sich mit einer Stellungnahme an alle Gemeinden der SELK, in der er Folgendes erläuterte:
„Grundlegend wichtig war allen, die in unserer Kirche mit dem Entscheidungsprozess befasst waren, dass es sich bei der ‚Charta Oecumenica‘ nicht um ein Dokument mit lehramtlich-dogmatischem oder kirchenrechtlich-gesetzlichem Charakter handelt, sondern um eine Selbstverpflichtung im Rahmen der geltenden Ordnungen der jeweiligen Kirchen. Das bedeutet: Die ‚Charta Oecumenica‘ kann das, was in der SELK Lehrgrundlage oder Ordnung ist, nicht außer Kraft setzen oder Glieder unserer Kirche zum Handeln gegen ihr Gewissen zwingen. Sondern die ‚Charta Oecumenica‘ wird dazu beitragen, da bin ich ganz gewiss, die gesamtkirchliche Verantwortung, zu der wir von Christus gerufen sind, wie es in der ‚Wegweisung für evangelisch-lutherische Christen‘ heißt, auf einer gemeinsamen Basis zu gestalten und die Zusammenarbeit in äußeren Dingen zu ordnen.“
Leitlinien für wachsende Zusammenarbeit der Kirchen in Europa
Der Text der Charta Oecumenica war zwei Jahre zuvor anlässlich der Europäischen Ökumenischen Begegnung in Straßburg von den Präsidenten der Konferenz Europäischer Kirchen (KEK) und dem Rat der Europäischen Bischofskonferenzen (CCEE) als „Leitlinien für die wachsende Zusammenarbeit unter den Kirchen in Europa“ am 22. April 2001 unterzeichnet worden. Seitdem haben zahlreiche regionale und lokale ACKs die Charta Oecumenica für sich und ihre Arbeit angenommen und konkretisiert.
„Grundgesetz“ der ökumenischen Bewegung
In zwölf Kapiteln führt der Text ökumenische Grundüberzeugungen an und leitet daraus Selbstverpflichtungen der Kirchen ab. „Heute wie damals ist die Charta Oecumenica Auftrag und Selbstverpflichtung, das Miteinander der christlichen Kirchen auf dem europäischen Kontinent zu intensivieren“, sagt der Vorsitzende der ACK, der griechisch-orthodoxe Erzpriester Radu Constantin Miron. „Die Charta Oecumenica kann man getrost als ‚Grundgesetz‘ der ökumenischen Bewegung in Europa bezeichnen!“
Multilaterale Ökumene wird zum Normalfall
Für Dr. Verena Hammes, Geschäftsführerin der ACK, steht der wichtigste Gedanke für das Miteinander der großen und kleinen Kirchen im vierten Abschnitt der Charta Oecumenica: „Wir verpflichten uns, auf allen Ebenen des kirchlichen Lebens gemeinsam zu handeln, wo die Voraussetzungen dafür gegeben sind und nicht Gründe des Glaubens oder größere Zweckmäßigkeit dem entgegenstehen. Das heißt konkret: Ökumenische Aktionen und Handlungen sind nicht mehr begründungspflichtig, vielmehr muss man sich rechtfertigen, wenn man nicht ökumenisch denkt und handelt,“ so die römisch-katholische Theologin. Fügt aber hinzu: „Hand aufs Herz: In vielen Bereichen des kirchlichen Lebens gibt es immer noch konfessionelles Kirchturmdenken – von einer flächendeckenden ökumenischen Zusammenarbeit in allen Bereichen des kirchlichen Lebens sind wir mancherorts weit entfernt.“
Der leitende Geistliche der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK), Bischof Hans-Jörg Voigt D.D. (Hannover) erklärte anlässlich des Jubiläums, dass die Charta Oecumenica in seiner Kirche einen hohen Stellenwert genieße. So sei das Dokument im Bewusstsein der Pfarrerschaft und der ökumenisch aktiven Gemeindeglieder fest verankert. Immer wieder werde es als Grundlagendokument zitiert und sei auch zurecht in den Band „Quellen zur Geschichte selbstständiger evangelisch-lutherischer Kirchen in Deutschland“ (Göttingen, 2010 S.702ff) aufgenommen worden. „Die Charta Oecumenica hält in der SELK das Bewusstsein wach, dass wir zu einer gesamtkirchlichen Verantwortung berufen sind, wie es mein Vorgänger im Bischofsdienst der SELK, Dr. Diethardt Roth, ausgedrückt hat.“
Webpräsenz und Bildungsmaterial
Von der ACK wurde eine Webpräsenz geschaffen, die neben zahlreichen Bild- und Textdokumenten Materialien zum eigenen Reflektieren und Handeln bereithält: www.charta-oecumenica.de.
Weiterarbeit und Kirchentag: Charta Oecumenica wird fortgeschrieben
Derzeit wird auf europäischer Ebene an einer Fortschreibung der Charta Oecumenica gearbeitet. Im Herbst befassen sich die Delegierten der ACK-Mitgliedskirchen bei einem Studientag während ihrer Herbstversammlung mit den Ergebnissen und Versäumnissen der vergangenen zwanzig Jahre.
Zur ACK in Deutschland:
Die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK) wurde am 10. März 1948 von fünf Kirchen gegründet. Im Jahr 2023 gehören ihr achtzehn Kirchen unterschiedlicher Traditionen an, weitere sieben Kirchen sind Gastmitglieder und fünf ökumenische Organisationen haben Beobachterstatus. Schwerpunkte der Arbeit der ACK sind die theologische Reflexion, das Engagement für Gerechtigkeit, Frieden und die Bewahrung der Schöpfung sowie das gemeinsame Gebet und der Kontakt zu anderen ökumenischen Organisationen. Die ACK gestaltet dazu unter anderem den jährlichen zentralen Gottesdienst zur Gebetswoche für die Einheit der Christen, sie richtet den Ökumenischen Tag der Schöpfung aus, und auch die Vergabe des Ökumenepreises der ACK liegt in ihren Händen. Mitglieder, Gastmitglieder und Beobachter entsenden Delegierte in die Mitgliederversammlung, die zweimal im Jahr zusammenkommt. Derzeit ist Erzpriester Radu Constantin Miron Vorsitzender. Die Geschäftsstelle der ACK in Deutschland, die „Ökumenische Centrale“, hat ihren Sitz in Frankfurtam Main: www.oekumene-ack.de
Jugendmissionsprojekt in Berlin
In Berlin gibt es im Bereich der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK) seit einiger Zeit Planungen und nun auch Projekte eines Jugendmissionsprojektes. Das Team von selk.de hat nachgefragt, was es damit auf sich hat.
In den vergangenen Jahren haben sich das JugendMitarbeitendenGremium (JuMiG) des Kirchenbezirks Berlin-Brandenburg der SELK und Missionsdirektor Roger Zieger von der Lutherischen Kirchenmission (LKM) der SELK mit der Idee eines Jugendmissionsprojekts beschäftigt. Nach grundlegenden Überlegungen wurde ein Kandidat gesucht und gefunden. Seit September 2022 ist nun Peter Kizungu aus Afrika als Jugendmissionar für Berlin bei der LKM angestellt.
Das Jugendmissionsprojekt ist angebunden an die Paulus-Gemeinde Berlin-Neukölln der SELK, soll aber zukünftig im ganzen Kirchenbezirk wirken. Die Mitarbeitenden des JuMiGs versuchen, das Projekt so weit wie möglich zu unterstützen.
Anfang 2023 konnten erste kleinere Projekte geplant werden, deren Umsetzung bereits in Angriff genommen wurde.
Die erste Veranstaltung findet zweimal im Monat am Dienstag statt und trägt den Namen „Snacks und Schnack“. Hierbei handelt es sich um einen offenen Abend, bei dem verschiedene Aktivitäten angeboten werden. „Wir möchten gemeinsam über verschiedene Themen sprechen, Spiele spielen und vieles mehr“, so Peter Kizungu: „Die Idee ist es, eine lockere Atmosphäre zu schaffen, in der man sich kennenlernen und austauschen kann.“
Kizungu weiter: „Die zweite Veranstaltung findet einmal im Monat am Samstag statt und ist ein moderner Jugendgottesdienst mit einer Jam-Session und thematischer Predigt. Wir möchten junge Menschen dazu ermutigen, sich mit Gottes Wort und den damit verbundenen Themen auseinanderzusetzen. Nach der Predigt gibt es eine offene Diskussion zum Tagesthema, und wir werden auch Spiele, Sport und Geselligkeit anbieten.“
„Das jugendmissionarische Projekt ist eine wunderbare Möglichkeit, die Jugendarbeit im Kirchenbezirk zu erweitern und missionarische Projekte in Gang zu bringen“, sagt Peter Pfitzinger, Jugendkoordinator des Kirchenbezirks: „Damit das alles auch gelingen kann, brauchen wir Ihre Hilfe. Und jeder kann helfen; sei es durch die Mitarbeit, durch Gebete oder durch Spenden. Mit Gottes Beistand und Segen können wir einige Jugendliche in Berlin erreichen und ihnen den christlichen Glauben näherbringen.
Lutherische Kirchenmission
Volksbank Südheide e. G.
IBAN: DE09 2579 1635 0100 4239 00
BIC: GENODEF1HMN
Spenden-Stichwort: „Jugendmission Berlin“
Lesenswert
An dieser Stelle werden auf selk.de regelmäßig Bücher vorgestellt: zum Lesen, zum Verschenken, zum Nachdenken, zum Diskutieren – Buchtipps für anregende Lektürestunden. Die hier veröffentlichten Buchvorstellungen hat Doris Michel-Schmidt verfasst.
Über den Tod
Alle Verharmlosungen und gut gemeinten Sprüche wie „Der Tod gehört zum Leben“ helfen nicht: Der Tod bleibt „die große Zäsur“, die „große Trennung“, die „große Beleidigung“, wie es der amerikanische Pastor und Autor Timothy Keller in seinem jüngsten Buch formuliert. „Der Tod ist abscheulich und beängstigend, grausam und unnormal“, schreibt er gleich zu Beginn, und noch zugespitzter: „Der Tod ist unser großer Feind, mehr als alles andere. Er erhebt seinen Anspruch auf jeden Einzelnen von uns und verfolgt uns unerbittlich all unsere Tage.“
Dafür, dass wir den Tod heute mehr denn je verdrängen, gibt es Gründe, die Keller kurz ausführt: Die Fortschritte der modernen Medizin, die nicht nur die Lebenserwartung von uns Menschen immens gesteigert, sondern das Sterben auch in Krankenhäuser verlagert haben. Gestorben wird meist im Verborgenen; mancher Erwachsene hat noch nie einen Leichnam gesehen.
Einen zweiten Grund sieht Keller in der Forderung des säkularen Zeitalters nach diesseitiger Bedeutung und Erfüllung. Wenn diese Welt alles ist, was es gibt, dann muss Sinn und Bedeutung für unser Leben allein hier zu finden sein. „Was auch immer Ihrem Leben einen Sinn geben soll“, schreibt Keller, „es muss eine Form diesseitigen Glücks, Trosts oder Erfolgs sein. Oder bestenfalls eine Liebesbeziehung.“ Der Tod durchkreuzt aber all diese Dinge; er ist dann das endgültige Ende.
Als weiteren Grund greift der Autor das Gefühl der Bedeutungslosigkeit auf. Wenn der Tod wirklich das Ende ist, dann wird letztlich nichts, was wir tun, eine bleibende Bedeutung haben. Die Angst vor dem Tod wird dadurch nicht kleiner. Auch das Gefühl der Schuld und die Angst vor einem Gericht ist nicht einfach verschwunden, sondern nimmt andere Formen an, wie man leicht an den regelmäßig aufschwappenden moralistischen Empörungswellen ablesen kann.
Anstatt in Angst vor dem Tod zu leben oder ihn zu verdrängen, sollten wir ihn als „geistliches Riechsalz“ betrachten, schreibt Keller, „das uns aus unserem falschen Glauben aufweckt, dass unser Leben ewig so weitergehen würde.“ Gegen die Angst hilft nur einer: der „Vorkämpfer“ Jesus Christus. Das versteht Keller in werbender, wärmender, tröstlicher, glaubwürdiger Art nahe zu bringen. Jesus Christus hat am Kreuz den Tod besiegt.
Nein, der Tod ist nicht einfach ein Teil des natürlichen Kreislaufes. Würde unser Erschrecken und unsere Trauer dann dazu passen? „Der Tod war so nicht gedacht. Er ist unnormal. Er ist kein Freund, er ist nicht richtig. Er gehört nicht wirklich zum Kreislauf des Lebens; er ist das Ende des Lebens“, schreibt Keller und weiter: „Also trauern Sie. Weinen Sie. Die Bibel sagt uns nicht nur, dass wir weinen sollen, sondern, dass wir mit den Weinenden weinen sollen (Römer 12,15). Es gibt eine Menge zu weinen.“
Aber: mit Hoffnung trauern! Und dafür haben wir Christen allen Grund. Diese biblisch begründete Hoffnung macht Keller in seinem Buch groß.
Kurz nachdem das Buch erschienen war, erhielt Timothy Keller die Diagnose Bauchspeicheldrüsenkrebs. Die deutsche Ausgabe enthält nun als drittes Kapitel einen Artikel, den Keller angesichts der Aussicht auf seinen eigenen nahen Tod geschrieben hat. Ein berührendes Zeugnis des Glaubens, das wirklich trösten kann.
Timothy Keller
Über den Tod. In Sterben und Tod die Hoffnung behalten
Brunnen Verlag 2023, 96 Seiten, 12,- Euro
Das Medaillon
Das Medaillon, das dem Buch den Titel gab, hat Rosa von ihrem Mann Itzhak zur Hochzeit bekommen. Als ihre Tochter Ania zur Welt kommt, ist ihre Welt schon lange bedroht. 1938 ist die jüdische Familie gezwungen, ins Warschauer Ghetto zu ziehen, aber auch dort sind sie von Hunger, Zerstörung und Verfolgung bedroht. Als Itzhak sich nach Litauen durchschlägt, um seine Eltern zu suchen, spitzt sich die Situation so zu, dass Rosa ihre Tochter einer Fremden abgibt, um ihrem Kind das Leben zu retten. Sie teilt das Medaillon in zwei Teile und gibt die eine Hälfte ihrer Tochter mit.
Die Autorin Cathy Gohlke hat wahre Begebenheiten aus dem Zweiten Weltkrieg in eine fiktive Geschichte verwoben. Dass Mütter sich entscheiden mussten, ihre Kinder wegzugeben, weil sie sie sonst mit in den Tod genommen hätten, ist belegt. Genauso wie der Fluchttunnel, den jüdische Häftlinge im litauischen Ponary gruben, als sie gezwungen waren, die Leichen, die die SS erschossen und in Massengräbern geworfen hatten, auszugraben und zu verbrennen. Die Nazis wollten damit verhindern, dass die näher rückenden Russen die Gräueltaten entdecken könnten.
Cathy Gohlke fand Interviews, in denen von einem Mann erzählt wurde, der bei diesem Ausgraben der Leichen auf seine Angehörigen gestoßen sein soll und dabei seine Frau anhand eines Medaillons identifiziert habe, das er ihr am Hochzeitstag geschenkt hatte.
Der Autorin gelingt es ganz wunderbar, diese schier unglaublichen Geschehnisse mit vielen Details und einer einfühlsamen, großartigen Figurengestaltung in eine Geschichte zu gießen, die einen beim Lesen von Anfang bis zum Schluss fesselt.
Cathy Gohlke
Das Medaillon
SCM Hänssler Verlag 2022, 445 Seiten, 23,- Euro
Weitere Buchtipps finden Sie im Archiv.
Lesenswert
An dieser Stelle werden auf selk.de regelmäßig Bücher vorgestellt: zum Lesen, zum Verschenken, zum Nachdenken, zum Diskutieren – Buchtipps für anregende Lektürestunden. Die hier veröffentlichten Buchvorstellungen hat Doris Michel-Schmidt verfasst.
Der heutige Tag
„Wir alle können hilflos werden und brauchen Erbarmen“: Die das schreibt, die 83-jährige Schriftstellerin Helga Schubert, pflegt seit Jahren ihren schwer kranken, dementen Ehemann. Jeden Tag, jede Nacht, rund um die Uhr. Sie leert morgens den Beutel des Blasenkatheters, fühlt, ob die Windel nass ist, sie hilft ihm am Bett beim Zähneputzen, rollt ihn an den Frühstückstisch. Sie wärmt seine kalten Hände in ihren warmen.
Helga Schubert beschreibt den Alltag mit ihrem Mann. Derden nennt sie ihn in dem Buch, der Name steht für „Der, den ich so liebe“.
Derden lebt in seiner eigenen Welt, in der er ihren Namen nicht mehr weiß und manchmal meint, es gebe noch zwei andere Frauen im Haus, die sie imitierten, oder er hört einen imaginierten Männerchor, der ihn nicht schlafen lässt; er ist am 18. Februar überzeugt, dass Heiligabend sei und das doch gefeiert werden müsse, oder er rollt auf die Straße, weil er sie suchen will und dann mit dem Rollstuhl umkippt und hilflos daliegt.
Mit der Zeit lernt sie, sich auf seine Welt einzuschwingen. Sie tröstet ihn, sie rät ihm, den Leiter des imaginierten Chores um eine Pause zu bitten (was tatsächlich funktioniert), sie feiert im Februar nochmals Weihnachten, und wer weiß: „vielleicht bestehe ich ja aus drei Frauen. Vielleicht hat er das gerade erkannt. Nur ich wusste es noch nicht.“
Aber über die harte, kräftezehrende Realität des Pflegealltags ist in diesem Text kein süßlicher Überzug geschüttet. Helga Schubert romantisiert nichts, auch nicht ihre Erschöpfung, ihre Machtlosigkeit, wenn sie mal zu einer Lesung ihrer Bücher möchte und niemanden findet, der in dieser Zeit auf ihren Mann aufpasst. „Manchmal kann ich nur noch schluchzen. Wenn ich Erbarmen mit Derden habe, dann ist die Traurigkeit weich. Und manchmal weine ich um uns beide.“ Und dann gibt es auch diese Momente: „Manchmal trauere ich nur um mich, diese Traurigkeit ist einsam und kalt. Sie ist voll Vorwurf und Enttäuschung und Bitterkeit.“
Eine Ärztin sagte ihr, sie solle aufhören, ihrem Mann so hohe Dosen Kalium zu geben, damit verlängere sie doch nur sein Leben. Ein anderer rät ihr, ihm doch einfach eine höhere Dosis Morphium zu geben, das sei doch kein Leben mehr. „Was für eine Anmaßung gegenüber der Schöpfung“, schreibt sie. „Als ob ich Herrin darüber sein dürfte. Ein bisschen Sahnejoghurt im Schatten, eine Amsel singt, Stille. So darf ein Leben doch ausatmen.“ Muss man sich rechtfertigen, wenn man ein Leben so ausatmen lässt und es nicht vorzeitig – wie auch immer – beendet?
„Wir alle können hilflos werden und brauchen Erbarmen“: Dieser Wahrheit, die weh tut, setzt Helga Schubert den Mut entgegen, diese Hilflosigkeit anzuschauen, sich ihrer zu erbarmen. Kraft dafür schöpft sie aus dem Schreiben. Wenn sie sich abends, nach dem Gutenachtkuss, an ihren Schreibtisch zurückziehen kann, Erlebtes in Literatur verwandelt, hilft ihr das beim Loslassen, beim Annehmen: „… es geht um das Friedenschließen, das Einverstandensein, um das nicht dauernd den andern, sich und das Leben Ändernwollen“.
Indem sie dafür eine Sprache findet, einfach und doch poetisch, zärtlich und doch so kraftvoll, wird ihr Buch zu einem berührenden Zeugnis der Liebe zu ihrem Mann, ja mehr noch, zum Zeugnis der Menschenfreundlichkeit, der Nächstenliebe. Damit gibt sie dem Hilflosen, dem Kranken – aber auch den Pflegenden – eine Würde zurück, die in manchen theoretischen Debatten über Sterbehilfe verloren ist.
Kraft schöpft Helga Schubert nicht zuletzt auch aus ihrem Glauben. Ihrem Buch ist der Vers aus dem Matthäusevangelium vorangestellt: „Darum sorgt nicht für den andern Morgen; denn der morgende Tag wird für das Seine sorgen. Es ist genug, dass ein jeglicher Tag seine eigene Plage habe.“
Ein großartiges Buch, das einen dankbar macht, weil es die Möglichkeit zeigt, ein Leben bis zum Schluss zu lieben, einverstanden zu sein, Frieden zu schließen.
Helga Schubert
Der heutige Tag. Ein Stundenbuch der Liebe
dtv Verlagsgesellschaft 2023, 267 Seiten, 24,- Euro
Gottesfurcht
„Fürchtet euch nicht“: Diese Aufforderung lesen wir oft in der Bibel, hören es als Zusage, dass Gott bei uns ist, uns beschützt in allen unseren Nöten und uns von aller Angst befreit. Aber noch öfter lesen wir in der Bibel, dass wir Gott fürchten sollen. „Die Furcht des Herrn ist der Anfang der Erkenntnis“, heißt es beispielsweise schon in den Sprüchen Salomos. Und leitet Martin Luther im Kleinen Katechismus seine Erklärungen der Gebote nicht ein mit „Wir sollen Gott fürchten und lieben …“? Ist das nun ein Widerspruch? Hier der liebende, gnädige Gott, dort der strafende, zornige?
Der britische Theologe Michael Reeves geht in seinem Buch der „Furcht des Herrn“, wie sie in der Bibel beschrieben ist, nach. Und macht deutlich: Die Bibel redet nicht davon, dass wir Angst vor Gott haben sollen. Ein Mensch, der sich vor Gott fürchtet, wird vor ihm fliehen, wird ihn gar hassen, wie Luther das von sich selbst beschrieb: „Ich liebte Gott nicht, ja, ich hasste vielmehr den gerechten und die Sünder strafenden Gott…“.
Diese „sündige Furcht“, wie Reeves sie nennt, findet sich zum Beispiel auch bei dem untreuen Knecht in Jesu Gleichnis von den zehn Talenten. „Ich fürchtete mich vor dir, weil du ein harter Mann bist“, so erklärt er dem zurückgekehrten Herrn, warum er den geliehenen Taler vergraben hat, statt ihn zu nutzen.
Die „rechte Furcht“ dagegen befreit geradezu von jener Angst und führt uns zu Gott, zu Christus, hin. Michael Reeves entfaltet sehr kundig und überzeugend das scheinbar widersprüchliche Thema, er führt mit vielen Beispielen aus der Bibel und theologischer Literatur durch diese Unterscheidung hin zu einem richtigen Verständnis einer heiligen Gottesfurcht. Einer Gottesfurcht, die durchaus staunen und zittern lässt vor der überwältigenden Schönheit und Herrlichkeit unseres Gottes.
Die Behauptung des Atheismus, die Menschen würden ihre Angst los, wenn man sie vom Glauben an Gott befreite, hat sich längst selbst widerlegt. Michael Reeves dazu: „Inmitten unserer Kultur der Angst wird die rechte Gottesfurcht das Evangelium, das wir verkünden, auf wunderbare Weise schmücken und bezeugen. Damit können wir die atheistische Behauptung widerlegen, dass die Befreiung von der Gottesfurcht zu einer weniger ängstlichen Kultur führt. Ganz im Gegenteil: Diese Furcht ist wohltuend und zudem genau das, was uns von den Ängsten befreien kann, die heute unsere zunehmend postchristliche westliche Kultur überfluten.“
Diese Gottesfurcht entpuppt sich so tatsächlich als „eine überraschend gute Nachricht“, wie der Untertitel des lesenswerten Buches es verspricht.
Michael Reeves
Gottesfurcht. Eine überraschend gute Nachricht
Verbum Medien 2022, 214 Seiten, 12,90 Euro
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Junge Erwachsene Hessen-Süd starten ins dritte Jahr
Der Arbeitszweig „Junge Erwachsene Hessen-Süd“ (JEHS) wurde durch die Bezirkssynode eingerichtet. Inzwischen gibt es manche Erfahrungen, das Angebot geht in sein drittes Jahr. Dies ist der Anlass für das Team von selk.de, einmal nachzufragen, wie sich das „Kind“ entwickelt hat. Aus dem JEHS-Projekt heraus entstand der folgende Bericht.
Die Kirchenbezirkssynode Hessen-Süd der SELK hat im Frühjahr 2021 nach entsprechender Vorarbeit einer Arbeitsgruppe ein Angebot für junge Erwachsene geschaffen und Strukturen dafür beschlossen. Mit Isabell Clermont (Grünberg) wurde erstmals eine „Beauftragte für Junge Erwachsene im KBZ Hessen-Süd“ gewählt und ein Budget in Höhe von 500 € in den Bezirkshaushalt eingestellt. Seitdem konnte mit Unterstützung weiterer Freiwilliger in einer Arbeitsgemeinschaft (AG) das Angebot „Junge Erwachsene Hessen-Süd (JEHS) aufgebaut werden.
Bei JEHS gibt es monatliche Onlinetermine, die zunächst neben einer kurzen Andacht lediglich dem Wiedersehen und Austausch der jungen Erwachsenen dienten. Inzwischen stehen sie zumeist zusätzlich unter einem Thema, das mit einem externen Referenten – oft im Rahmen einer Bibelarbeit – behandelt wird. Gab es zunächst mit dem Mittwoch einen festen JEHS-Wochentag, finden die Onlinetermine seit Anfang 2023 an wechselnden Wochentagen statt, um mehr Interessierten die – zumindest sporadische – Teilnahme zu ermöglichen. Die Teilnahmezahlen variieren bislang zwischen drei und 17 Personen. Die JEHS-AG freut sich, dass als Referentinnen und Referenten schon zahlreiche Pfarrer, Theologiestudenten sowie die Diakonin im Westerwald und andere gewonnen werden konnten. Inzwischen werden auch externe Referenten von außerhalb des Kirchenbezirkes Hessen-Süd angefragt, die JEHS-AG ist für diesbezügliche Anregungen offen.
Ergänzend zu den Onlineterminen stoßen auch Präsenztreffen auf Interesse. Bei diesen treffen sich die jungen Erwachsenen an einem Samstag – beginnend mit einem Mittagessen – und befassen sich intensiver mit einem Thema, bevor der Tag mit einem gemeinsamen Abend zum Austausch endet. Die Teilnehmenden haben anschließend die Möglichkeit, zu übernachten und am Sonntagmorgen am Gottesdienst der gastgebenden Gemeinde teilzunehmen.
Thematisch setzten sich die Präsenzveranstaltungen im Jahr 2021 mit der Zukunft der SELK – Wünschen & Befürchtungen – auseinander (Referent: Prof. Dr. Christoph Barnbrock). Im Jahr 2022 wurden mit den Themen Kirchenleitung (Kirchenrätin Dr. Silja Joneleit-Oesch) und Mission (Missionar Pfarrer Thomas Beneke) Strukturen, Gremien und Arbeitsfelder der SELK näher in den Blick genommen. Der Termin zum neuen Evangelisch-Lutherischen Kirchengesangbuch (Gesangbuchkommissionsmitglied Bernhard Daniel Schütze) musste aufgrund fehlender Anmeldungen leider entfallen, im Herbst wurden aufgrund eines krankheitsbedingten Ausfalls der Referentin statt der SELK-Öffentlichkeitsarbeit die Bekenntnisschriften (Isabell Clermont) behandelt. Im Jahr 2023 stehen insbesondere Themen und Arbeitsbereiche der SELK im Blickpunkt. So setzten sich die jungen Erwachsenen im März mit der Theologischen Kommission und der Rolle der Frau in der SELK auseinander (Prof. Dr. Christian Neddens). Erstmals wird es 2023 nicht nur vier, sondern fünf Präsenzveranstaltungen geben – wobei eine verzahnt mit dem Regionalkirchentag Hessen-Süd und eine weitere außerhalb des Kirchenbezirkes stattfinden soll. Die Teilnahmezahlen für diese Veranstaltungen lagen in der Vergangenheit bei sechs bis elf Personen.
Isabell Clermont wurde von der Bezirkssynode 2023 zum dritten Mal als „Beauftragte für Junge Erwachsene im KBZ Hessen-Süd“ gewählt. Neben ihr begann die JEHS-AG mit Diakonin Jaira Hoffmann, Miriam Salzmann und Bernhard Daniel Schütze. Jaira Hoffmann hat die AG aus beruflichen Gründen nach der Anlaufphase verlassen, Miriam, die inzwischen den Nachnamen Hathaway trägt, befindet sich derzeit in „Babypause“. So freuen sich die AG-Mitglieder, dass Cornelius Dach seit Anfang 2023 die JEHS-AG aktiv verstärkt. Wer ebenfalls in die JEHS-AG einsteigen, Anregungen für das Format geben oder Fragen dazu stellen möchte, kann gerne die AG-Mitglieder ansprechen oder sich per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! wenden. Über diese Mailadresse werden auch Aufnahmebitten für den JEHS-Verteiler angenommen, über den im Vorfeld von Veranstaltungen Informationen und Hinweise sowie Erinnerungen per E-Mail versandt werden.
Aktuelle Informationen zum JEHS-Angebot können jederzeit auf der JEHS-Unterseite der Internetseite des Kirchenbezirkes Hessen-Süd abgerufen werden: www.selk-hessen-sued.de/JEHS. Auf ihr werden neben den Terminen auch Hinweise zu Themen und Referenten sowie Zugangslinks für die Onlinetermine und Flyer für die Präsenzveranstaltungen bereitgestellt.
Allgemeine KirchenmusikTage 2023
Das Amt für Kirchenmusik (AfK), der Kirchenmusikalische Arbeitskreis im Westen (KAW) und das Jugendpfarramt im KBZ Rheinland-Westfalen der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK) laden zu den Allgemeinen Kirchenmusiktagen 2023 ein. Sie finden vom 18. – 21. Mai 2023 in Witten/Ruhr statt. Die kirchenmusikalische Fortbildung steht unter dem Thema „Popularmusik in Gottesdienst und Gemeinde“. Für selk.de beantwortet der Kantor im Westen der SELK, Thomas Nickisch (Radevormwald | Foto: Mitte), Fragen zu der Veranstaltung.
Herr Kantor Nickisch, erklären Sie kurz, was die „Allgemeinen Kirchenmusiktage“ sind, bitte.
Die Allgemeinen Kirchenmusiktage, kurz „AKT“, sind gesamtkirchliche kirchenmusikalische Fortbildungstage in der SELK für alle unsere kirchenmusikalisch Aktiven. Sie finden jährlich unter wechselndem Thema und rotierend in einer Region unserer Kirche statt.
„Popularmusik in Gottesdienst und Gemeinde“ lautet das diesjährige Thema. Können Sie das bitte kurz erklären?
Populare Musik ist geprägt durch vielfältige melodische, harmonische und rhythmische Einflüsse des Jazz und Gospel. Schlagen wir beispielsweise unsere Jugendliederbücher auf, finden sich dort eine Fülle entsprechender Lieder und Gesänge. Seit Jahrzehnten schon erweitern sie das kirchenmusikalische Spektrum und begleiten uns schon lange z. B. in unseren Jugendliederbüchern „Komm und Sing. Come on and sing“.
Kommt solche „Popularmusik“ in den Gottesdiensten und Gemeinden der SELK schon vor?
Die vielfältigen Stile haben auch Eingang in das Singen in der Gemeinde, in die Chöre und in unsere Gottesdienste, in Freizeiten und erst recht in die Jugendarbeit gefunden und gehören neben den klassischen Klängen verbreitet zu den Hörgewohnheiten und Ausdrucksformen unserer Zeit.
In welchen Formaten werden die Allgemeinen Kirchenmusiktage durchgeführt?
Die AKT versuchen, sowohl in Plenumsangeboten als auch mit Workshops und sogar mit Einzelunterrichten auf die Erwartungen und Bedürfnisse der Teilnehmenden einzugehen und den unterschiedlichen Voraussetzungen, die mitgebracht werden, möglichst differenziert und individuell zu begegnen. Auch bieten sich bei den AKT immer Gelegenheiten und ein vertrauter Rahmen, bei Wunsch das Erlernte sogleich auch selbst ausprobieren und anwenden zu können.
Welche Referenten konnten gewonnen werden, welche musikalische Fachrichtung haben sie und wofür stehen sie?
Auch dieses Mal konnten namhafte Referenten gewonnen werden:
Felix Schirmer leitet den Chorleitungsworkshop. Er ist erfahrener Jazz- und Popchorleiter zahlreicher Ensembles, Musikpädagoge und Lehrbeauftragter an der Universität zu Köln. Er ist Botschafter der Methode „The intelligent Choir“ (TIC) und wird spannende, neue Impulse zu improvisierter Chormusik und dem sogenannte Vocal Painting vermitteln können.
Prof. Timo Böcking ist Pianist, Organist, Komponist, Arrangeur und Produzent und als Band- und Workshopleiter in der Gospelszene aktiv. Er ist Dozent an der Musikhochschule Köln und der Evangelischen Pop-Akademie Witten. 2019 hatte er die musikalische Leitung des ZDF-Schlussgottesdienstes des Deutschen Evangelischen Kirchentages in Dortmund inne. Sein Projekt „Herz+Mund“ veröffentlicht regelmäßig neue Lieder für Kirche und Gottesdienst. Auch die Gestaltung des Eröffnungskonzerts der AKT liegt in seinen Händen.
Manuel Füsgen studierte Kirchenmusik an der Evangelischen Pop-Akademie Witten und ist seit Oktober 2022 als Pop-Kantor in Solingen tätig. Seine fachlichen Schwerpunkte sind Klavier, Bandleitung sowie Gitarre. Bei den AKT bietet er einen Gitarren-Workshop an, der sich mit den Grundlagen zur Liedbegleitung im popularmusikalischen Bereich beschäftigt.
Kay Siepmann schließlich bietet einen Workshop für das Spiel auf der Cajon (sprich „Kachónn“) an. Er ist studierter Orchesterschlagzeuger. Nach der Künstlerischen Reife schlossen sich ein Kompaktstudium für Jazz-, Rock-, Pop-Drums in den USA an. Neben umfangreichen Tätigkeiten als Live- und Studiodrummer arbeitet er mit Symphonie- und Kammerorchestern zusammen. Der geprüfte Privat- und Musikschullehrer ist auch als Dozent für Schlagzeug an der Technischen Universität Dortmund, der Evangelischen Pop-Akademie und der Hochschule für Kirchenmusik Herford-Witten tätig.
An welche Zielgruppe richtet sich das Angebot?
Die AKT laden alle musikalisch Aktiven unserer Kirche und darüber hinaus ein: Chorleiterinnen und Chorleiter, Sängerinnen und Sänger, die auch nur singen möchten, Pianisten und Gitarristen. Etwas spezieller an die Jugend richtet sich das Angebot des eintägigen Cajon-Workshops. Für alles gilt: Man kann mit je ganz unterschiedlichen Voraussetzungen und Erfahrungen an den AKT teilnehmen. Personen, die begonnen haben, sich neu in einen Bereich einzuarbeiten, sind ebenso eingeladen wie Fortgeschrittene am Instrument oder vor dem Chor. Auch richten sich die AKT ausdrücklich an alle Generationen – das gute und harmonische Miteinander vergangener AKT ist in Erinnerung geblieben!
Gibt es auch öffentlichen Veranstaltungen im Rahmen der Allgemeinen Kirchenmusiktage?
Das Eröffnungskonzert „Herz+Mund" mit Martin Buchholz, Timo Böcking und Eva Schäfer am Donnerstag, 18. Mai, um 19.30 Uhr in der Kreuzkirche (SELK), ein Kabarettabend mit dem bekannten Pfarrer und Kabarettisten Okko Herlyn am Freitag, 19. Mai um 19.30 Uhr im Lukaszentrum, das Werkstattkonzert aller Teilnehmenden am Samstag, 20. Mai um 17 Uhr in der Kreuzkirche und natürlich der Abschlussgottesdienst mit der Kreuzgemeinde in der Kreuzkirche sind öffentliche Veranstaltungen, zu denen wir sehr gerne Gäste und Interessierte einladen. Der Eintritt ist jeweils frei, Kollekten werden erbeten.
Was erhoffen Sie sich als einer der Hauptverantwortlichen von der Veranstaltung?
Die AKT dienen immer schon, auch in diesem Jahr, der Weiterqualifizierung unserer kirchenmusikalisch Aktiven, der jungen und neueingestiegenen Kräfte sowie der erfahrenen Musikerinnen und Musiker in unseren Gemeinden. Im Blick auf populare Musik ist wünschenswert, sich einen fachgerechten Umgang mit neuen Stilistiken, Begleitformen, rhythmischen und harmonischen Gegebenheiten und der Besetzung anzueignen. Auch erhoffen wir uns Hilfen für ein angemessenes, bereicherndes und gegenseitig wahrnehmendes Miteinander der klassischen und popularen Stilistik in Liturgie, Feier und Gemeindeleben. Eine Fülle von Ideen und Impulsen werden mit nach Hause in die eigene Gemeinde, an das eigene Instrument oder den Chor genommen und entfaltet werden können.
Das wünschen wir allen Teilnehmenden!
Vielen Dank für Ihre Antworten und herzliche Segenswünsche für die AKT!
Die AKT im Internet: www.kirchenmusiktage-selk.de
Als Lehrbeauftragte in Oberursel
Zusätzlich zu den Professoren und den Sprachlehrkräften gibt es an der Lutherischen Theologischen Hochschule der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK) in Oberursel eine Reihe theologischer Lehrbeauftragter, die – jeweils befristet von der Kirchenleitung berufen – Zusatzveranstaltungen zu dem Lehrangebot der Fakultät anbieten. Eine dieser Lehrbeauftragten ist Pastoralreferentin Dr. Andrea Grünhagen (Hannover). Für selk.de gibt sie Auskunft über diese Aufgabe.
Sie sind „Lehrbeauftragte“ an der Hochschule in Oberursel.
Was haben Lehrbeauftragte, was die fünf Professoren der Hochschule nicht haben?
„Lehrbeauftragte“ bieten ein Zusatzangebot an Lehrveranstaltungen. Damit die in der Studienordnung für die theologischen Abschlüsse notwendigen Veranstaltungen besucht werden und Leistungsnachweise erbracht werden können, sind die fünf Lehrstühle für die fünf Fächer der Theologie (Altes Testament, Neues Testament, Systematische Theologie, d.h. Dogmatik und Ethik, Kirchengeschichte und Praktische Theologie) Voraussetzung.
Dazu kommen Unterrichtsinhalte z.B. in Missionskunde oder Diakoniewissenschaft oder Kirchenrecht oder Feldern der Praktischen Theologie, die ebenfalls für ein kirchliches Examen nötig sind und die durch Lehrbeauftrage abgedeckt werden. Und dann gibt es Veranstaltungen wie meine Angebote, die die Möglichkeiten für Vertiefung und eine Ausweitung des Themenspektrums liefern.
Ein Unterschied zu den Professoren, die mindestens den Grad eines Doktors der Theologie haben müssen, ist noch, dass dies für Lehrbeauftragte nicht gilt. Man holt sich also auch ein Stück Praxis der kirchlichen Arbeit mit ins Boot.
Welchen Umfang hat so ein Lehrauftrag?
In der Regel ist der Umfang eine Wochenstunde pro Semester und wird meistens in Blockveranstaltungen angeboten. Das dient dazu, dass man nicht jede Woche zum Unterrichten anreisen muss und dass die Veranstaltungen in den Stundenplan, meistens in den Randstunden, einfacher integriert werden können.
Welche Rolle spielen die niedrigen Studierendenzahlen für die Veranstaltungen?
Das ist unterschiedlich. Eine Vorlesung ist in der Vorbereitung immer gleich viel Arbeit, egal ob zwei Leute zuhören oder 200. Für ein Seminar oder eine Übung macht es einen Unterschied. Negativ, weil das Gespräch manchmal besser in Gang käme und noch mehr Sichtweisen eingebracht werden könnten, wenn nicht immer nur die gleichen drei Personen miteinander reden würden. Positiv, weil die Wissensvermittlung viel individueller möglich ist. Eine persönliche Trainerstunde beim Sport oder im Instrumentalunterricht allein kosten ja aus guten Gründen mehr als in der Gruppe. Kleine Lerngruppen bedeuten intensiveren Unterricht.
Wie alle anderen, die an unserer Hochschule lernen oder lehren, wünsche ich mir natürlich auch, dass sich mehr junge Menschen an unserer Hochschule einschreiben würden, nicht nur aus der SELK. Ich möchte auch gerne dazu beitragen, dass in unserer Kirche mehr Jugendliche den Mut fassen, Pfarrer bzw. Pastoralreferentin zu werden.
Die niedrigen Studierendenzahlen an unserer Hochschule bedeuten für mich auch, dass ich, wenn von „den Studenten“ die Rede ist, jeden Einzelnen mit seiner Geschichte, seinen Schwächen und Stärken und seinen (An)-fragen sehen kann.
Ihr Lehrauftrag betrifft das Fach „Kirchengeschichte".
Wo liegt dabei Ihr Schwerpunkt?
Welches Thema haben Sie in diesem Semester behandelt?
Um ein Thema für ein Semester zu finden, stelle ich mir drei Fragen. 1. Wo habe ich das nötige Fachwissen, z.T. auch, weil es mich mehr interessiert als anderes? 2. Was passt zum sonstigen Lehrangebot in diesem Semester (dazu informieren Prof. Dr Gilberto da Silva und ich uns immer gegenseitig) und 3. Was interessiert die Studenten vermutlich?
Was letzteres angeht, finde ich den pädagogischen Grundsatz ganz einleuchtend, dass man immer vom Bekannten zum Unbekannten gehen sollte, dass es gut ist, wenn es emotionale Anknüpfungspunkte gibt und dass man einem Menschen im tieferen Sinne nur das beibringen kann, was er auch selbst lernen möchte. Ich bin dankbar, dass das bei einem Lehrauftrag möglich ist.
In diesem Wintersemester war das Thema „Zinzendorf und das geistliche Leben der Herrnhuter Brüdergemeine“. Da befinden wir uns im 18.Jahrhundert. Davor gab es „Wilhelm Löhe und die Liturgie der lutherischen Kirche“, also 19.Jahrhundert. Ein Überblick über die Geschichte des Mönchtums (also von den Wüstenvätern bis zum Thema „Kloster in heutiger Zeit“) war ein spannendes Thema, ebenso „Werner Elert und Hermann Sasse im Vergleich“, 20. Jahrhundert, was ich mit Prof. Dr. Christian Neddens vor einiger Zeit gemeinsam unterrichtet habe.
Wo es passt, stelle ich oft auch Bezüge zur Geschichte unserer Kirche her.
Was ist Ihnen als Lehrende an diesem Thema besonders wichtig geworden?
Am Thema dieses Semesters, also die Entstehung und Prägung der Herrnhuter Brüdergemeine, habe ich selbst großes Interesse, weil mich Frömmigkeitsgeschichte fasziniert. Und ich mag die Oberlausitz …. 😊!
Besonders wertvoll waren mir die geistlichen Gespräche, die sich im Unterricht ergeben haben. Man kann ein solches Thema so aufziehen, dass man einfach die Fakten darstellt. Man kann auch Fakten vermitteln und immer gleich bewerten. Dann kommt man zu dem wenig überraschenden Ergebnis, dass Zinzendorf nur bedingt als Lutheraner gelten kann. Ich habe immer wieder Fragen gestellt wie: „Was könnte an dieser Form der Frömmigkeit, an diesem Gedanken, an diesem Phänomen gut sein? Warum hat man das wahrscheinlich so gemacht? Was würden Sie anders machen oder anders sehen? Was können wir für uns daraus lernen?“
Bewegt hat mich, was Studenten zu dem Ausspruch Zinzendorfs, Herrnhut solle „ein Asyl für die Geradheit und Wahrheit“ sein, gesagt haben. Zinzendorf dachte daran, dass eine Gemeinde so etwas wie ein Gasthaus, eine Pilgerherberge, ein Sanatorium zur Erholung von der Arbeit und zur Zurüstung für die Arbeit in der Welt sein sollte. Oder, wie jemand im Unterricht sagte: „Ein Ort, wo es anders ist.“
Lehrauftrag: Last oder Lust?
Für mich auf jeden Fall Lust. Man unterrichtet ja nie, ohne selbst etwas für sich zu lernen. Es ist ein Zeichen des Vertrauens, dem theologischen Nachwuchs etwas beibringen zu dürfen. Ich habe einmal jemanden bei einem SELK-Kirchentag sagen hören, die Kinder, die da gerade auf der Bühne standen, seien nicht die Zukunft der Kirche, sondern ihre Gegenwart. Das gilt für unsere zukünftigen Pfarrer (zukünftige Pastoralreferentinnen haben wir gerade nicht) auch. So möchte ich sie wertschätzen. Die Lehrbeauftragen vermitteln über den eigentlichen Unterrichtsstoff hinaus zusätzlich auch ein Stück „Gegenwart der Kirche“ in ihren unterschiedlichen Arbeitsfeldern, einfach, weil man sich persönlich kennenlernt. Dass ist besonders für diejenigen in Oberursel wichtig, die nicht aus der SELK stammen. Und es ist einfach eine große Freude.
Lesenswert
An dieser Stelle werden auf selk.de regelmäßig Bücher vorgestellt: zum Lesen, zum Verschenken, zum Nachdenken, zum Diskutieren – Buchtipps für anregende Lektürestunden. Die hier veröffentlichten Buchvorstellungen hat Doris Michel-Schmidt verfasst.
Und etliches fiel auf den Fels
Manche werden diesen Romanklassiker von Bo Giertz kennen – allerdings in einer Version ohne den letzten Teil des dritten Kapitels. Denn jetzt erst ist eine neue Ausgabe erschienen, die erstmals den vollständigen Text in deutscher Sprache vorlegt. Die Gründe, warum das letzte Kapitel in den 50er Jahren nicht in Gänze übersetzt wurde, scheinen nicht ganz geklärt zu sein.
Dass das Buch des langjährigen Bischofs der schwedischen Staatskirche in Göteborg nun wieder aufgelegt wurde und dazu sogar ein „neues Stück“ von Bo Giertz zu lesen ist, ist wahrlich ein Segen.
Im Mittelpunkt steht das kleine Dorf Ödesee in Mittelschweden, das im Laufe der Jahrzehnte verschiedene geistliche Aufbrüche erfährt, genauso erlebt es aber auch immer wieder den Niedergang der Gemeinde.
Drei Zeitabschnitte dieser Gemeinde beleuchtet Giertz in den drei Erzählungen: 1808 kommt der junge Hilfsgeistliche Savonius nach Ödesee und wird gleich ans Sterbebett eines Gemeindeglieds geschickt. Er weiß nicht, was von ihm erwartet wird, er weiß auf die Angst des Todkranken vor der ewigen Verdammnis nichts zu antworten. Er merkt, dass ihm das Rüstzeug fehlt, um wahren Trost zu spenden. Da kommt Katrina, die Schwester des Sterbenden, und an ihrem Zeugnis lernt Savonius, worauf es im Glauben wirklich ankommt. „Warum habe ich denn kein reines Herz bekommen?“ fragt der mit dem Tod Kämpfende. „Damit du lernst, Jesus zu lieben“, antwortet ihm Katrina. Diese Frau ist es, die ihren sterbenden Bruder – und den Hilfsprediger – zu Jesus führt, zu ihm, der alle Sünde auf sich genommen und dafür gesühnt hat.
Savonius geht als ein anderer aus diesem Sterbehaus weg, und er wird in und mit der Gemeinde noch so manche Lektion lernen.
Der zweite Teil setzt 70 Jahre später ein. Wieder wird ein neuer Hilfsprediger erwartet: Pastor Fridfeldt; der ist ein Kind der Erweckungsbewegung und sehr irritiert, als der alte Pfarrer ihn fragt, woran er denn glaube. „An Jesus natürlich!“ ruft der Hilfsprediger, „ich meine – ich meine, dass ich ihm mein Herz geschenkt habe!“ Die Antwort des Pfarrers verblüfft den jungen, eifrigen Pastor: „Meinst du, dass du ihm damit wirklich etwas Rechtes geschenkt hast?“ In den Auseinandersetzungen der unterschiedlichen Strömungen in der Gemeinde lernt Fridfeldt ganz allmählich zu unterscheiden zwischen Erweckung und Gesetzlichkeit. Auch er wird während seiner Zeit in Ödesee immer wieder auf die Mitte des Glaubens hingeführt, auf Jesus, den alleinigen Erlöser.
Der dritte Teil schließlich setzt im Frühjahr 1937 ein. Der junge Pastor Torvik ist nach Ödesee gekommen, nachdem der Hauptpastor, eine tragische Gestalt, ganz plötzlich verstorben war. Die Gemeinde ist so verwahrlost wie das Pfarrhaus, Torvik bald frustriert und überfordert. Aber auch ihm stellt Gott Helfer an die Seite, und auch wenn es oft nicht danach aussieht, ist Gott am Werk und leitet die Gemeinde.
Bo Giertz gelingt das wunderbare Kunststück, anhand der (Irr-)Wege einer Gemeinde lutherische Positionen zu erklären. Nein, nicht zu erklären, sondern darzustellen, so dass man sie unmittelbar versteht. Die Krisen der Gemeinde Ödesee sind im Grunde dieselben Krisen der Kirche heute. Wie schnell der Glaube verdunstet, wie leicht man vom rechten Kurs abkommt und in die Irre gerät: Das war in der Kirche immer so. In seinem Vorwort zu dem Buch schreibt der Hamburger Pastor Malte Detje: „Das ist ein düsterer Blick. Und doch liest sich dieses Buch so tröstlich wie kaum ein anderes. (…) Es ist diese Botschaft, die sich wie ein roter Faden durch alle drei Abschnitte dieses Buches zieht: Wenn wir auch große Sünder sind, Jesus ist ein noch größerer Heiland.“
Bo Giertz
Und etliches fiel auf den Fels
SCM Hänssler Verlag 2023, 384 Seiten, 23,00 Euro
Jesus von Nazareth
Natürlich lag es an dem prominenten Autor, dass die drei Jesus-Bücher von Joseph Ratzinger / Benedikt XVI. sehr schnell zu Bestsellern wurden. Ein Papst, der ein Buch über Jesus schreibt, das erregte Aufsehen. Noch dazu, wenn er betont, dass er dies nicht als „lehramtlichen Akt“ verstanden wissen will, sondern einzig als „Ausdruck meines persönlichen Suchens ‚nach dem Angesicht des Herrn‘.“
Nun sind die drei Bände in einer günstigen, kartonierten Taschenbuchausgabe erschienen. Eine gute Gelegenheit also, sich auf dieses Suchen mitnehmen zu lassen. Weil es einen hineinzieht in die Welt des Glaubens, in die Beziehung zu Jesus. Weil der erfahrene Theologe Ratzinger so manches, was als scheinbar wissenschaftlich daherkommt, zurechtrückt. Weil er Jesus Jesus sein lässt – wahrer Mensch und wahrer Gott, das Zentrum unseres Glaubens.
Die Grundlage dieses Glaubens ist die Auferstehung Jesu Christi. Wie oft und wie leichtfertig wird dies heute selbst von Christen in Zweifel gezogen, wird behauptet, dass es für den Glauben nicht wichtig sei, ob das Grab wirklich leer war. Ist es nicht? „Der christliche Glaube steht und fällt mit der Wahrheit des Zeugnisses, dass Christus von den Toten auferstanden ist“, schreibt Ratzinger. Nehme man dies weg, sei der christliche Glaube tot. „Dann war Jesus eine religiöse Persönlichkeit, die gescheitert ist; die auch in ihrem Scheitern groß bleibt, uns zum Nachdenken zwingen kann. Aber er bleibt dann im rein Menschlichen, und seine Autorität reicht so weit, wie uns seine Botschaft einsichtig ist. Er ist kein Maßstab mehr; der Maßstab ist dann nur noch unser eigenes Urteil, das von seinem Erbe auswählt, was uns hilfreich erscheint. Und das bedeutet: Dann sind wir alleingelassen. Unser eigenes Urteil ist die letzte Instanz.“
Nun steigt Ratzinger in die biblischen Zeugnisse von der Auferstehung ein, stellt Zusammenhänge her, erklärt, ordnet ein. Es ist faszinierend, ihm dabei zu folgen, neue Aspekte zu erkennen, scheinbar Eindeutiges zu hinterfragen und danach klarer zu sehen.
Vom ersten Prolog-Band über die Kindheitsgeschichten Jesu, über den ersten Band, der die Zeit von der Taufe Jesu bis zu seiner Verklärung umfasst bis zum zweiten Band mit dem Einzug in Jerusalem bis zur Auferstehung, folgt man so Ratzingers „Suchen ‚nach dem Angesicht des Herrn‘“. Das ist spannend, glaubensstärkend, tröstlich.
Joseph Ratzinger / Benedikt XVI.
Jesus von Nazareth; 3 Bände
kartonierte Taschenausgabe, Herder Verlag 2023, 992 Seiten, 30,00 Euro
Weitere Buchtipps finden Sie im Archiv.
Alte Gesangbücher - neue Nutzung
Mit der Einführung des neuen Evangelisch-Lutherischen Kirchengesangbuch (ELKG²) der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK) stellt(e) sich für viele Kirchengemeinden die Frage: Was machen wir mit unseren alten Gesangbüchern, die bisher in den Kirchen zum gottesdienstlichen Gebrauch vorgehalten wurden? Von einer besonderen – kreatürlichen wie nachhaltigen – Idee wird im Gemeindebrief Januar-April 2023 der Immanuelsgemeinde Groß Oesingen berichtet. selk.de dokumentiert im Folgenden den Beitrag von Katrin Kahle.
Was machen wir mit unseren alten Gesangbüchern? Das „Neue“ war da und eine Menge alter Gesangbücher war auch da. Zu schade, um sie in eine Kiste zu packen und zu vergessen.
Ulrike Wilke-Müller und ich haben uns darüber Gedanken gemacht. Es sollte etwas Bleibendes werden, eine Erinnerung an eine vertraute Zeit. Ja, vertraut! Sonntäglich in den Händen gehalten, in der Woche daraus gelernt, zu Besuchen mitgenommen, mal was nachgeschlagen. Ein Buch voller Leben und Erlebtem, voll Musik und Gebet.
So reifte die Idee, etwas Bleibendes zu schaffen. Eine Schale, die alle diese Dinge in sich zusammenhält. So haben wir geschreddert, eingeweicht, gemischt, Beton und Wasser hinzugefügt, in Formen gegossen und gewartet. Der Trocknungsprozess hat länger gedauert als vermutet, also haben wir in dieser Zeit weiter überlegt – und neue Ideen sind entstanden, wie Kerzenhalter für den Advent oder später zwei wunderschöne Übertöpfe für die Glasvasen auf unserem Altar. Wir hatten eine schöne, kreative und gesprächsreiche Zeit miteinander, an die ich gern zurückdenke. Vielen Dank an alle, die diese neuen bleibenden Dinge auf dem Adventsbasar gegen eine Spende für die Lutherische Kirchenmission erworben haben.